Welt | Milch & Milchprodukte | Export

USA wichtiger Abnehmer von Käse aus der EU

17.03.2025 (AMI) – Die US-Regierung hat Zölle auf Agrarprodukte ab Anfang April angekündigt. Offen ist, für welche Länder diese gelten sollen. Für die EU sind Exporte in Drittländer ein wichtiger Absatzkanal. Welche Bedeutung haben die USA dabei? Das hat die AMI analysiert.

Der US-Präsident Trump hat in der ersten Märzwoche Zölle auf landwirtschaftliche Produkte ab Anfang April in Aussicht gestellt. Einzelheiten, für welche Produkte und Länder diese gelten sollen, nannte er bis zu diesem Zeitpunkt nicht. Mittlerweile plant die EU-Kommission Gegenmaßnahmen und bereitet ein entsprechendes Paket vor, das auch Molkereiprodukte umfasst. Für die Gemeinschaft ist der Export von Molkereiprodukten ein wichtiger Absatzkanal. Die EU ist laut FAO der weltweit größte Exporteur von Molkereiprodukten. Der Gemeinschaft folgen Neuseeland und die USA auf Rang zwei und drei. Daher lohnt ein Blick darauf, welche Bedeutung die USA als Handelspartner der EU für Molkereiprodukte haben.


Kurz notiert:

  • Laut FAO gehen rund 15 % der in der EU erzeugten Milch in verarbeiteter Form in Drittländer.
  • Die EU exportierte im Jahr 2024 Milchprodukte im Wert von 24,3 Mrd. EUR in Drittländer, so vorläufige Berechnungen der AMI. Davon entfielen knapp 40 % auf die drei wichtigsten Bestimmungsländer. Das waren das Vereinigte Königreich, China und die USA an dritter Stelle.
  • Das mengenmäßig wichtigste Exportprodukt der EU in die USA war im vergangenen Jahr der Käse. Von den 1.387 Mio. kg Käse, die die EU ausgeführt hat, gingen gut 10 % in die USA.
  • Die USA sind zudem ein wichtiges Bestimmungsland für Butter aus der EU. Von den 248 Mio. kg Butter, die die EU im vergangenen Jahr in Drittstaaten ausführten, wurden 26 % in die USA verschifft.
  • Der Handel mit den vier Mercosur-Ländern hat bislang noch wenig Bedeutung.

Wie geht es weiter an den Märkten für Milch und Molkereiprodukte? Dazu möchten Sie mehr wissen? Dann nutzen Sie unseren Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft. Dieser liefert aktuelle Meldungen zu den nationalen und internationalen Milchmärkten.

Beitrag von Dr. Kerstin Keunecke
Marktexpertin Milch und Milchprodukte
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Tierbestand

Deutschlands Milchviehbestand schrumpft weiter

10.07.2025 (AMI) – Laut aktueller Viehbestandserhebung hat die Zahl der in Deutschland gehaltenen Rinder und Milchkühe weiter abgenommen. Im Vergleich zu den vorherigen Erhebungen hat sich die Abnahmerate jedoch leicht verlangsamt. Gleichzeitig setzte sich der Strukturwandel hin zu weniger, aber größeren Milchviehbetrieben fort.   Mehr

Deutschland | Steinobst | Aktionspreise

Verschobene Herkunftsanteile bei Süßkirschen

02.07.2025 (AMI) – Im vergangenen Jahr hatten deutsche Süßkirschen einen schweren Stand am Markt. Zu groß war das Angebot an Importware, die Preise standen entsprechend unter Druck. In diesem Jahr stellt sich die Situation anders da. Die Ernte in der Türkei fällt deutlich kleiner aus, dafür werden in Deutschland wieder mehr Süßkirschen geerntet. Auswirkungen davon zeigen sich schon jetzt in den Angebotsaktionen des Lebensmitteleinzelhandels.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex im Juni fester

01.07.2025 (AMI) – Der AMI-Agrarrohstoffindex klettert im Juni weiter. Während die Erzeugerpreise für Fleisch und Milch zulegten tendierten die Getreide- und Rapspreise schwächer.   Mehr