Proteinfutter ins Gespräch gebracht
Deutschland verfügt über eine Veredelungswirtschaft, die in der Lage ist, die Nachfrage der heimischen, europäischen und globalen Märkte nach Milch und Molkereierzeugnissen sowie nach Fleisch, Fleischerzeugnissen und Eiern in hoher Qualität und zu wettbewerbsfähigen Preisen zu bedienen. Dies wäre allerdings kaum möglich ohne gesicherte Versorgung mit qualitativ hochwertigen Eiweißfuttermitteln. Welche werden das in Zukunft sein, wo kommen sie her und wie werden sie eingesetzt?
Bevor diese Fragen erörtert wurden, stellten Frau Wienke von Schenck und Herr Steffen Kemper, bei Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI), die aktuelle Situation auf den Proteinfuttermittelmärkten dar. Als Abonnent unseres Online Services Markt aktuell Getreide oder Ölsaaten erhalten Sie hiermit exklusiv diese Präsentation kostenlos.
Proteine in der Fütterung sind essenziell, wobei sich die Anforderungen an Art und Menge je nach Lebensabschnitt des Tieres verändern. Bislang wurde vorrangig auf eine bedarfs- und tiergerechte Fütterung geachtet, heutzutage kommt der Aspekt der Nachhaltigkeit und Gülleminderung hinzu. Prof. Dr. Gerhard Bellof, Universität Weihenstephan-Triesdorf, verwies auf die Problematik der Nutztierhalt im Spannungsfeld von Klima-, Gewässer und Naturschutz, zeigte aber gleichzeitig Lösungen zur Stickstoffeinsparung in der Fütterung auf. Die bedarfsspezifische Phasenfütterung sowie der optimale Einsatz von Aminosäuren waren auch Thema von Gerd Hermeling von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Osnabrück.
Auch technischen Innovationen kamen nicht zu kurz. Herr Sebastian Batton von der Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber erläutert die Digitalisierung in modernen Wertschöpfungsketten und zeigt an Beispielen im Agrarsektor deren Möglichkeiten.
Nach kurzen Impulsvorträgen wurde sich in Einzelgruppen mit den teilnehmenden Vertretern des Rohstoffhandels, der Futtermittelproduktion und der Beratung intensiv über die Rohstoffsicherung ausgetauscht. Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind heutzutage allerdings ebenfalls ein wichtiges Thema. Wo kommt der Rohstoff her? Und vor allem, unter welchen Gesichtspunkten wurde er produziert? So wurde sich am Tisch von Dr. Thomas Schmidt vom Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie (OVID) sich intensiv über die Stellung des heimischen Rapses ausgetauscht. Für lebhafte Diskussion sorgte auch Eugene Philhower vom US-Soybean Export Council (USSEC), der die Nachhaltigkeitsvorteile gentechnisch veränderter Sojabohnen zur Diskussion stellte. Am dritten „Kaffeehaustisch“, deren Moderation Dr. Herman-Josef Baaken und Herr Yves Tohermes vom Deutschen Verband Tiernahrung (DVT) übernommen hatten, ging es um den Rohstoffeinsatz in der Fütterung und im Speziellen um Insektenproteine in der Fütterung.
Eingerahmt wurden die beiden jeweils eintägigen Veranstaltungen in Crailsheim und Edewecht von praxisnahen Exkursionen in einen Schlachthof von Vion sowie in eine Molkerei der DMK. Traditionell bietet die Oil & Feed Millers Best Tour Besuche bei Betrieben entlang der Wertschöpfungskette an. Nach den Stationen Ölmühle und Futtermittelproduktion ging es 2019 direkt in die Weiterverarbeitung.
Weitere Veranstaltungen im Agribusiness finden Sie jederzeit auf AMI-Akademie.de.
© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH
ZurückDas könnte Sie auch interessieren
Wienke von Schenck
Marktanalystin Getreide und Ölsaaten
Tel. (0228) 33805-351
Autorin von Fachbeiträgen und Analysen zum Getreide-, Futtermittel- und Ölsaatenmarkt, Referentin auf Veranstaltungen des Agribusiness, Mitarbeit in Fachgremien