Deutschland | Milch & Milchprodukte | Export

Milch: Welche Bedeutung haben Drittlandsexporte?

29.01.2025 (AMI) – Mit dem Auftreten eines Falles von Maul- und Klauenseuche (MKS) hat Deutschland den Status „frei von MKS“ verloren. Dieser ist relevant für den Export. Betroffen ist vor allem Ware, die auf den Weltmarkt geht. Wer sind die wichtigen Handelspartner? Bei welchen Molkereiprodukten haben Drittländer eine besonders hohe Bedeutung? Das hat die AMI analysiert.

Der Milchmarkt ist zunächst stabil in das neue Jahr 2025 gestartet. Doch mit dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) am 10.01.2025 erhielt er einen Dämpfer. Die deutsche Milchwirtschaft wurde vor neue und große Herausforderungen gestellt, denn sie verlor den Status „frei von MKS“. Damit geriet der Export, vor allem in Drittländer, zunächst ins Stocken. Waren in den ersten Tagen nach dem Bekanntwerden vor allem Formalitäten zu klären und Exportzertifikate zu prüfen, entspannte sich die Lage im weiteren Monatsverlauf und der Markt hat begonnen, sich neu zu sortieren. Nach und nach sind die ersten Drittländer wieder für den Export freigegeben worden, für die das Regionalisierungsprinzip gilt, ähnlich wie in der EU. Das erleichtert den Export insofern, als dass nicht das gesamte Land, sondern nur die jeweilige Region von Handelsbeschränkungen betroffen ist. Ein Blick auf die Zahlen zeigt, wie wichtig der Export für die deutsche Milchwirtschaft ist und welches die wichtigsten Handelspartner sind.

Kurz notiert:

  • Deutschland hat in den ersten elf Monaten von 2024 Molkereiprodukte im Wert von 13,0 Mrd. EUR ausgeführt, wovon 78 % auf den innergemeinschaftlichen Handel entfielen.
  • Die umsatzstärksten Zielländer innerhalb der EU waren die Niederlande, Italien und Frankreich.
  • Die beiden wichtigsten Drittländer waren, gemessen am Ausfuhrwert, das Vereinigte Königreich und China.
  • Bei Butter verblieben 93 % der exportierten Menge in der EU, nur 7 % gingen auf den Weltmarkt. Höhere Exportquoten in Drittländer haben Pulverprodukte, wie Magermilchpulver mit 32 % in den ersten elf Monaten von 2024.

Maul- und Klauenseuche, Blauzungenkrankheit, eine schier unstillbare Nachfrage nach Fett, Unsicherheiten in den Handelsbeziehungen zu China und neue Abkommen mit den Mercosur-Staaten - das alles bewegt den Milchmarkt. Sie haben Fragen dazu? Nehmen Sie an unserem Web-Seminar teil und nutzen Sie unser Expertenwissen: Unsere AMI-Marktexperten Dr. Kerstin Keunecke und Michelle Kuhn analysieren am 24.02.2025 die aktuelle Situation am Milchmarkt und geben einen Ausblick auf die kommende Entwicklung. Nutzen Sie Ihre Chance und melden sich noch heute für unser AMI Web-Seminar "Milchmarkt - vom Fett getrieben!" an.

Beitrag von Dr. Kerstin Keunecke
Marktexpertin Milch und Milchprodukte
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