Europa | Rinder | Erzeugung

EU erhöht Rindfleischproduktion

02.10.2024 (AMI) – In diesem Jahr werden europaweit größere Mengen in der Erzeugung von Rindfleisch erwartet als 2023. So stieg von Januar bis Juni 2024 die Produktion gegenüber dem Vorjahr um 2,1 % auf 11,0 Mio. t Rindfleisch.

Damit dreht sich der Trend der Vorjahre, als die Produktion sich in den Jahren 2022 und 2023 wegen gesunkener Rinderbestände rückläufig entwickelte. Dabei sind die Entwicklungen innerhalb des Staatenbündnisses unterschiedlich. Unter den größten Produzenten konnten besonders Italien und Polen die Schlachtzahlen deutlich ausbauen. Gleichzeitig kamen in Frankreich weniger Tiere zur Schlachtung. Mit einem Anteil von fast einem Fünftel ist Frankreich der größte Rindfleischerzeuger in der EU. An zweiter Stelle folgt Deutschland und danach Italien.

Rindfleischausfuhren steigen 2024

Im Außenhandel konnten die Aktivitäten der EU-Länder ausgeweitet werden. So wurden die Exporte von Rindern und Rindfleisch in Drittländer in der ersten Jahreshälfte 2024 um 2,8 % erhöht. Unter den Produktgruppen fielen dabei die Steigerungen bei frischem und gekühltem Fleisch mit einem Plus von fast einem Drittel am größten aus. Verringert wurden dagegen die Lieferungen von Nutz- und Schlachtrindern. Unter den EU-Staaten sind Irland, Polen und Spanien als die TOP 3 der Ausfuhrländer zu nennen. Alle drei Länder konnten ihre Transporte von Rindern und Rindfleisch im Jahr 2024 gegenüber den Vorjahreswerten deutlich ausbauen. Ihr Ziel finden die Exporte in erster Linie im Vereinigten Königreich, dorthin wird hauptsächlich Fleisch geliefert, aber auch in Israel, wohin meist lebende Tiere ausgeführt werden. Im Verhältnis zu den Exporten spielen die Importe eine geringere Rolle. Mengenmäßig werden nur gut ein Viertel der ausgeführten Volumina eingeführt. Dabei handelt es sich zu einem Hauptteil um Rindfleisch aus Südamerika.

Im europäischen Handel mit Schlachtrindern dominierte in den vergangenen Monaten ein im Verhältnis zur Nachfrage eher knappes Angebot das Marktgeschehen. Entsprechend war sowohl bei den Jungbullen als auch bei den Schlachtkühen eine steigende Preisentwicklung zu beobachten. Die aktuell erzielbaren Erlöse befinden sich dabei über den Vorjahreswerten, auch die Preise im bisherigen Jahresdurchschnitt konnten das bereits hohe Level von 2023 überschreiten. Bei den Jungbullen der Handelsklasse R3 waren dies in den ersten 8 Monaten mit 5,05 EUR/kg Schlachtgewicht 1 % höhere Preise als im Vergleichszeitraum ein Jahr zuvor. Vor dem Hintergrund einer weiter stetigen Nachfrage bei Rindfleisch dürfte von einer zumindest stabilen bis festeren Preistendenz in den kommenden Monaten ausgegangenen werden.

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Beitrag von Mechthild Cloppenburg
Marktexpertin Fleischwirtschaft
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