Welt | Stängelgemüse | Strukturdaten

Trotz schwieriger Bedingungen – Gute Bewertung der Spargelsaison 2020

01.09.2020 (AMI) – Wer hätte zu Beginn der Spargelsaison 2020 gedacht, dass in der Nachbetrachtung viele Betriebe eine gute Bewertung abgeben würden? Zu groß waren die Unsicherheiten und Herausforderungen. Dennoch fällt die Bewertung im AMI Stimmungsbarometer Spargel 2020 besser aus als in den vergangenen sechs Jahren.

Die mit der Corona-Pandemie einhergehenden Bestimmungen führten vor Beginn der Spargelsaison oftmals zur Krisenstimmung. Die Einreisebeschränkungen für Saisonarbeitskräfte, der weitgehende Wegfall der Gastronomie und die Auflagen bei der Unterbringung für die Saisonarbeitskräfte, die schließlich doch über den Luftweg einreisen konnten, sowie weitgehende Hygienekonzepte verlangten den Betriebsleitern so einiges an Nerven ab. Hinzu kam die Ungewissheit in Bezug auf die Nachfrage. Der Beginn der Spargelsaison fiel auf die Zeit der großen Verunsicherung und die der Hamsterkäufe. Spargel stand dabei nicht im Fokus. Mit dem tristen Lockdown-Alltag stieg die Lust auf das Stangengemüse aber, der Verbraucher wollte sich wieder etwas gönnen. Die geschlossene Gastronomie und die geänderte Lebensweise brachte viele Verbraucher dazu, vermehrt zu kochen. Die Nachfrage stieg deutlich an, und auch die höheren Preise taten dem keinen Abbruch.

Die Einschätzungen und Bewertungen zur Spargelsaison 2020 sind das Ergebnis einer AMI Befragung im Rahmen des Stimmungsbarometers Spargel unter Spargelproduzenten direkt im Anschluss an die Saison. Die Teilnehmer am Stimmungsbarometer können Erntemenge, Umsatz und Nachfrage auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 5 (sehr schlecht) bewerten.

Unterm Strich bewertete ein Viertel der befragten Erzeuger die Spargelsaison 2020 als sehr gut. In den vergangen beiden Jahren kamen lediglich 2 bzw. 3 % der Befragungsteilnehmer zu diesem Schluss. Mit 58 % überwog klar der Anteil der derjenigen, die die Saison 2020 als gut bewerteten. Der Anteil fiel ebenfalls höher aus als in den Vorjahren. Rund 17 % gaben an, dass die Saison ihrem Befinden zu Folge mäßig ausfiel. Dies dürften insbesondere Betriebe mit einer starken Ausrichtung auf die Gastronomie sein. Sowohl die eigene Hofgastronomie als auch der Absatz an andere Restaurants war betroffen. Im Gegensatz zu den Vorjahren gab jedoch kein Befragungsteilnehmer an, dass die Saison für die Betriebe schlecht oder gar sehr schlecht ausfiel. Ein deutlicher Unterschied zu 2018. Damals war die Saison von einem Drittel als schlecht eingestuft worden. Die vollständige Analyse wird in der kommenden Ausgabe der AMI Markt Woche Obst und Gemüse erscheinen.

Spargel global – Aktuelle Entwicklungen in den AMI Market Charts Asparagus

Die weltweite Spargelproduktion weist erkennbare Schwerpunkte auf. Allerdings bedeutet eine große Inlandsproduktion nicht zwangsläufig, dass es auch eine starke Nachfrage auf dem Inlandsmarkt gibt. So ist die Produktion in Peru und Mexiko überwiegend exportorientiert, während in China vor allem für die Verarbeitungsindustrie produziert wird. Dass Deutschland im Konzert der weltweit größten Spargelproduzenten mitspielt, ist erstaunlich, und vor allem auf die Anbauausweitungen in den vergangenen 20 Jahren zurückzuführen. Dabei nimmt Deutschland eine Sonderstellung ein, denn der größte Teil der Ernte verbleibt auf dem Inlandsmarkt und wird frisch verzehrt. Obwohl die Erntemengen in Deutschland bis 2019 nahezu kontinuierlich gestiegen sind, bleibt Deutschland hinter den USA einer der wichtigsten Importeure von frischem Spargel weltweit.

Innerhalb Europas dominiert Deutschland die Spargelproduktion. Größter Exporteur ist dagegen Spanien, vor den Niederlanden und Italien. Während die Spargelproduktion in vielen europäischen Ländern in den vergangenen zehn Jahren zumindest leicht gestiegen ist, ist Griechenland der größte Verlierer. Lange Zeit waren Anbau und Produktion auf die Belieferung des deutschen Marktes ausgerichtet. Mit der steigenden Eigenversorgung ist Deutschland als Absatzmarkt richtiggehend weggebrochen, Alternativen gab es so gut wie nicht, und auch einen Inlandsmarkt für Spargel gibt es in Griechenland nicht.

