Deutschland | Agrarwirtschaft | Erzeugerpreise

AMI Rohstoff-Index auf neuem Jahreshoch

31.05.2017 (AMI) – Der Preisauftrieb auf dem Markt für Agrarrohstoffe in Deutschland hat im Mai angehalten. Vor allem höhere Erzeugerpreise für Schlachtschweine und Rohmilch haben den Index auf ein neues Jahreshoch gebracht. Für Juni erwarten die AMI-Marktexperten eine weiter stabile bis feste Preistendenz.

Im Vergleich zum April ist der Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung in der deutschen Landwirtschaft um 1,7 Punkte gestiegen. Im Vorjahresvergleich ergibt sich für den Mai sogar ein Plus von 23 % oder 24,5 Punkten.

Das Angebot an schlachtreifen Schweinen ist zumeist klein und nicht immer bedarfsdeckend. Daran dürfte sich auch in den kommenden Wochen nicht viel ändern. Darüber hinaus dürften die wärmeren Temperaturen den Fleischabsatz, insbesondere bei Grillfleisch, weiter beleben. Mindestens stabile Preise erscheinen, sofern das Wetter mitspielt, wahrscheinlich. Größere Preissprünge dürfte es, aufgrund des bereits recht hohen Niveaus, im Juni aber eher nicht geben.

Am Milchmarkt in Deutschland überwiegen steigende Preistendenzen. Ursache hierfür ist das nach wie vor deutlich unter dem Vorjahresniveau liegende Rohstoffaufkommen. Insbesondere Milchfett ist gesucht und treibt den Markt an. Nach der Delle im Verlauf des ersten Quartals befestigen sich die Preise mittlerweile produktübergreifend.

Bei den jüngsten Vertragsabschlüssen für Milchfrischprodukte mit dem Lebensmitteleinzelhandel konnten die Molkereien höhere Preise erzielen. Daneben kam es bei Butter teils zu deutlichen und bei Schnittkäse zu leichten Zugewinnen. Auch das Sorgenkind Magermilchpulver setzt sich allmählich von der Interventionsverwertung ab. Früher oder später dürften die Milcherzeuger an dieser Entwicklung in Form steigender Preise partizipieren. So haben erste Molkereien eine Anhebung ihrer Auszahlungsleistung angekündigt.

Das Brotgetreidegeschäft nimmt weiter ab, die Ernte 2016 ist weitgehend verkauft. Auch für die neue Ernte kommen oft keine neuen Kontrakte zustande, weil entweder schon viel verkauft ist oder den Landwirten die gebotenen Preise zu niedrig sind.

Belebung erfährt der Getreidemarkt allenfalls durch die Nachfrage nach Futtergetreide, für das zudem relativ hohe Preise geboten werden. Der Außenhandel bietet keine attraktiven Preise mehr, weil mit der Verteuerung des Euros zu den bisherigen Preisen keine Geschäfte mehr am globalen Markt zu machen sind.

Natürlich informiert – Preisindex sorgt für mehr Transparenz

Die AMI hat den Index für die Preisentwicklung bei den wichtigsten Agrar- und Nahrungsmittelrohstoffen in Deutschland entwickelt, um für mehr Transparenz an den landwirtschaftlichen Rohstoffmärkten zu sorgen. Dieser Index umfasst die wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte und ist dadurch ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Dynamik in der deutschen Landwirtschaft. Der Index wird monatlich veröffentlicht.

Möchten Sie mehr wissen? – Rufen Sie mich unter der nebenstehenden Telefonnummer persönlich an oder nutzen Sie unsere Onlinedienste mit ausführlichen Analysen und Prognosen zur Markt- und Preisentwicklung für Ihre Einkaufs- und Verkaufsentscheidung:

Beitrag von Christian Alter
Geschäftsführer AMI

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Rohmilch | Erzeugerpreise

Auszahlungsleistung in der EU-27 gesunken

17.05.2024 (AMI) – Im ersten Quartal von 2024 gaben die durchschnittlichen Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahresquartal in der EU-27 nach. Zunahmen gab es nur in Lettland und Litauen. In der Monatsbetrachtung veränderten sich die Auszahlungsleistungen in den ersten drei Monaten im EU-Schnitt kaum.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Weizenkurse im Griff der Wettermärkte

16.05.2024 (AMI) – Die US-Weizennotierungen steigen aufgrund von Frost und Trockenheit, die die russische Weizenernte gefährden. Mais schließt über Vorwochenniveau, Endbestände in den USA niedriger als erwartet.   Mehr

Deutschland | Fruchtgemüse | Angebot

Rege Nachfrage und Pflanzenwechsel bei Salatgurken lässt Preise steigen

16.05.2024 (AMI) – Auf dem Salatgurkenmarkt treffen derzeit zwei Phänomene aufeinander: Die Nachfrage hat sich witterungsbedingt deutlich belebt. Andererseits befindet sich die Produktion noch in der Phase des Pflanzenwechsels. Dadurch sinkt kurzfristig das Angebot und die Preise steigen.   Mehr