Deutschland | Schweine | Marktstruktur

Gesunkene Schlachtzahlen und hohes Preisniveau

28.12.2023 (AMI) – Die Zahl der gehaltenen Schweine in Deutschland nahm seit dem Höhepunkt von 2015 um mehr als ein Viertel ab. In der Folge sinkt die Erzeugung von Schweinefleisch recht deutlich. Von Januar bis Oktober 2023 wurden 36,3 Mio. Schweine der Fleischerzeugung zugeführt. Das entspricht gegenüber den Vorjahreszahlen einem Minus von 7,4 %. Bis Jahresende dürfte dieser Trend anhalten und im Vergleich zum Vorjahr zu einer Verringerung der Produktion um etwa 8 % führen. Auf der Verbrauchsseite hat sich der Verzehr von Schweinefleisch in den vergangenen zehn Jahren um ein Viertel auf für 2023 geschätzte 28,2 kg pro Kopf und Jahr verringert.

Spitzenpreise für Schlachtschweine

Insgesamt wirkte sich die deutlich gesunkene Produktion zu einem recht zügigen Marktverlauf und einer entsprechend häufig begrenzten Angebotssituation im Handel mit Schlachtschweinen aus. In der Jahresmitte wurden Höchstpreise für Schweine der Handelsklasse E von über 2,50 EUR/kg gezahlt. Auch wenn sich die Preise in der zweiten Jahreshälfte schwächer entwickelten, dürfte über das Jahr gesehen ein Durchschnittspreis von rund 2,30 EUR/kg erzielt werden. Damit würde der Vorjahreswert um rund 25 % übertroffen werden, gegenüber den Preisen von 2021 wurde sogar ein Plus von 68 % erzielt.

Für 2024 Stabilisierung prognostiziert

Nach starken Rückgängen der Erzeugung von Schweinefleisch deutet sich für das Jahr 2024 eine leichte Stabilisierung an. Nach wie vor stehen die Marktbeteiligten vor einer Vielzahl von Herausforderungen, dennoch dürften weitere Bestandsrückgänge etwas moderater ausfallen. Durch neue gesetzliche Vorgaben zu Tierschutz und Transport und steigenden Anforderungen von den Verbrauchern bleibt die Lage für die Landwirte schwierig und ist mit vielen Fragezeichen verbunden. Für 2024 werden wegen der stark verringerten Erzeugung weiter hohe Preise erwartet. Diese dürften jedoch die Rekordpreise vom vergangenen Jahr nicht ganz erreichen.

Sind Sie interessiert an den Entwicklungen der deutschen und globalen Schweinefleischmärkte? Informationen dazu sowie aktuelle Meldungen zu den nationalen und internationalen Nutzviehmärkten finden Sie in unserem Online-Dienst Markt aktuell Fleischwirtschaft PLUS. Nutzen Sie unser Angebot.

Beitrag von Mechthild Cloppenburg
Marktexpertin Fleischwirtschaft
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Vieh & Fleisch | Marktversorgung

Die Markt Bilanz Vieh und Fleisch 2024

25.04.2024 (AMI) – Nachdem die Bestände an Schlachtschweinen in den Vorjahren drastisch gesunken waren, konnte diese Entwicklung 2023 deutlich verlangsamt werden. Unter anderem wegen des geringen Angebotes an schlachtreifen Tieren im vergangenen Jahr wurden im Sommer Rekordpreise erreicht.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Kein Spielraum für Preisanpassungen am Schlachtschweinemarkt

24.04.2024 (AMI) – Der Markt für Schlachtschweine ist regional etwas ausgeglichener als in den Vorwochen, Überhänge werden nur noch sehr vereinzelt gemeldet. Dennoch fehlt es an echten Impulsen, weshalb die Schlachthöfe auch weiter Abschläge fordern.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugung

Schweinemast bleibt wirtschaftlich

24.04.2024 (AMI) – Die Schlachterlöse für Schweine haben sich im April auf dem zuvor erreichten hohen Preisniveau stabilisiert. Damit ist für die Mäster bei einer fast unveränderten Kostenstruktur ein auskömmliches Einkommen in der Schweinemast erreichbar.   Mehr