Europa | Schrote | Angebot

Rapsschrotangebot wird knapper

16.02.2018 (AMI) – Die Sojaschrotpreise legen kräftig zu, aber die Nachfrage ist gering. Unterstützung kommt von festen US-Sojaschrotkursen. Rapsschrot ist knapper und weckt das Kaufinteresse der Mischfutterindustrie.

An der Situation am hiesigen Sojaschrotmarkt hat sich im Prinzip nicht geändert. Es geht weiterhin sehr ruhig zu. Mit den deutlichen Preisbefestigungen der vergangenen Tage hat sich das ohnehin schon geringe Kaufinteresse sogar noch weiter abgekühlt. Sojaschrot mit 49 % Proteingehalt wird mit 359 EUR/ fob Hamburg offeriert, 44er Ware mit 332 EUR/t, das ist jeweils das höchste Niveau seit März 2017. Die Preissteigerungen sind aber keineswegs Ausdruck einer höheren Nachfrage, sondern auf deutlich festere Sojaschrotkurse in Chicago zurückzuführen. Auslöser der Hausse dort ist die Trockenheit in Argentinien. Nach wie vor mangelt es in den Hauptanbauregionen des Landes an Regen, warm-feuchtes Klima wäre in der gerade entscheidenden Phase der Schotenfüllung wichtig, aber es ist nur warm, nicht feucht. Je länger die Trockenheit währt, desto wahrscheinlicher werden Ertragsausfälle. Die Sojaschrotkurse haben darauf stärker als die Bohne reagiert, denn Argentinien ist der Hauptexporteur von Sojaschrot weltweit. Weniger Ertrag würde weniger Rohstoff für die Verarbeitung bedeuten und die exportierbaren Überschüsse verkleinern.

Auch Rapsschrot kann von den Entwicklungen in Chicago profitieren und wird höher bewertet, aber das ist nicht der einzige Grund. Dem Vernehmen nach wird Rapsschrot knapper und das hat den einen oder anderen Mischfutterhersteller in Kauflaune versetzt. Auf nahezu allen Paritäten finden sich mehr Käufer und es werden höhere Preise erzielt. Marktbeobachter erwarten, dass die Knappheit von Rapsschrot anhält bzw. sich das Angebot sogar noch weiter verkleinert. Ein bedeutender Grund dafür sind die geringen Erlösmöglichkeiten der Ölmühlen für Rapsöl. Die Ware fließt nicht ab, was einige dazu bewegt hat, ihre Verarbeitung zu drosseln. Somit fällt auch weniger Rapsschrot an. Weniger Angebot, steigende Nachfrage – das hat die Kassapreise um 6 auf 207 EUR/t steigen lassen.

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Beitrag von Steffen Kemper

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

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