Deutschland | Öko-Landbau | Strukturdaten

Viele kleine Direktvermarkter – Projekt WiBiDi

11.04.2025 (AMI) – Wie viele Bio-Direktvermarkter gibt es eigentlich und welchen Umsatz erzielen diese pro Betriebe und insgesamt. Das Projekt WiBiDi hat erste Antworten.

Seit Mitte 2023 läuft das Projekt WiBiDi im Bundesprogramm Ökologischer Landbau, das die AMI zusammen mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), Bioland und Ecozept durchführt. Immer noch ist die Datenverfügbarkeit zum Thema dünn, weshalb im Projekt neue Wege zur Umsatzentwicklung aufgezeigt werden.

Datenauswertungen des FiBL aus der Landwirtschaftszählung 2020 zeigen, dass 9 % aller Landwirtschaftsbetriebe eine Direktvermarktung haben, bei den Bio-Betrieben sind es deutlich höhere Werte: 19 %. Bei den tierhaltenden Bio-Betrieben verkaufen 40 % der Betriebe ihre Produkte direkt an Konsumenten – mit besonders hohen Anteilen bei Eier- und Geflügelproduzenten.

Die AMI hat mit einer Online-Umfrage rund 4.500 Bio-Direktvermarkter angeschrieben und knapp 400 auswertbare Rückläufe erhalten. Demnach gibt es besonders viele kleine Direktvermarkter mit Umsätzen unter 50.000 EUR. Die Direktvermarkter ordnen sich eher einer der Kategorien „Tierhaltung“ oder „Acker/Gartenbau“ zu, sind weniger oft Gemischtbetriebe. Je größer die Betriebe, desto höher ist der Anteil zugekaufter Produkte. Hofladen und Ab-Hofverkauf (ohne Bedienung) sind mit Abstand die wichtigste Verkaufsform. Fleisch- und Wurstwaren sind bei vielen Betrieben die wichtigste Produktgruppe. Obst, Gemüse, Kartoffeln folgen kurz dahinter, bei beiden mit steigenden Anteilen Danach folgen Wein und Milch- und Molkereiprodukte an dritter und vierter Stelle.

Bioland hat das Erfassungstools für betriebswirtschaftliche Daten von Direktvermarktern KennDi erweitert, so dass nun auch Wochenmarktstände, Verkaufsautomaten, Lieferservice, Fleischpaketevermarktung und Hofgastronomie erfasst werden können. Wir suchen immer noch teilnehmende Bio-Betriebe.

Ziel des Projektes ist es unter anderem mit Hochrechnungen das Umsatzvolumen der Bio-Direktvermarktung zu bestimmen und betriebswirtschaftliche Kennzahlen liefern zu können. Das Projekt läuft noch bis Mitte 2026 und erarbeitet einen Vorschlag für ein regelmäßiges Monitoring der Bio-Direktvermarktung.

Beitrag von Diana Schaack
Bereichsleiterin Öko-Landbau
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