Deutschland | Gemüse | Aktionspreise

Anfang Mai weniger Regionalware in den Angebotsaktionen

08.05.2019 (AMI) – Mehr als zwölf Grad Celsius. Das ist der Unterschied der Tageshöchsttemperaturen in der 19. Woche 2018 und dieses Jahr. Und es sind Anfang Mai nicht nur einzelne Tage, die sich so gravierend unterschieden, sondern bereits ein längerer Zeitraum. Aktuell ist es in Deutschland deutlich kälter als zur selben Zeit des Vorjahres. Viele Frühlingsboten im Gemüsesortiment entwickeln sich damit langsamer. In den Angebotsaktionen des LEH fällt der Anteil von Regionalmarken niedriger aus als im Vorjahr.

Es ist kaum noch vorstellbar, dass der Mai 2018 mit frühsommerlichen Witterungsbedingungen daherkam. Die aktuellen Bedingungen entsprechen zwar eher der Normalität, aber der Start in den Mai muss sich eben nicht mit dem mehrjährigen Mittel, sondern meist mit dem Vorjahr messen lassen. Und so wie die Witterungsbedingungen lassen sich auch die Angebotsaktionen im Lebensmitteleinzelhandel vergleichen. Für ausgewählte Produkte, die den Frühlingsboten im Gemüsesortiment zuzurechnen sind, wurden in der 19. Woche 2019 insgesamt mehr Werbeanstöße verzeichnet als zur selben Zeit des Vorjahres. Das zeigt eine Analyse auf Basis von AMI Aktionspreise im LEH. Zu den typischen Frühlingsboten gehören Radieschen, Bundzwiebeln, Rhabarber, Spargel, sowie Kopfsalat, Bunte Salate, Salatherzen und Kohlrabi. Diese Gemüsearten wurden in der 19. Woche insgesamt 121-mal vom LEH beworben. Damit war die Zahl der Werbeanstöße gut 3 % höher als im Vorjahreszeitraum. Insbesondere Bunte Salate, Radieschen und Salatherzen wurden häufiger beworben. Dagegen waren Kohlrabi, Kopfsalat, Rhabarber und Bundzwiebeln seltener in der Werbung.

Unterschiedliche Anteile deutscher Ware

Ein Blick auf die Herkunftsangaben in der Werbung zeigt, dass bei den betrachteten Gemüsearten überwiegend deutsche Ware beworben wird. Allerdings sind die Anteile unterschiedlich. Lediglich bei Rhabarber und Kohlrabi wird in der 19. Woche ausschließlich Deutschland als Herkunft genannt. Radieschen und Bundzwiebeln kommen auf einen Anteil deutscher Ware von knapp 90 %, Kopfsalat und Bunte Salate auf rund 85 %. Bei Spargel und Salatherzen ist der Anteil der Herkunft Deutschland mit 75 % am niedrigsten.

In den vergangenen Jahren war Regionalität ein großes Thema. Das hat sich auch in steigenden Anteilen von Regionalmarken in den Angebotsaktionen widergespiegelt. Schon 2018 kam diese Entwicklung ins Stocken, weil während der heißen und trockenen Sommermonate nicht immer genug regional erzeugte Ware zur Verfügung stand. Die Momentaufnahme für die 19. Woche 2019 zeigt bei den betrachteten Gemüsearten einen Rückgang der Regionalmarken. In der 19. Woche 2018 machten Regionalmarken rund 39 % der Werbeanstöße mit der Herkunft Deutschland aus. In diesem Jahr liegt der Anteil nur bei 27 %. Auch gegenüber 2017 entspricht das einem Rückgang um 7 Prozentpunkte. Die Anteile der Regionalmarken an den Werbeanstößen sind bei den einzelnen Gemüsearten unterschiedlich. Am höchsten ist der Anteil in der 19. Woche bei Bunten Salaten mit gut 64 %. Rhabarber und Salatherzen kommen auf 33 %, und bei Spargel machen Regionalmarken 26 % der Werbeanstöße mit der Herkunft Deutschland aus. Radieschen und Bundzwiebeln werden aktuell nicht unter Regionalmarken beworben.

Handelt es sich nur um eine kurzfristige Entwicklung, oder verliert der Regionalitäts-Trend langfristig an Fahrt. Die Angaben in AMI Aktionspreise im LEH können Hinweise zur Beantwortung dieser und weiterer Fragen geben. Welche Produkte und Herkünfte werden gerade überhaupt beworben. Liegen die aktuellen Aktionspreise höher oder niedriger als im Vorjahr, und wie positioniert sich der Wettbewerb. Mit AMI Aktionspreise im LEH haben Sie die Möglichkeit, die Werbeaktivitäten des LEH dauerhaft zu verfolgen. Bereits dienstags ab 13 Uhr stehen die Angaben zu den Angebotsaktionen von mehr als 50 Ketten und deren Regionalgesellschaften zur Verfügung. Einen früheren Indikator für mögliche Entwicklungen auf der Verbraucherebene gibt es nicht. Sichern Sie sich Ihren Zugang zu AMI Aktionspreise im LEH. Egal, ob eine Übersicht über die gesamten Angebotsaktionen einer Woche, oder eine Analyse für ein einzelnes Produkt oder eine Produktgruppe, die AMI Marktexperten erstellen Ihnen gerne ein individuelles Angebot.

Beitrag von Michael Koch
Bereichsleiter Gartenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Getreide | Angebot

Jetzt anmelden zum AMI Web-Seminar Ölsaaten

15.04.2024 (AMI) – Die Rapspreise klettern langsam aus dem Keller während bei Sojabohnen wenig Luft nach oben ist. Hier drückt das reichliche Angebot auf die Kurse. Bei Raps sieht es mit der Marktversorgung knapper aus und auch bei Palmöl geht es aufgrund eines limitierten Angebots aufwärts.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Strukturdaten

Neu erschienen: Die Markt Bilanz Milch 2024

15.04.2024 (AMI) – Der Milchmarkt 2023 war von erheblichen Preisschwankungen gekennzeichnet. Zu Jahresbeginn dominierten im Zuge der hohen Anlieferungsmengen Preisrückgänge das Bild. Erst im Herbst mit dem sinkenden Rohstoffaufkommen erfolgte eine Trendwende und die Preise zogen auf Erzeuger- und Verarbeiterebene erneut an.   Mehr

Deutschland | Getreide | Preise

Neue AMI Markt Bilanz Getreide, Ölsaaten, Futtermittel

11.04.2024 (AMI) – Teils qualitativ und quantitativ schlechte Ernten, der Krieg in der Ukraine und die Konflikte im Nahen Osten mit Beeinträchtigungen der Schifffahrtswege beeinflussten die Getreide- und Ölsaatenmärkte. In der Saison 2023/24 überwogen bisher die schlechten Nachrichten. Die Warenströme haben sich verändert mit viel Bewegung an den Märkten. Die Preise gingen auf Talfahrt und stecken im Keller fest. Es ist eine turbulente Zeit für die Branche.   Mehr