Deutschland | Kohlgemüse | Erzeugerpreise

Weißkohlsaison startet

12.09.2019 (AMI) – Die Vorzeichen stehen auf Herbst. Die Ernte von Weiß- und Rotkohl für die Lagerung steht kurz bevor. Nach wie vor bestehen große Unsicherheiten, wie die Ernte 2019 ausfallen wird. Haben Rekordhitze und Starkniederschläge Spuren hinterlassen?

Die Saison 2019/2020 für Kopfkohl startet. In Richtung Herbst steigt das Weißkohlangebot bundesweit. Allmählich reifen die lagerfähigen Sorten und es steigen mehr und mehr Erzeuger in die Vermarktung ein. Wie in jedem Jahr, bleibt die Frage offen, wie viel Kohl geerntet wird und wie sich der Markt entwickelt.

Der Sommer 2019 und damit die Vegetationsphase des Lagergemüses, war durch die Schlagwörter extreme Hitze und Rekordtemperaturen geprägt. Auf der Gegenseite kam es lokal immer wieder zu starken Niederschlägen, die teilweise zu Überflutungen führten. Ist mit einem Angebots-Defizit, ähnlich wie in der Saison 2018/2019 zu rechnen?

Spitzenpreise in 2019

2018 war die Vegetationsphase von langer Trockenheit und hohen Temperaturen geprägt. Die Pflanzen litten unter der Trockenheit, und das Wachstum fiel schwach aus. Die Erträge von Weißkohl waren im Jahr 2018 bundesweit unterdurchschnittlich. Es fehlte vor allem großfallender Weißkohl, der für die Verarbeitung benötigt wird. Aber auch das Angebot für die Vermarktung am Frischmarkt fiel knapp aus. Das spiegelt sich in den Preisen über die Lagersaison wider. Es wurden in der zurückliegenden Saison Spitzenpreise für Weißkohl erzielt. Nicht nur in Deutschland, auch in den Anrainerstaaten war Weißkohl knapp und konnte keinen Mengenausgleich schaffen.

Die Situation hatte sich zum Pflanztermin 2019 kaum verbessert. Es war nach wie vor trocken, allerdings fiel die Sonneneinstrahlung in der Summe geringer als im Vorjahr aus. Inzwischen hat sich die Situation, vor allem im Norden Deutschlands verbessert. Die Niederschlagsmengen sind in den zurückliegenden Wochen gestiegen, und der Weißkohl hat noch Zeit sich zu entwickeln. Damit steigt die Hoffnung, dass mit einer zufriedenstellenden Ernte zu rechnen ist. Die Preise zum Saisonstart steigen auf schwächerem Niveau als im Vorjahr ein.

Defizit in Polen?

Entscheidend für die Vermarktung über die Winter- und Frühjahrsmonate ist, wie viel Mengen in Europa geerntet wurden. Fallen die Ernten schmal aus, entwickelt sich Nachfrage. Mit Öffnen von Exportmärkten besteht auch die Chance auf eine positive Preisentwicklung. Aktuell wird aus den Mitbewerberländern Polen und den Niederlanden von Defiziten berichtet. Es wird auf einen guten Exportmarkt gehofft.

Die aktuellen Entwicklungen über Preise, Produktion und Auslandsmärkte für Kopfkohl lesen Sie wöchentlich in der AMI Marktwoche Kopfkohl. Sie sind noch kein Kunde? Dann können Sie die Marktwoche Kopfkohl jetzt abonnieren.



Beitrag von Gabriele Held
Marktexpertin Gartenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Steinobst | Aktionspreise

Verschobene Herkunftsanteile bei Süßkirschen

02.07.2025 (AMI) – Im vergangenen Jahr hatten deutsche Süßkirschen einen schweren Stand am Markt. Zu groß war das Angebot an Importware, die Preise standen entsprechend unter Druck. In diesem Jahr stellt sich die Situation anders da. Die Ernte in der Türkei fällt deutlich kleiner aus, dafür werden in Deutschland wieder mehr Süßkirschen geerntet. Auswirkungen davon zeigen sich schon jetzt in den Angebotsaktionen des Lebensmitteleinzelhandels.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex im Juni fester

01.07.2025 (AMI) – Der AMI-Agrarrohstoffindex klettert im Juni weiter. Während die Erzeugerpreise für Fleisch und Milch zulegten tendierten die Getreide- und Rapspreise schwächer.   Mehr

Europa | Rohmilch | Anlieferung

Milchmengen in der EU holen auf

26.06.2025 (AMI) – Von Januar bis April 2025 wurde innerhalb der EU-27 marginal weniger Milch angeliefert als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Grund für den Rückgang waren rückläufige Mengen in den ersten drei Monaten des Jahres vor allem bei bedeutenden Erzeugerländern.   Mehr