Deutschland | Obst | Markttrends

DOGK 2021: Einkaufstätten im Wandel

15.09.2021 (AMI) – Gut 310 Teilnehmer vor Ort im CCD in Düsseldorf und 40 Gäste im Streaming konnten die Organisatoren des DOGK 2021 am 14. September begrüßen.

Nach einer unter sehr restriktiven Bedingungen durchgeführten DOGK Veranstaltung 2020 und einem weitgehenden Ausfall aller Präsenzveranstaltungen seit Beginn der Corona Pandemie waren die meisten Teilnehmer sehr froh, endlich wieder „live und in Farbe“ mit Geschäftspartnern und Berufskollegen sprechen zu können. Schon am Vorabend gab es beim traditionellen Get-Together in Dr. Thompsons Seifenfabrik intensive Gespräche und einen regen Fachaustausch. Natürlich wurden die Corona Schutzbestimmungen voll eingehalten. Bei einer ermittelten Impfquote der Besucher von fast 100 % war dies aber auch keine Schwierigkeit.

Das beherrschende Thema im Programm waren die Verschiebungen bei den Absatzkanälen für frisches Obst und Gemüse in Deutschland. „Noch nie hatte der Verbraucher eine so große Auswahl wo und wie er einkaufen kann, stationär, online, bestellen und selbst abholen im Pick-up-Service, oder bestellen und den Bring-Service nutzen…oder ganz lokal den ab Hof Verkauf nutzen“ stellte Max-Henrik Fabian vom IFH im Eröffnungsvortrag fest. Im Laufe des Programms kamen noch weitere Möglichkeiten hinzu. So kann bei Typy ein online bestelltes Sortiment zu jeder Tages- und Nachtzeit abgeholt werden. Der Kommissionierung-Roboter braucht keine Pause. Wer es persönlicher will kann an der Bedientheke einkaufen, und wer noch eine Geschichte zum eingekauften Produkt möchte, der kann bei den Marktschwärmereien direkt mit dem Produzenten reden.

Auslöser für die zuletzt verstärkt aufgetretenen Verschiebungen war der durch die Corona Pandemie ausgelöste Einbruch im Außer-Haus-Verzehr. Hier wurde das Niveau von 2019 auch im Sommer 2021 noch nicht wieder erreicht. Die Teilnehmer waren aber nicht der Meinung, dass das dadurch ausgelöste Plus im Einzelhandel erhalten bleiben wird. Zumindest teilweise wird man wohl wieder an den Foodservice-Bereich verlieren, ein nicht zu vernachlässigender Teil des Publikums erwartete sogar einen vollständigen Verlust der Corona Gewinne. „Snacking“ und Nachhaltigkeit waren Themen in den Parallel-Foren. In einem weiteren Forum wurden Gefahren für die wirtschaftlich bedeutenden Kulturen wie Bananen und Tomaten erläutert. Prof. Dr. Gerd Kema stellte eindrücklich dar, wie die weltweite Spezialisierung auf eine einzige Sorte in der Bananenkultur zum Pflanzenschutz-Desaster wurde. Der nächste DOGK wird am 12./13. September 2022 stattfinden. Merken Sie sich den Termin am besten schon einmal vor!


Beitrag von Dr. Hans-Christoph Behr
Bereichsleiter Verbraucherforschung & Ökolandbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

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