Europa | Malz | Handel

Corona-Maßnahmen lassen Bierverkäufe kräftig sinken

20.01.2021 (AMI) – Wegen der Corona-bedingten Schließung der Gastronomie in Deutschland wurde 2020 deutlich weniger Bier abgesetzt. Neben den inländischen Verkäufen sind auch im Export Rückgänge zu verzeichnen.

Die Corona-Pandemie hinterlässt am Biermarkt deutliche Spuren. Von Januar bis November 2020 wurden insgesamt 80,6 Mio. hl Bier vermarktet, das waren 5 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Allein im November 2020 wurden mit 5,7 Mio. hl etwa 14 % weniger abgesetzt als im Vorjahresmonat. Bei Betrachtung des Zeitraumes Januar bis November, ist der stärkste Rückgang in Hessen zu verzeichnen. Mit 1,7 Mio. hl wurde dort ein Fünftel weniger Bier vermarktet als im gleichen Zeitraum 2019. Auch in Schleswig-Holstein ist der Absatz um fast ein Fünftel zurückgegangen. In den anderen deutschen Bundesländern sind ebenfalls teils deutliche Rückgänge bei der Vermarktung festzustellen. Der Auslöser dürften die Corona-Maßnahmen sein, die am 02.11.2020 in Deutschland erneut verschärft wurden. Dabei fällt insbesondere die Schließung der Gastronomie ins Gewicht. Nur Thüringen konnte im Zeitraum Januar bis November 2020 ein Absatzplus von 5 % auf 2,9 Mio. hl gegenüber dem Vorjahr erzielen.

Bierexport auf 11-Jahrestief

Nicht nur der Bierabsatz innerhalb Deutschlands ist 2020 zurückgegangen, auch die Exportgeschäfte der Bundesrepublik litten unter der Corona-Pandemie. Deutschland verkaufte im Zeitraum Januar bis Oktober 2020 rund 1,3 Mio. t Bier ins Ausland, das waren 6 % weniger als im Vorjahreszeitraum und zudem die kleinste Menge seit 2009. Die größten Mengen gingen, wie in den Vorjahren, nach Italien. Allerdings waren es mit 249.000 t etwa 15 % weniger als 2019. Auch die Exporte Richtung China – dem zweitgrößten Abnehmer – gingen um 6 % auf 156.000 t zurück. Eingebrochen sind zudem die Ausfuhren nach Frankreich. Mit 60.500 t lieferte Deutschland rund 35 % weniger Bier in das Nachbarland als 2019. Die Exporte Richtung Belgien gingen um 33 % auf 44.000 t zurück. Im Gegensatz dazu wurden mit 147.000 t rund 30 % mehr Bier an Russland verkauft.

Sie wollen mehr erfahren?

Neben dem Außenhandel mit Bier wollen Sie die Entwicklungen am deutschen Markt genauer im Blick behalten? Dann sind die AMI Aktionspreise im LEH genau das Richtige für Sie. Neben den Auswertungen zu Bier, können Sie entsprechende Auswertungen für das gesamte Obst- und Gemüsesortiment bekommen! Bereits dienstags ab 13 Uhr stehen die Angaben zu den Angebotsaktionen von rund 50 Ketten und deren Regionalgesellschaften zur Verfügung. Über den Aktionspreis hinaus umfassen die Daten Angaben zu Herkünften, Verpackungen und Produktspezifikationen. Einen früheren Indikator für mögliche Entwicklungen auf der Verbraucherebene gibt es nicht.


Beitrag von Inger Mertens

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Beerenobst | Marktprognose

Erdbeeren und Spargel rücken in den Fokus

30.04.2024 (AMI) – Spargel- und Erdbeeren, die beiden Frühlingsboten, haben wie in jedem Jahr die deutsche Saison eingeläutet. Die Rahmenbedingungen waren für die Betriebe in den zurückliegenden Monaten nicht die einfachsten. Nicht nur dreht sich die Preisspirale hinsichtlich der Betriebskosten weiter nach oben, auch die Wetterbedingungen waren suboptimal. Wie ist die Saison 2024 angelaufen und wie sind die weiteren Aussichten?   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex im April erneut mit Plus

29.04.2024 (AMI) – Mit 132,3 Punkten stieg der AMI-Rohstoffindex im Vergleich zum Vormonat um 0,7 %. Ausschlaggebend waren in erster Linie die gestiegenen Erzeugerpreise für Getreide und Raps. Die Milchpreise hielten sich nahe dem Niveau des Vormonats. Die Preise für Schlachtvieh entwickelten sich uneinheitlich.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Marktversorgung

Die Markt Bilanz Vieh und Fleisch 2024

25.04.2024 (AMI) – Nachdem die Bestände an Schlachtschweinen in den Vorjahren drastisch gesunken waren, konnte diese Entwicklung 2023 deutlich verlangsamt werden. Unter anderem wegen des geringen Angebotes an schlachtreifen Tieren im vergangenen Jahr wurden im Sommer Rekordpreise erreicht.   Mehr