Paris kann nicht mehr mithalten
Die europäischen Weizenkurse fielen am 21.07.21 und legten damit eine Verschnaufpause ein, nachdem sie nach siebentägigem Anstieg ein 7-Wochenhoch erreicht hatten. Wurden sie bislang angetrieben vom Geschehen in Chicago, rutschte die Entwicklungen vor der eigenen Haustür zuletzt doch wieder stärker in den Fokus. Denn die Weizenernte schreitet zügig voran, allerdings drängt gleichzeitig die Gerstenernte. Etwas langsamer ging die Hartweizenernte voran, die laut Céré’Obs am 12.07.21 die Marke von 40 % erreicht haben soll. Zum Wochenanfang hatten noch die schwächere Einschätzung der französischen Weichweizenbestände für Auftrieb gesorgt. Auch in weiten Teilen Deutschland wachsen die Befürchtungen um deutliche Qualitätseinbußen. Allererste Proben sind zwar kleinkörnig, aber eben auch nicht repräsentativ.
Die Marktteilnehmer machen sich zunehmend Gedanken über die Wettbewerbsfähigkeit im Reigen der Weltmarktanbieter. Der schwache Euro spielt den EU-Anbietern zwar in die Hände, genau so wie die Verteuerung von US- und Kanadaweizen, aber am Schwarzmeer hatten die Exportpreise in den vergangenen Tagen nicht so einen starken Aufrieb erlebt.
Die Maiskurse auf den vorderen Lieferterminen tendieren anhaltend fest und erklommen am 21.07.21 die Marke von 260 EUR/t. Die Folgetermine legten bei weitem nicht so kräftig zu, neigten zwischenzeitlich auch zur Schwäche und spiegeln damit die Hoffnungen auf eine weitaus komfortablere Versorgung durch eine gute EU-Ernte wider. Mais ist am europäischen Futtergetreidemarkt knapp, zumal aus Drittländern weniger kommt als im Vorjahreszeitraum.
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Wienke von Schenck
Marktanalystin Getreide und Ölsaaten
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Autorin von Fachbeiträgen und Analysen zum Getreide-, Futtermittel- und Ölsaatenmarkt, Referentin auf Veranstaltungen des Agribusiness, Mitarbeit in Fachgremien
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