Wie haben sich Anbauflächen und Produktion in den vergangenen Jahren entwickelt? Welche Länder haben großen Anteil am Welthandel mit Spargel? Schließen andere Länder bezüglich der Nachfrage zu Deutschland auf? In der Chartsammlung AMI Market Charts Asparagus haben die AMI Marktexperten zahlreiche Daten und Fakten zum Spargelmarkt in Deutschland, Europa und weltweit zusammengetragen und anschaulich dargestellt. So lassen sich langfristige Entwicklungen oft auf einen Blick erfassen. Trends lassen Rückschlüsse darauf zu, wohin sich der Markt in den kommenden Jahren entwickeln wird. Die umfangreiche Sammlung mit mehr als 90 Charts spart Ihnen viel Zeit bei der Suche nach bestimmten Statistiken. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern Sie sich noch heute Ihr persönliches Exemplar der AMI Market Charts Asparagus.

Beitrag von Michael Koch
Bereichsleiter Gartenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück
Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex dreht ins Plus

28.07.2023 (AMI) – Der Index für deutsche Agrarrohstoffe beendet nach 6 Monaten seinen Abwärtstrend. Gegenüber Vormonat legte dieser nach Berechnungen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) im Juli um 0,6 % auf 173,7 Punkte zu. Besonders die Erzeugerpreise für Raps und Braugerste tendieren fester. Die Preise für Milch und Schlachtrinder geben nach.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Erzeugerpreise geben nach

30.06.2023 (AMI) – Der Index für deutsche Agrarrohstoffe verzeichnete im Juni 23 ein erneutes Minus und erreichte 172,2 Punkte. Das entspricht einem Minus von 1,2 % gegenüber Vormonat. Besonders die Erzeugerpreise für Milch sowie Schlachtvieh tendierten schwächer, während sich die Forderungen für Mais, Raps und Schweine befestigten.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Erzeugerpreise unter Druck

26.05.2023 (AMI) – Der Index für deutsche Agrarrohstoffe war auch im Mai rückläufig und erreichte 173,7 Punkte. Damit verzeichnete der Index nicht nur ein Minus von 3,6 % gegenüber Vormonat, sondern gab auch zum siebten Mal in Folge nach. Besonders die Erzeugerpreise für Raps und Getreide tendierten schwächer.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex gibt weiter nach

28.04.2023 (AMI) – Mit 180 Punkten verzeichnet der AMI-Rohstoffindex im Vergleich zum Vormonat ein Minus von rund 4,1 % und den sechsten Rückgang in Folge. Die Erzeugerpreise für Agrarrohstoffe tendierten im April auf breiter Front schwächer. Lediglich Schlachtschweine befestigten sich.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex verzeichnet im März erneutes Minus

31.03.2023 (AMI) – Mit 187 Punkten verzeichnet der AMI-Rohstoffindex ein Minus von rund 4,8 % im Vergleich zum Vormonat und den fünften monatlichen Rückgang in Folge. Während die Preise für Getreide, Raps und Milch durchweg schwächer tendierten, konnten sich die Erzeugerpreise für Schlachtschweine und Kühe befestigen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Erzeugerpreise für Agrarerzeugnisse geben nach

24.02.2023 (AMI) – Abgesehen von den Preisen für Schlachtschweine und Kühe tendierten die Erzeugerpreise im Februar durchweg schwächer. Mit 196 Punkten verzeichnet der AMI-Rohstoffindex ein Minus von rund 3 % im Vergleich zum Vormonat und den vierten monatlichen Rückgang in Folge.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex startet mit Flaute in das Jahr 2023

27.01.2023 (AMI) – Mit rund 203 Punkten verzeichnet der deutsche Agrarrohstoffindex ein Minus von 2,0 % im Vergleich zum Vormonat, ist aber immer noch 23 % über dem Vorjahresmonat. Die leichte Befestigung der Preise für Schlachtvieh konnten die Rückgänge bei Milch und Molkereiprodukten sowie Getreide nur dämpfen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex verzeichnet Minus zum Jahresende

27.12.2022 (AMI) – Im Dezember gab der Index für deutsche Agrarrohstoffe nach. Mit 206,2 Punkten lag dieser rund 2,2 % niedriger als im vorangegangenen Monat. Abgesehen von den Preisen für Schlachtschweine, tendierten die Erzeugerpreise durchweg schwächer.   Mehr

Welt | Agrarrohstoffe | Index

Agrarrohstoffpreise 2022 auf Rekordhoch

12.12.2022 (AMI) – Bereits das Jahr 2021 war von Preisrekorden gekennzeichnet, diese wurden 2022 aber nochmal um ein Vielfaches übertroffen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex: Deutsche Agrarrohstoffe mit Minus im November

24.11.2022 (AMI) – Der AMI-Rohstoffindex gab im November 2022 marginal um 0,4 % nach und erreichte 211,3 Punkte, was 33,5 Prozentpunkte mehr sind als im Vorjahresmonat. Schwächere Getreide- und Schlachtschweinpreise standen dabei festeren Preisen für Raps, Schlachtrinder und Milch gegenüber.   Mehr