Deutschland | Grundfutter | Erzeugerpreise

Grundfuttervorräte uneinheitlich

20.01.2025 (AMI) – Die Umsätze am Raufuttermarkt bleiben überschaubar. Vor den Feiertagen haben einige Betriebe noch geordert und haben vorerst genug. So geht es den meisten Betrieben. Spitzenware bleibt indes knapp und gesucht. Stroh wird zunehmend durch Heu ersetzt. Über Silagen wird bei etwas festeren Preisen wenig gesprochen.

In den ersten beiden Wochen des Jahres 2025 ist es am Raufuttermarkt noch ruhig. Einige Betriebe hatten sich noch vor den Feiertagen reichlich eingedeckt und benötigen absehbar keine Ware mehr. Wenn, dann wird aktuell ohnehin nur über Heu oder Stroh gesprochen.

Futterstroh ist ausgesprochen knapp, kann in den meisten Regionen den Preis halten, in Schleswig-Holstein, im Rheinland und Bayern sogar erneut zulegen. HD-Ballen sind im Januar 25 gut 1 % teurer als vor einem Monat. Im Jahresvergleich erreicht das Plus sogar 17,5 %. Großballen werden etwas unter Vormonatslinie bewertet. Im Bundesdurchschnitt ist Stroh noch billiger als Heu, aber in den typischen Veredelungsregionen ist das schon lange nicht mehr der Fall. Stroh in Großballen kostet in Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt etwas mehr als Heu, in Nordrhein-Westfalen deutlich mehr. Daher wird insbesondere in diesen Regionen immer häufiger Stroh durch reichlich vorhandenes, teils qualitätsschwaches Heu verwendet. Der Preisunterschied für Großballen liegt bei 10 EUR/t, in den Monaten zuvor waren es 25 bis 35 EUR/t.

Aber auch wenn mehr Heu abgesetzt werden kann, als lebhaft ist das Geschäft nicht zu bezeichnen, und die teils überreichlichen Bestände werden auch nur sehr langsam abgebaut. Preiswirkung kann das aber immer noch nicht erzielen. Es werden 1,4 % weniger verlangt als im Monat zuvor, knapp 8 % weniger als im Januar 24. Demgegenüber bleibt aber der Preisunterschied zwischen Groß- und HD-Ballen aufgrund der regional fehlenden Top-Qualitäten überdurchschnittlich groß. Ende Januar 25 dürfte es eine saisontypische Umsatzbelebung geben.

Das ausreichende Angebot an Gras- und Maissilage und das gleichzeitig saisonüblich steigende Kaufinteresse stützt die Preise. Maissilage kostet im Januar 25 knapp 2 % mehr als im Vormonat, bleibt damit aber 11 % preisgünstiger als vor einem Jahr. Lose Grassilage verteuert sich um 2,2 %, Ballenware um 1,4 %m bleiben damit aber 13 bzw. 9 % unter Vorjahreslinie.

Wann der Nachfragemotor anspringt, und wie weit die Preise nach oben getrieben werden, erfahren Sie in unserem Onlineangebot AMI Markt aktuell Getreide. Dort finden Sie täglich zudem Großhandelspreise für Getreide und Ölschrotpreise. Ausführlich wird die Markt- und Preisentwicklung in den Regionen beleuchtet. Darüber hinaus finden Sie in der tagesaktuellen Online-Publikation die Erzeugerpreise frei Lager oder im Streckengeschäft für alle Futter- und Brotgetreidearten sowie für Hülsenfrüchte.

Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau
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