Europa | Gemüse | Haushaltsnachfrage

Das rote Gold in Zeiten von Corona

29.04.2021 Tomaten sind in fast allen Ländern Europas die Nummer Eins bei Einkaufsmenge und Verbraucherausgaben für frisches Gemüse. Überdurchschnittlich hohe Anteile gibt es in Polen und Spanien. Dort entfallen jeweils 23 % der Einkaufsmenge von Frischgemüse auf Tomaten. Frankreich, Italien, Deutschland, Österreich und Belgien bilden ein Mittelfeld mit 14% bis 16 %. Das Vereinigte Königreich (11 %) und die Niederlande (10 %) bilden die Schlusslichter.

Der Anteil an den Verbraucherausgaben ist meist etwas höher und beträgt in vielen Ländern 16% -19 %, in Polen allerdings sogar 29 %. Wesentliche Faktoren sind dabei das Tomatensortiment und die Zusammensetzung des eingekauften Frischgemüsewarenkorbes. In Polen wird viel günstiges Kohl- und Wurzelgemüse eingekauft, so dass Tomaten einen hohen Umsatzanteil erreichen können. Spanien ist das einzige Land mit einem niedrigeren Umsatzanteil von Tomaten am Frischgemüsesortiment (21 %) als Mengenanteil. Dort werden wenig Spezialitäten und kleine Tomaten gekauft, die höhere Preise pro Kilogramm aufweisen.

Nach Ergebnissen von Europanel, die auf dem Global Tomato Congress vorgestellt wurden, hat der Verbrauch 2020 in Europa kräftig zugelegt. Dafür seien vor allem mehr Verzehrgelegenheiten außerhalb der Mahlzeiten (Snacking) verantwortlich gewesen. Betrachtet man die Ergebnisse aber genauer, dann stellt man fest, dass Tomaten 2020 nicht so stark zugelegt haben wie Frischgemüse insgesamt. Mit Ausnahme von Polen war das Umsatzwachstum unterdurchschnittlich, aber durchweg positiv. Auch der Anstieg der Einkaufsmenge war bei Tomaten mit einer Ausnahme unterdurchschnittlich, in Italien sogar leicht negativ. Die Ausnahme beim Mengenwachstum waren die Niederlande, hier konnte die Tomateneinkaufsmenge bei niedrigem Niveau mit 13 % Plus stärker wachsen als die Einkaufsmenge bei Frischgemüse insgesamt (+11 %).

Bei der dominierenden Position von Tomaten im Gemüsesortiment ist weiteres Wachstum natürlich schwieriger als bei Gemüsearten mit geringem Marktanteil. Aber vielleicht gab es auch weitere Gründe für das eher schwächere Abschneiden. Diskutieren Sie mit, wenn der Tomatenmarkt näher unter die Lupe genommen wird. Am 11. Mai um 15 Uhr veranstalten Fruchthandel live und die AMI-Akademie zusammen ein Web-Seminar zum Thema „Tomaten – Frischer Schwung für das rote Gold“.


Beitrag von Dr. Hans-Christoph Behr
Marktexperte Verbraucherforschung & Ökolandbau

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AMI Rohstoff-Index im August kräftig gestiegen

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Dürre verteuert Getreide

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