Europa | Fruchtgemüse | Marktversorgung

Tomaten, … und dann? Fruchtgemüse unter der Lupe

11.11.2022 (AMI) – Dass Tomaten in Deutschland das meistgekaufte Gemüse sind, dürfte weithin bekannt sein. Doch wie sieht es eigentlich hinter den Tomaten aus? Haben Salatgurken, Paprika oder doch Zucchini die Nase vorne? Der Anbau von Fruchtgemüse in Gewächshäusern in Deutschland wurde in den vergangenen Jahren zwar ausgeweitet, eine vollständige Marktversorgung ist mit der deutschen Produktion jedoch nicht möglich. Woher kommt die Ware auf dem deutschen Markt?

Fruchtgemüsearten stehen bei den privaten Verbrauchern in Deutschland hoch im Kurs. Im vergangenen Jahr entfielen rund 40 % der gesamten Einkaufsmenge an frischem Gemüse auf Tomaten und Co. Tomaten nehmen aufgrund ihrer Angebotsvielfalt eine Sonderstellung im Sortiment ein. Sie machen allein schon 37 % der Einkäufe an Fruchtgemüse aus. Gurken, Salat- und Minigurken kommen immerhin noch auf 29 %, Paprika auf weitere 22 %. Beide Arten werden überwiegend in Gewächshäusern angebaut, und der deutsche Markt ist auf Zufuhren aus anderen Ländern angewiesen. Etwas anders sieht es bei Zucchini aus, die rund 7 % der Einkaufsmenge an Fruchtgemüse ausmachen. Sie wachsen während der Sommermonate im Freiland, und in Deutschland wurden im vergangenen Jahr 43.000 t davon geerntet. Aber auch das sind nur knapp 30 % der gesamten Marktversorgung.

Spanien und die Niederlande sind wichtigste Herkünfte

Innerhalb Europas sind Spanien und die Niederlande nicht nur die wichtigsten Produzenten von Salatgurken und Paprika, sondern für den deutschen Markt auch die wichtigsten Herkünfte. So kamen im vergangenen Jahr rund 82 % aller Paprikaimporte aus den beiden Ländern. Die Einfuhren aus Spanien weisen für die vergangenen zehn Jahre einen positiven Trend auf, noch stärker ist der jährliche prozentuale Anstieg bei den Einfuhren aus Marokko, die von der Menge her aber noch weit entfernt von den Zufuhren aus Spanien oder den Niederlanden sind. Bei den Salatgurken sind die Verhältnisse ähnlich. Hier haben in den vergangenen zehn Jahren vor allem die Einfuhren aus Serbien, Rumänien und der Türkei zugelegt.

Alle Informationen an einem Ort

Die Wintersaison 2022/23 für Fruchtgemüse hält einige Unbekannte bereit. Aufgrund der hohen Energiekosten werden die Flächen im belichteten und beheizten Anbau im Benelux-Raum kleiner ausfallen als in den Vorjahren. Davon könnten die spanischen Zufuhren profitieren, die auf weniger konkurrierende Ware treffen. Allerdings ist noch nicht absehbar, ob die Transportkapazitäten den gesamten Winter hindurch ausreichend zur Verfügung stehen. Ob in dieser Situation neue Herkünfte an Bedeutung gewinnen, bleibt abzuwarten. Die Türkei orientiert sich bereits seit mehreren Jahren stärker in Richtung des deutschen Marktes. Die AMI-Marktexperten werden die aktuellen Entwicklungen weiter im Blick behalten. Bei der Einordnung der aktuellen Situation hilft eine Analyse der Daten aus den Vorjahren. Diese Daten zusammenzusuchen kann sehr zeitaufwändig sein. Sparen Sie sich diese Zeit und nutzen Sie die umfangreiche Sammlung von Daten und Fakten, die die AMI-Marktexperten in der Chartsammlung AMI Market Charts – Peppers, Cucumbers, Aubergines & Courgettes zusammengestellt haben. Sichern Sie sich Ihr persönliches Exemplar und nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten in unserem Shop.

