Deutschland reduziert Rindfleischeinfuhren
Von 2021 auf 2022 befanden sich die Importe noch auf einem stabilen Niveau. Mit knapp einem Viertel der Gesamteinfuhren lieferten die Niederlande am meisten Rindfleisch nach Deutschland. Doch auch dort waren deutliche Abnahmen von 15,8 % gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Österreich und Polen, die ebenfalls wesentlich weniger Rindfleisch nach Deutschland transportierten.
Der größte Teil des importierten Rindfleischs stammte aus Mitgliedstaaten der EU-27. Der Anteil lag bei rund 86,9 %. Eine deutlich kleinere Rolle spielten die Einfuhren aus Drittländern. Diese erreichten Deutschland zu besonders großen Teilen aus Südamerika. An erster Stelle ist hier Argentinien zu nennen, das entgegen der sonstigen Entwicklung eine Zunahme der Exporte nach Deutschland, um fast ein Zehntel zu verbuchen hatte. Die Länder aus Südamerika spielen bei der Lieferung von Edelteilen eine wichtige Rolle. Besonders die gastronomischen Betriebe greifen für ihre Gerichte mit Rindfleisch auf edlere Teilstücke aus Argentinien, Brasilien oder Uruguay zurück.
Deutschland hatte 2023 zwar einen Selbstversorgungsgrad, der 100 % deutlich übertraf, dies gilt jedoch nicht für alle Teilstücke vom Rind. Entsprechend gab es einen Bedarf an Rindfleisch aus dem Ausland. Die Eigenerzeugung von Rindfleisch in Deutschland ist 2023 hingegen relativ stabil geblieben. Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl der geschlachteten Rinder nur minimal um 0,3 %. Die produzierte Fleischmenge konnte dagegen um 0,5 % gesteigert werden. Die Ursache dafür lag in den höheren Schlachtgewichten gegenüber dem Vorjahr. Trotz der stabilen Produktion von Rindfleisch bleibt Deutschland auf die Einfuhren von Rindfleisch angewiesen, um den Bedarf an allen Teilstücken decken zu können.
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Theresa Geueke
Produktmanagerin Agribusiness
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