Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

US-Weizen rutscht um 10 Euro innerhalb einer Woche ab

14.12.2023 (AMI) – Sowohl die Mais- als auch die Weizenkurse standen an der zurückliegenden Woche am Chicago Board of Trade im Fokus. Die Aussicht auf eine größere globale Erzeugung sowie die zuletzt rückläufige Nachfrage setzten die Kurse unter Druck.

Die US-Maisnotierungen standen in der vergangenen Woche unter Druck. Am 13.12.2023 schloss der Fronttermin Dezember 24 bei umgerechnet 166,70 EUR/t, ein Minus von 3,10 EUR/t auf Wochensicht. Ausschlaggebend war vor allem, dass das USDA in seinem jüngsten Bericht für die laufende Saison 2023/24 ein hohes Angebot prognostizierte. Zudem hielt das USDA an seiner Schätzung für die brasilianische Maisernte von 129 Mio. t fest, obwohl Hitze und Trockenheit in Brasilien derzeit alles andere als gute Bedingungen für die Aussaat schaffen. Die Sojabohnenernte, die in vielen Anbaugebieten der Maisaussaat vorausgeht, dürfte sich aufgrund der aktuellen Situation verzögern, was sich auch auf die Maisernte auswirken dürfte. Die brasilianische Behörde Conab schätz die Lage kritischer ein und erwartet aktuell eine Ernte von rund 118,5 Mio. t.

Darüber hinaus bewerteten die Marktteilnehmer die jüngsten Nachrichten aus China. Nach Angaben des dortigen Statistikamtes konnte 2023 eine Rekordmaisernte eingefahren werden, die das Vorjahresergebnis nochmals um 4 % übertrifft. Damit würde sich die Maisernte im Reich der Mitte auf 288,8 Mio. t belaufen. Ausschlaggebend war vor allem eine deutliche Flächenausdehnung, die die Schäden durch Taifune im Laufe der Saison mehr als ausgleichen konnte. China ist neben der EU der weltweit größte Maisimporteur. Eine höhere Eigenproduktion könnte die Nachfrage auf dem Weltmarkt dämpfen.

Weizen rutscht ab

Nach der Hausse der Vorwochen gerieten die US-Weizennotierungen in den vergangenen Handelstagen unter Druck. Innerhalb einer Woche verlor der Fronttermin Dezember 23 umgerechnet 10,50 EUR/t und schloss am 13.12.2023 bei 199,33 EUR/t. Auch die Folgetermine blieben nicht verschont und gaben deutlich nach. Bereits vor dem vergangenen Wochenende hatten Spekulanten ihre Positionen glattgestellt und Gewinne eingestrichen, was die Kurse belastete. In der Vorwoche hatten noch umfangreiche US-Verkäufe nach China eine Preisrallye ausgelöst und die Notierungen nach oben getrieben.

Zudem gaben die US-Kurse im Sog der zuletzt schwächeren Pariser Notierungen deutlich nach. Diese hatten an Schwung verloren, nachdem bekannt wurde, dass bei den jüngsten großen Weizenausschreibungen Algeriens wohl der Löwenanteil aus der Schwarzmeerregion kommen wird und westeuropäische Herkünfte weniger Beachtung finden könnten.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Mais in Chicago? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück
Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Stabile Entwicklung des AMI-Rohstoffindex im Oktober

28.10.2022 (AMI) – Im Oktober legte der deutsche Agrarrohstoffindex um 0,8 % auf 212 Punkte zu und lag damit 40,3 % über dem Niveau des Vorjahreswertes. Die Getreide- und Milchpreise befestigten sich, während die Erzeugerpreise für Schlachtschweine schwächer tendierten.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex legt im September weiter zu

04.10.2022 (AMI) – Im September legte der Index für deutsche Agrarrohstoffe den zweiten Monat in Folge zu. Mit 210,2 Punkten lag der Index 1,4 % höher als vor einem Monat. Besonders die Erzeugerpreise für Schlachtschweine, Brotroggen und Futtergerste befestigten sich.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex dreht im August wieder ins Plus

