Deutschland | Öko-Landbau | Marktprognose

Mehr Transparenz auf dem deutschen Bio-Markt

14.06.2017 (AMI) – Jährlich schätzt die AMI mit dem Arbeitskreis Bio-Markt die Größe des Bio-Marktes in Deutschland. Bei den „sonstigen Einkaufsstätten“, zu denen Bäcker, Metzger und Hofläden genauso zählen wie Versandhändler und Wochenmarktbeschicker, liegen bislang nur Schätzgrößen über die Bio-Umsätze vor.

Die Größe des Bio-Marktes wird bislang in einer jährlichen Auswertung der Paneldaten von GfK, Nielsen, Klaus Braun und BioVista im Arbeitskreis Bio-Markt bestimmt. Dabei treten immer wieder große Schwankungen bei der Größe der Einkaufsstätten außerhalb des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) auf, da die Daten des GfK-Haushaltspanels diese nur ungenau abbilden. Auch für den LEH zeigen die Panel-Daten Lücken.

Deshalb möchte die AMI mithilfe einer Befragung der Handelsketten über ihre Bio-Umsätze die Paneldaten der GfK und Nielsen neu validieren und gewichten. Anschließend werden die Paneldaten der GfK und Nielsen verglichen und den Befragungsergebnissen der Handelsketten gegenübergestellt. Langfristig gesehen sollen so die Paneldaten besser bewertet werden können und – wenn möglich - ein eigenes Panel unter den Key-Accounts im LEH installiert werden.

Für die sonstigen Geschäftstypen – also Bäckereien, Metzgereien, Hofläden, Wochenmarktbeschicker und den Versandhandel – soll für die Hauptprodukte und Einkaufsstätten der Bio-Umsatz erhoben werden. Dazu wird zunächst die Anzahl dieser Geschäfte in Deutschland ermittelt. Diese werden dann zum Umsatz ihrer Hauptprodukte befragt. Für die Reformhäuser ist eine Auswertung der Daten des bioVista Handelspanels geplant. Ziel des BÖLN-Projektvorhabens ist die genauere Bestimmung der Größe des deutschen Bio-Marktes. Die neuen Validierungsfaktoren können dann für zukünftige Marktschätzungen genutzt werden.

Das Projekt „Mehr Transparenz auf dem deutschen Bio-Markt – Verbesserung der jährlichen Marktschätzung unter besonderer Berücksichtigung des Lebensmitteleinzelhandels und der ‚sonstigen Einkaufsstätten‘“ ist im April 2017 gestartet. Das Vorhaben wird von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Bundesprogrammes Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) finanziert. Das Projekt hat eine Laufzeit von 24 Monaten.

Sind Sie auch an besseren Daten in den Einkaufsstätten außerhalb des LEH interessiert? Für unsere erste Erhebung suchen wir so viele Bio-Bäckereien, Bio-Metzgereien, Bio-Hofläden, Bio-Versandhändler und Bio-Wochenmarktbeschicker wie möglich. Bitte melden Sie sich bei Interesse an einer Teilnahme bei unserem Bio-Team.

Beitrag von Diana Schaack
Marktexpertin Öko-Landbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

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