Deutschland | Wurzelgemüse | Ernte

Startschuss für die Möhrensaison 2018

17.07.2018 (AMI) – Egal ob in orange, violett oder gelb, als Snack-Variante oder in groß – kaum ein Gemüse wird in Deutschland häufiger gekauft als die Möhre. Doch nicht alle Verbraucher wissen, dass auch diese eine Saison hat. Deshalb wurde zum dritten Mal zur Saisoneröffnung der Möhre eingeladen.

(v.li.) Tobias Brun, T. Brun Frischgemüse, Dr. Peter Epkenhans, Landwirtschaftskammer NRW, Max Möhre, Dr. Hans-Christoph Behr, AMI und Mechthild Schulze Hessing, Bürgermeisterin Stadt Borken

Zum Sommeranfang startet die Saison mit dem Ernten der frischen Möhren vom Feld. Nur aufgrund der großen Lagervorräte sind deutsche Möhren dann beinahe das ganze Jahr über erhältlich. Eine kurze Übergangsphase gibt es, wenn die Lagervorräte aufgebraucht sind und die neuen Möhren noch nicht geerntet werden können. In dieser Zeit stammen die Möhren vorrangig aus anderen Ländern, wie Spanien oder Israel.

Der Betrieb T. Brun Frischgemüse in Borken hatte am 12. Juli 2018 zur diesjährigen Saisoneröffnung eingeladen. Auf einer Fläche von über 500 ha werden hier Möhren in allen Varianten angebaut. Der Geschäftsführer Tobias Brun begrüßte in seiner Eröffnungsrede alle Besucher und steigerte mit seinen Ankündigungen die Vorfreude auf das kommende Programm. Natürlich durfte das Maskottchen Max Möhre dabei nicht fehlen. Seit dem vergangenen Jahr begleitet Max die Branche bei zahlreichen Veranstaltungen rund um die Möhre und begeistert dabei nicht nur die kleinen Besucher.

Der AMI-Marktexperte Dr. Hans-Christoph Behr erklärte, dass das Angebot an Möhren in diesem Frühjahr zwischenzeitlich sehr klein war, und Möhren deshalb mehr kosteten als sonst. Die deutschen Lagervorräte waren frühzeitig geräumt, und aufgrund von Regen in Spanien konnte dort nicht rechtzeitig geerntet werden, um die Lücke im deutschen Handel zu schließen. Dem AMI-Verbraucherpreisspiegel zufolge stiegen die Preise für Möhren ohne Laub deshalb im Juni durchschnittlich auf 1,53 EUR/kg. Seit der Erfassung der Verbraucherpreise ab 2005 wurde kein höheres Preisniveau gemessen.

Während die Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing betonte, wie wichtig das Unternehmen Brun für die Region ist, thematisierte Dr. Peter Epkenhans von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen die witterungsbedingten Besonderheiten des diesjährigen Sommers. Zurzeit haben die Landwirte mit der Trockenheit zu kämpfen. Dies liegt jedoch nicht daran, dass etwa viel weniger Regen gefallen ist, sondern vielmehr an den lang anhaltenden überdurchschnittlich hohen Temperaturen. Dadurch ist das Wasser viel schneller verdunstet.

Nach den Reden ging es für die Besucher und Max Möhre auf ein nahgelegenes Feld. Hier konnten alle live miterleben, wie die Möhren am Schopf gepackt und vom großen Möhrenroder aus dem Boden gezogen, entlaubt und vorsichtig in den parat stehenden Anhänger gefüllt werden. Zurück auf dem Betrieb warteten zahlreiche Delikatessen mit Möhren sowie eine Blindverkostung der verschiedenen Möhrenarten auf die Besucher. Auf www.meine-Möhren.de finden Möhrenliebhaber, und solche die es noch werden wollen, viele Möhren-Rezepte zum Ausprobieren.

Beitrag von Judith Dittrich
Marktexpertin Verbraucherforschung

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Blumen & Zierpflanzen | Strukturdaten

Witterung und Inflation lassen den Zierpflanzen-Markt schrumpfen

28.05.2024 (AMI) – Aufgrund der im Jahresverlauf 2023 weiter gestiegenen Inflation kämpften die Verbraucher, zumindest gefühlt, mit knappen Budgets. Obwohl das Jahr 2023 das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen war, kamen die Kunden durch die anhaltende Nässe nicht in Kauflaune.   Mehr

Deutschland | Frühkartoffeln | Marktversorgung

Hochspannung am Frühkartoffelmarkt

27.05.2024 (AMI) – Die Versorgungslage mit Speisefrühkartoffeln ist erneut prekär. Wie das kam und was es für die kommenden Wochen bedeutet, beleuchtet die AMI-Chartsammlung „Fakten und Trends zum Speisefrühkartoffelmarkt“.   Mehr

Welt | Getreide | Angebot

Russlands Ernteschätzungen schrumpfen

24.05.2024 (AMI) – Auswinterungsschäden aufgrund von spätem Frost sowie unzureichende Niederschläge in wichtigen Weizenanbaugebieten drücken die Erntewartungen in Russland. Als wichtigster Anbieter am Weltmarkt führt das auf der einen Seite zur Beunruhigung, auf der anderen Seite wittern andere Exportländer wie die EU, die USA oder Kanada steigende Chancen.   Mehr