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EU-Milchanlieferung auf Wachstumskurs

23.06.2020 (AMI) – Die EU-Milchanlieferung war in den ersten vier Monaten von 2020 umfangreicher als im Vorjahr. Dabei sind die Zuwächse gegenüber 2019 schrittweise zurückgegangen. Im April lag das Milchaufkommen in der Summe nur noch leicht oberhalb der Vorjahreslinie.

Die Milchanlieferung in der EU fiel im April 2020 nach wie vor umfangreicher aus als vor Jahresfrist. In der durch den Austritt des Vereinigten Königreiches seit Februar auf 27 Mitgliedstaaten reduzierten Gemeinschaft wurden insgesamt rund 12,8 Mio. t Milch an die Molkereien geliefert, das waren 0,8 % mehr als im entsprechenden Vorjahresmonat. Damit hat sich das Wachstum des Milchaufkommens weiter verlangsamt. Bereits im März wurde die Vorjahreslinie mit 1,5 % weniger stark übertroffen als in den ersten beiden Monaten.

Auf der Ebene der Mitgliedstaaten hat sich das Wachstum im April gegenüber dem Vorjahr überwiegend verlangsamt. Dies zeigte sich in den mengenmäßig bedeutendsten Erzeugerländern Deutschland, den Niederlanden und Polen, wo sich der Abstand zum Vorjahr mehr als halbierte. Aber auch in vielen weiteren Ländern kam es zu einem deutlichen Rückgang des zuvor starken Wachstums, beispielsweise in Belgien, Bulgarien, Ungarn, Österreich, Slowenien, der Slowakei und Finnland. In Frankreich rutschen die Mengen im April sogar wieder unter die Vorjahreslinie. Diese wurde gleichzeitig in zunehmendem Umfang in Griechenland, Kroatien, Lettland, Litauen, Malta und Rumänien unterschritten. Daneben wurden auch in Dänemark und dem Vereinigten Königreich weniger Milch in den Molkereien erfasst als ein Jahr zuvor.

Wie entwickelte sich die Milchanlieferung in den einzelnen Mitgliedsstaaten im Detail? Und wo gab es in den ersten vier Monaten die größten Mengenverschiebungen? Eine umfangreiche Einschätzung der Lage finden Sie im Markt aktuell Milchwirtschaft.

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Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

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