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Futtergetreide: Mit Argusaugen und angezogener Handbremse

06.09.2018 (AMI) – Der Getreidemarkt in Deutschland ist vorrangig ein Futtergetreidemarkt. Die Sogwirkung westdeutscher Veredelungsregionen spiegelte sich sogar in sächsischen Brotweizenpreisen wider.

Auf Großhandelsstufe besteht nur noch ein kleiner Preisunterschied von rund 3 EUR/t betrachtet man einen Standort. Allerdings sieht es überregional anders aus: Hamburger Brotweizen kostet 10 EUR/t weniger als Südoldenburger Futterweizen. Gleichzeitig liegt die Differenz zwischen Geld- und Briefkurs bei bis zu 5 EUR/t. Das deutet daraufhin, dass Mischfutterhersteller zwar vereinzelt noch Bedarf zeigen, aber nicht mehr zu jedem Preis. Eine große Spanne ist in schwankenden Märkten, wie sie derzeit vorherrschen, kaum zu überbrücken. Es wird an den meisten Standorten, außer franko Südoldenburg, ruhiger. Mischfutterhersteller reagieren jetzt nur noch auf attraktive Angebote und zeigen Eigeninitiative eher bei Lieferterminen ab März 2019. Bis Jahresende dürfte der Großteil des Bedarfes anhand von Kontraktware gedeckt sein. Allerdings spekuliert der Handel auf Versorgungslücken ab Oktober. Zudem bleibt die Unruhe im Markt, denn es ist absehbar, dass das Inlandsangebot nicht ausreicht. Daher werden Importe wichtig.

Aber was ist die beste Mischung? Jetzt die preisgünstigen Importe abschöpfen und am Ende des Wirtschaftsjahres auf heimische Ware zurückgreifen? Ist dann noch etwas da oder ist das Meiste zwischenzeitlich an den Wettbewerber verkauft worden und damit sehr knapp und sehr teuer? Russische Lieferungen sind bereits umfangreicher eingetroffen als in den Vorjahren, aber wie lange wird der breite Strom anhalten?

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Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

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