Deutschland | Raps | Marktversorgung

80 % der Ernte schon im Dezember verkauft gewesen

22.02.2017 (AMI) – Rapspreise geben im Zuge rückläufiger Terminkurse nach, Ölmühlen wollen Prämie aufgrund unbefriedigender Margen nicht aufstocken, Verkäufe aus der Landwirtschaft sind sehr gering.

Die Großhandelspreise haben mit den rückläufigen Terminkursen ebenfalls den Rückwärtsgang eingelegt. Ölmühlen klagen über unbefriedigende Verarbeitungsmargen, denn die Ölpreise haben kräftig nachgegeben. So verlor Rapsöl seit Monatsbeginn rund 2,4 % an Wert, die Großhandelspreise für den Rohstoff haben nach kurzem Auftrieb die Werte des Monatsanfangs wieder erreicht. Dennoch bleiben die Ölmühlen am Ball und nehmen die spärlich offerierten Mengen flott auf. Selbst wenn sie auf den vorderen Terminen aufgrund der umfangreichen Lieferungen aus Australien gut versorgt sind, bis zum Anschluss an die kommende Ernte gibt es noch genug Rohstofflücken, die gefüllt werden müssen. Und aus Erzeugerhand kommt kaum etwas, denn bis Ende Dezember war bereits mehr an den Erfassungshandel abgegeben worden als im Vorjahreszeitraum. Von den 4,6 Mio. t, die 2016 in Deutschland an Raps geerntet wurden, waren bis Jahresende mit 3,7 Mio. t rund 81 % vom Erzeuger verkauft worden. Das waren gut 100.000 t mehr als 2015. Damals waren nur 72 % der Rapsernte vermarktet gewesen. Damit blieben für den Rest der Saison, selbst auf Basis von null Verlusten und null Selbstverbrauch, noch 877.400 t Raps. Das würde gerade reichen, um den Inlandsbedarf der Ölmühlen im zweiten Halbjahr 20 % zu decken.

Wie es an den Ölschrotmärkten in Deutschland weitergeht, werden die kommenden Wochen zeigen. Mit dem Onlinedienst Markt aktuell Ölsaaten können Sie die Entwicklungen im Blick behalten, und sich tagesaktuell über Ölsaaten, -schrote und Pflanzenöle informieren.

Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau

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