Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Nach 3-Jahrestief lebhafte Kontraktkäufe

21.09.2023 (AMI) – Angebotssorgen und ungünstige Vegetationsbedingungen auf der Südhalbkugel treiben Weizenkurse. Mais profitiert von verstärktem Kontraktinteresse und legt trotz voranschreitender US-Ernte zu.

Die Maiskurse in Chicago profitierten zuletzt von regen Kontrakteindeckungen, nachdem der Dezember-Kontrakt zwischenzeitlich ein 3-Jahrestief erreicht hatte. Am 20.09.2023 lag der Schlusskurs bei umgerechnet 177,41 EUR/t und damit rund 7 EUR/t über Vorwochenlinie. Zuvor hatte die bevorstehende US-Ernte, schwindende Nachfrage nach US-Exporten sowie umfangreiche technischer Verkäufe die Kurse belastet und auf 175 EUR/t gedrückt.

Indes hatten zum Ende der zurückliegenden Woche die US-Farmer rund 9 % des Maisareals geräumt und damit nahezu doppelt so viel wie in der Vorwoche, Marktteilnehmer hatten mit etwas mehr gerechnet. 51 % der Maisfeldbestände bewertete die US-Behörde als überdurchschnittlich, 1 Prozentpunkt weniger als noch eine Woche zuvor.

Die Weizennotierungen werden von globalen Versorgungsängsten gestützt. Am 20.09.2023 schloss der Fronttermin bei umgerechnet 202 EUR/t, ein Plus auf Wochensicht von gut 7 EUR/t. Auch hier befeuerten Kontraktkäufe die Kurse, die immerhin auf 200 EUR/t abgesackt waren, so wenig wie zuletzt im September 2020.

Die Sorge bezüglich der ukrainischen Getreideexporte war zwischenzeitlich wieder aufgeflammt, russische Angriffe stören die Ausfuhren. Für Entspannung sorgte danach allerdings die Ankündigung der Ukraine, eine eigene Schwarzmeerroute zu etablieren. Am 19.09.2023 verließ erstmalig nach Ende des Getreideabkommen ein ukrainisches Schiff beladen mit 3.000 t Weizen den Hafen von Tschornomorsk.

Die aktuelle Lage in den australischen Anbaugebieten erlangt Kurswirkung am Weltmarkt. Australien wird derzeit von einer Hitzewelle überrollt, welche sich negativ auf die dortigen Feldbestände auswirken könnte. Dasselbe geht für die Weizenanbaugebiete in Argentinien.

Begrenzt wurden die Gewinne durch die derzeit umfangreichen russischen Exporte. Russland dürfte in dieser Saison einen exportfähigen Überschuss von rund 60 Mio. t Weizen haben.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Weizen in Paris? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück
Welt | Agrarrohstoffe | Markttrends

Wie geht es weiter an den Agrar- und Rohstoffmärkten?

13.09.2017 (AMI) – Die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse steigen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Vor diesem Hintergrund diskutierten am 12. September Gäste und Marktexperten der AMI über Lage und Perspektiven an den Agrar- und Rohstoffmärkten. Gelegenheit dazu bot das AMI Markt Seminar Kompakt.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI Rohstoff-Index auf Drei-Jahres-Hoch gestiegen

01.09.2017 (AMI) – Angetrieben von einem verstärkten Preisanstieg für Rohmilch ist der Index für Agrarrohstoffe in Deutschland auf knapp 137 Punkte geklettert. Unterstützt wurde der Aufschwung im August durch deutlich steigende Preise für Jungbullen und stabile Preise für Schlachtschweine. Dagegen stehen die Märkte für Getreide und Ölsaaten aufgrund der weltweit reichlichen Versorgung weiterhin unter Druck.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Erzeugerpreise

AMI Rohstoff-Index: Nur eine sommerliche Verschnaufpause?

31.07.2017 (AMI) – Nach einem starken Auftakt in der ersten Jahreshälfte hat das Preisbarometer für deutsche Agrarrohstoffe einen Zwischenstopp eingelegt. Von Januar bis Juni hatte es mit 7 % das größte Plus seit mehreren Jahren gegeben. Im Juli konnte der AMI-Index jedoch nur leicht um 0,2 auf 135,5 Punkte zulegen. Was waren die Gründe für die geringe Zunahme?   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Erzeugerpreise

Preisauftrieb bei Agrarrohstoffen hält an

03.07.2017 (AMI) – Der Juni 2017 war durch weiter steigende Preise für Agrarrohstoffe gekennzeichnet. So stieg der von der AMI ermittelte Rohstoff-Index im Vergleich zum Vormonat um 1,9 auf 134,8 Punkte. Binnen Jahresfrist hat der Index damit um 21 % oder 24 Punkte zugelegt.   Mehr

Deutschland | Agrarwirtschaft | Erzeugerpreise

AMI Rohstoff-Index auf neuem Jahreshoch

31.05.2017 (AMI) – Der Preisauftrieb auf dem Markt für Agrarrohstoffe in Deutschland hat im Mai angehalten. Vor allem höhere Erzeugerpreise für Schlachtschweine und Rohmilch haben den Index auf ein neues Jahreshoch gebracht. Für Juni erwarten die AMI-Marktexperten eine weiter stabile bis feste Preistendenz.   Mehr

Deutschland | Agrarwirtschaft | Index

AMI Rohstoff-Index bleibt fest gestimmt

31.03.2017 (AMI) – Deutsche Agrarrohstoffe haben sich im März 2017 nochmals etwas verteuert. Vor allem die Preise für Schlachtschweine zogen kräftig an. Im Vergleich zur regen Nachfrage der Schlachtereien war das Angebot knapp. Auch das Milchaufkommen in den Molkereien ist kleiner als vor einem Jahr. Die Preise für Rohmilch dürften um gut ein Viertel höher gelegen haben als im März 2016.   Mehr

Deutschland | Agrarwirtschaft | Preise

Agrarpreise: Schweine bremsen – Rohmilch legt leicht zu

27.02.2017 (AMI) – Der Aufschwung der Agrarpreise hat zum Jahresbeginn in Deutschland an Fahrt verloren. Entscheidend für den schwächeren Aufwärtstrend im Januar und Februar war der Preisrückgang bei Schlachtschweinen.   Mehr

Deutschland | Agrarwirtschaft | Preise

Ferkelpreise stabilisieren sich

20.02.2017 (AMI) – Ferkel werden im Vergleich mit der Vorwoche zu unveränderten Preisen gehandelt. Dabei werden Ferkel in geringen bis durchschnittlichen Mengen angeboten. Die Nachfrage wird von Marktbeteiligten als mittel bis rege eingestuft.   Mehr