Deutschland | Obst | Import

Deutsche Obstimporte auf niedrigstem Stand seit acht Jahren

04.04.2023 (AMI) – Deutschland hat im vergangenen Jahr so wenig Obst importiert wie seit acht Jahren nicht mehr. Allein gegenüber dem Vorjahr fehlen gut 400.000 t. Trotz des Rückgangs bei der Importmenge ist der Importwert gestiegen. Doch was waren die Gründe für diese Entwicklung?

Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes hat Deutschland im Jahr 2022 rund 5,08 Mio. t frisches Obst importiert. Das waren gut 7 % weniger als im Jahr zuvor. Im Wesentlichen gibt es drei Gründe für diesen Rückgang, die bei den einzelnen Obstarten unterschiedlich stark gewichtet sind.

Die stärksten Rückgänge bei den Obstimporten waren 2022 bei Obstarten zu verzeichnen, die in wichtigen Herkunftsländern in geringerer Menge geerntet wurden. Das ist insbesondere bei Zitrusfrüchten der Fall, bei denen Spanien eine der kleinsten Ernte der vergangenen zehn Jahr verzeichnet hatte. Aber auch bei Kaki und den Melonen standen im Ursprung kleinere Mengen als in anderen Jahren zur Verfügung.

Geringere Erntemengen – Kleinere Einfuhren

Ein weiterer Aspekt ist, dass sich der Transport durch gestiegene Lohn- und Kraftstoffkosten verteuert hat. Verstärkt wird der Effekt durch fehlende LKW-Fahrer, so dass zumindest zeitweise ein Mangel an Transportmöglichkeiten herrschte. Fehlende Transportkapazitäten aber auch die nachlassende Attraktivität des europäischen Marktes aufgrund von Währungseinflüssen gelten als Hauptgründe dafür, dass auch weniger Exoten nach Deutschland importiert wurden.

Letztlich war auch der Bedarf in Deutschland nicht mehr so groß wie in den Jahren zuvor. Angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten und der steigenden Lebenshaltungskosten haben sich die privaten Verbraucher in Deutschland auch bei den Obstkäufen zurückhaltend gezeigt.

Vergleiche mit verlässlichen Zahlen

War die Entwicklung bei den Importen 2022 ein Ausrutscher oder gab es ähnliche Schwankungen bereits in anderen Jahren? Wie steht das Jahr 2022 im langfristigen Vergleich dar? In der AMI Markt Bilanz Obst 2023 haben die AMI-Marktexperten wichtige Kennzahlen zusammengetragen. Nicht nur zum Außenhandel, auch zur Produktion, zur Preisentwicklung und zur privaten Nachfrage. Damit ist die AMI Markt Bilanz Obst 2023 ein unentbehrliches Nachschlagewerk, um die aktuellen Entwicklungen im mehrjährigen Vergleich einzuordnen. Sichern Sie sich noch heute Ihr Exemplar und nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten in unserem Shop. Mit dem E-Book erhalten Sie zudem Zugriff auf die Tabellen im Excel-Format und können die Daten so bequem für eigene Berechnungen nutzen.

Beitrag von Michael Koch
Bereichsleiter Gartenbau
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Vieh & Fleisch | Marktversorgung

Die Markt Bilanz Vieh und Fleisch 2024

25.04.2024 (AMI) – Nachdem die Bestände an Schlachtschweinen in den Vorjahren drastisch gesunken waren, konnte diese Entwicklung 2023 deutlich verlangsamt werden. Unter anderem wegen des geringen Angebotes an schlachtreifen Tieren im vergangenen Jahr wurden im Sommer Rekordpreise erreicht.   Mehr

Europa | Verarbeitungsware | Markttrends

Knapp versorgte Kartoffelmärkte

22.04.2024 (AMI) – Ein weiteres Hochpreisjahr läuft bei Speisekartoffeln sehr bald und bei Verarbeitungsrohstoff wohl auch früher als gewünscht aus. Hersteller von Kartoffelprodukten fürchten erneute Versorgungslücken beim Rohstoff bis zur neuen Ernte. In Westeuropa wurde bisher zu wenig gepflanzt. Dabei ist die Produktnachfrage groß.   Mehr

Deutschland | Getreide | Angebot

Jetzt anmelden zum AMI Web-Seminar Ölsaaten

15.04.2024 (AMI) – Die Rapspreise klettern langsam aus dem Keller während bei Sojabohnen wenig Luft nach oben ist. Hier drückt das reichliche Angebot auf die Kurse. Bei Raps sieht es mit der Marktversorgung knapper aus und auch bei Palmöl geht es aufgrund eines limitierten Angebots aufwärts.   Mehr