Europa | Futtergetreide | Preise

Die Aussichten sind vorerst positiv

09.03.2021 (AMI) - Erste Schätzungen gehen von einer Ausdehnung der globalen Maisfläche aus. Auf Basis rein rechnerischer Trenderträge, wäre einen größere Maisernte als im Vorjahr möglich. Was allerdings sicher sein dürfte: der globale Maisverbrauch wächst weiter, trotz der jetzt schon höheren Preise.

Die weltweite Anbaufläche wird voraussichtlich zum dritten Mal in Folge zunehmen und mit 199,2 Mio. ha im Vergleich zum Vorjahr um 1% höher ausfallen. Das erwartet der Internationale Getreiderat IGC in London. Für die EU-27 geht er aufgrund der Flächenumverteilung hingegen von einem Anbaurückgang aus. Da ein Teil der Vorjahresanbaufläche dem Winterweizen zugutekam, wird die Maisanbaufläche in der EU-27 zur Ernte 2021 voraussichtlich um etwa 2 % schrumpfen. Aufgrund hoher Preise wird das Areal jedoch noch so umfangreich bleiben, dass sie das langjährige Mittel übersteigt. Die Maisfläche in der Ukraine wird voraussichtlich das sechste Jahr in Folge ausgedehnt werden und angesichts der ansprechenden Erlöse wird für die USA ein Anstieg der Maisfläche im Jahresvergleich um 2 % auf ein Fünfjahreshoch prognostiziert. Auch für Sojabohnen sehen die Perspektiven gut aus, so dass es wahrscheinlich zu einem harten Wettbewerb um die Anbauflächen kommen wird. Bleiben Sie am Ball! Der Online-Service AMI Markt aktuell Getreide bietet Ihnen rund um die Uhr einen Überblick über die Entwicklungen am Getreidemarkt und ordnet die Fakten ein.

Verbrauch könnte 2021/21 zunehmen

Unter der Annahme von Durchschnittserträgen könnte die Produktion um 5 % auf 1.190 Mio. t zunehmen und so einen neuen Höchststand erreichen. Das Wachstum des weltweiten Maisverbrauchs wird sich voraussichtlich beschleunigen, wobei die Nachfrage aller Sektoren neue Höchststände erreichen dürfte. Ein prognostizierter Aufwärtstrend beim Gesamtfleischkonsum in Verbindung mit einem potenziell größeren Futtergetreideangebot könnte zu einem weiteren Anstieg des Futtermittelverbrauchs führen. Gleichzeitig treiben die erwarteten Verbesserungen der weltweiten Wirtschaftslage mit dem möglichen Ende der Corona-Pandemie sowie infolgedessen die Zunahme des Kraftstoffverbrauchs den Maisbedarf in der industriellen Verwertung.

Vorräte werden stark abgebaut

Aktuelle Prognosen bestätigen den Abbau der globalen Vorräte, was vor allem auf der starken Nachfrage fußt. Der IGC kürzte seine globale Endbestandsschätzung 2020/21 auf 268 Mio. t. Das sind dann 29,4 Mio. t weniger als im Vorjahr. Vor allem die maisexportierenden Länder, aber auch die EU-27 starten in das nächste Wirtschaftsjahr mit geringerem Polster, so dass der Ernte 2021/22 stärker denn je in den Fokus gerät. Sollten die Erträge witterungsbedingt schwächeln, wäre im nächsten Wirtschaftsjahr die Versorgungslage noch knapper, was den Preisen erneuten Auftrieb verleihen würde. Aktuell wird in Chicago die nächste Maisernte mit knapp 5 USD/t bewertet, ein Drittel über dem Niveau von vor einem Jahr.

EU-Maispreise 30 % über Vorjahreslinie

Die hohen Preise verdrängen Mais aus den Futtermischungen. Anfang März wurden in Frankreich im Schnitt Großhandelspreise um …
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Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

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