Beitrag von Michael Koch
Bereichsleiter Gartenbau
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück
Deutschland | Agrarwirtschaft | Markttrends

Kostenexplosion in der Landwirtschaft

28.02.2022 (AMI) – Insbesondere auf der Produktionsebene explodieren die Kosten, die trotz steigender Erlöse nicht vollständig kompensiert werden können. Wie müssen sich die landwirtschaftlichen Betriebe zukünftig aufstellen?   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Februar bringt weiteres Plus des AMI-Rohstoffindex

25.02.2022 (AMI) – Der Index für deutsche Agrarrohstoffe hat im Februar 2022 ein Plus von 1,5 % im Vergleich zum Vormonat verzeichnet und erreichte durchschnittlich 167,6 Punkte. Die Teilindizes für Milch und Fleisch verzeichneten Zuwächse. Demgegenüber stand die Preisentwicklung des Teilindex für Getreide/Raps, die dem Ende des Rapskontraktes an der Terminbörse geschuldet war. Die erwartete Trendwende dürfte durch den Krieg in der Ukraine ausbleiben.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Deutsche Agrarrohstoffe starten mit Aufwind ins neue Jahr

28.01.2022 (AMI) – Der Index für deutsche Agrarrohstoffe legte im Januar 2022 zu. Alle Teilindizes verzeichneten Zuwächse allen voran der Teilindex Milch. Auch die Teilindizes für Fleisch sowie Getreide/Raps konnten einen Aufwind nutzen, wobei sich beim Teilindex für Getreide/Raps eine Kehrtwende abzuzeichnen scheint.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex mit Plus zum Jahresende

12.01.2022 (AMI) – Der deutsche Index für Agrarrohstoffe verzeichnete im Dezember 2021 ein Plus von 2,2 % im Vergleich zum November und erreicht durchschnittlich 162 Punkte. Alle Teilindizes konnten zum Jahresende den Aufwind nutzen. Den größten Zuwachs verzeichnete der Milchmarkt, gefolgt von den Getreidemärkten und den Fleischmärkten. Die Aussichten am Schweinefleischmarkt sind allerdings weiterhin gedämpft.   Mehr

Welt | Agrarrohstoffe | Index

Agrarrohstoffe erreichen 2021 Höchststände

09.12.2021 Nach dem Abwärtstrend der Preise für Agrarrohstoffe in Deutschland im Jahr 2020 war das darauffolgende Jahr von Preisrekorden gekennzeichnet.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Marktversorgung

Innovative Rohstoffsicherung – Chancen und Grenzen

30.11.2021 (AMI) – Erbsen-Nuggets, Soja-Hackfleisch und Weizen-Frikadellen – Die Liste der Fleischersatzprodukte ist lang und wird stetig länger. Die überwiegende Anzahl der Unternehmen arbeitet mit Erzeugnissen auf Pflanzenbasis. Neben Soja, Weizen und Hülsenfrüchten sind als Rohstoff auch Kartoffeln, Algen und Seegras gefragt. Gehört künstlich hergestelltes Fleisch in naher Zukunft dazu?   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Deutscher Agrarrohstoffindex setzt steigende Tendenz fort

26.11.2021 (AMI) – Der AMI-Rohstoffindex legt auch im November wieder zu (+4,2 %) und erreicht durchschnittlich 157 Punkte. Der scheinbar unaufhaltsame Auftrieb am Getreidemarkt führte zu neuen Rekordwerten. Auch am Milchmarkt setzte sich das Plus der Preise fort und trotz angespannter Lage am Schlachtschweinemarkt konnten auch die Fleischpreise Zuwächse verzeichnen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex: Deutliches Plus im Oktober

28.10.2021 (AMI) – Der deutsche Agrarrohstoffindex hat seine steigende Tendenz seit Juli 2021 im Oktober fortgesetzt. Ausschlaggebend hierfür waren die Rekordpreise am Getreidemarkt. Auch produktübergreifend festere Tendenzen am Milchmarkt stützten diese Entwicklung. An den Fleischmärkten zeigte sich hingegen ein uneinheitliches Bild.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex legt im September erneut zu

23.09.2021 (AMI) – Der deutsche Index für Agrarrohstoffe hat im September zum dritten Mal in Folge ein Plus erzielt. Der Index erreichte durchschnittlich 144,8 Punkte, was einem Zuwachs von 0,9 % gegenüber August entspricht. Die Entwicklung wurde vor allem durch die festeren Preise an den Getreidemärkten bedingt. Auch der Teilindex für Milch konnte zulegen. Demgegenüber standen die Preise für Schweinefleisch, die auch im September wieder einen Rückgang verzeichneten.   Mehr

Welt | Agrarwirtschaft | Angebot

Rohstoffsicherung ist eine Herausforderung

16.09.2021 Die Weltbevölkerung ist seit den Siebziger Jahren von 3,7 auf 7,89 Milliarden Menschen gewachsen. Entsprechend steigt der Bedarf für Rohstoffe. Allein der globale Getreideverbrauch 2021/22 wird auf 2,3 Milliarden Tonnen geschätzt. Obwohl bei Weizen eine Rekordernte ins Haus steht, sinken die weltweiten Weizenbestände und könnten Ende des Jahres einen neuen Tiefpunkt erreichen.   Mehr