26.08.2022 (AMI) – Nachdem der Index für deutsche Agrarrohstoffe zwei Monate in Folge rückläufig war, konnte dieser im August ein Plus verzeichnen. Er lag mit 207,1 Punkten um 1,7 % höher als vor einem Monat. Vor allem die Erzeugerpreise für Rohmilch, Schlachttiere und Körnermais zogen an. Im September ist eine weitere Befestigung zu erwarten.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex im Juli unter Vormonatsergebnis

29.07.2022 (AMI) – Nach einem zehnmonatigen Aufwärtstrend ist der deutsche Index für Agrarrohstoffe im Juli den zweiten Monat in Folge rückläufig gewesen. Der Index lag mit 203,2 Punkten 3,2 % niedriger als noch einen Monat zuvor. Das Minus der Getreide- und Rapspreise konnte durch fester Fleisch- und Milchpreise nicht ausgeglichen werden.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Aufwärtstrend des AMI-Rohstoffindex im Juni vorerst beendet

24.06.2022 (AMI) – Nach dem Erreichen eines Plateaus im Mai ist der deutsche Index für Agrarrohstoffe im Juni rückläufig gewesen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Zenit der Preise für deutsche Agrarrohstoffe im Mai erreicht?

25.05.2022 (AMI) – Nach dem deutlichen Aufwärtstrend des AMI-Rohstoffindex seit August 2021 kam der deutsche Index für Agrarrohstoffe im April 2022 beinahe zum Stillstand. Mit einem Plus von 0,3 % gegenüber dem Vormonat erreichte der Index im Durchschnitt 214,3 Punkte. Das Plus der Milchpreise überwog die Preisrückgänge bei Getreide/Raps und Fleisch nur knapp.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex verzeichnet im April erneutes Plus

02.05.2022 (AMI) – Nach dem satten Plus im März hat der deutsche Index für Agrarrohstoffe auch im April weiter zugelegt. Mit einem Zuwachs von 6,7 % im Vergleich zum Vormonat erreichte der Index im Durchschnitt 212,9 Punkte, wobei alle Teilindizes ein Plus verzeichnet haben.   Mehr

Welt | Agrarwirtschaft | Marktversorgung

Branche diskutiert Auswirkung des Krieges am Schwarzen Meer

06.04.2022 (AMI) – Die Ukraine gilt als Kornkammer Europas. Mit dem Krieg kommt es zu großer Unsicherheit an den Agrarmärkten. Die Preise für Getreide und Ölsaaten, aber auch für Energie und Düngemittel sind in den Vorwochen durch die Decke geschossen. Wie geht es weiter? Wie sind die zahlreichen Meldungen einzuordnen und wie entwickeln sich die Märkte für Getreide, Ölsaaten und Futtermittel in den kommenden Monaten?   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Deutscher Index für Agrarrohstoffe macht deutlichen Sprung im März

25.03.2022 (AMI) – Der AMI-Rohstoffindex legte im März 2022 um satte 15,8 % im Vergleich zum Vormonat zu und erreichte durchschnittlich 195,2 Punkte. Aufgrund der politischen Weltlage und produktionsbedingt kleiner Angebotsmengen legten ausnahmslos alle Indizes zu.   Mehr

Welt | Agrarwirtschaft | Marktversorgung

Krieg in der Ukraine – Gravierende Folgen für die globale Versorgung?

22.03.2022 (AMI) – Die Ukraine gilt als Kornkammer Europas. Mit dem Krieg kommt es zu großer Unsicherheit an den Agrarmärkten. Die Preise für Getreide, Mais und Ölsaaten sind in den Vorwochen durch die Decke geschossen. Zu Wochenbeginn hat sich der Weizenmarkt wieder etwas beruhigt. Wie geht es weiter?   Mehr