Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Reges Kaufinteresse stützt Weizenkurse

28.04.2022 (AMI) – Die Getreidekurse legen zu. Insbesondere die zunehmenden Versorgungsängste und die daraus resultierende lebhafte Nachfrage stützen. Dabei hilft der schwache Eurokurs.

An der Euronext in Paris verzeichnen die Weizenkurse ein kräftiges Plus. Der Fronttermin schloss am 27.04.2022 bei 418,25 EUR/t und legt damit gegenüber der 16. KW um knapp 20 EUR/t zu. Auch die hinteren Termine bauen ihre Gewinne weiter aus und schlossen knapp 6 EUR/t über Vorwochenlinie. Die Maiskurse verzeichnen ebenso ein Plus, der Fronttermin legte um 18 auf 349 EUR/t zu, spätere Termine gewinnen auf Wochensicht ebenfalls 18 EUR/t.

Insbesondere der äußerst schwache Euro ist Grund für den Anstieg, denn ein schwacher Euro begünstigt den Export von EU-Getreide, was das Kaufinteresse befeuerte. Indes nehmen die Versorgungsängste aufgrund der ungünstigen Witterungsbedingungen jenseits des Atlantiks zu. Auch der Russland-Ukraine-Konflikt entwickelt weiterhin Kurswirkung. Das Risiko eines dauerhaften Angebotstopps der Ukraine wächst. Eine Brücke, die bislang als alternative Route für die Exporte über Land diente, wurde zerstört. Neueste Meldungen über das Kriegsgeschehen untermauern ebenfalls das Risiko einer langfristigen Ausfuhrunterbrechung. In der EU stützen darüber hinaus rege Exporte in Richtung Algerien und Marokko die Notierungen. Auch ein unerwartet hohes Liefervolumen Richtung Ägypten trieb die Kurse. Allerdings könnte sich Ägypten zukünftig auch Weizen aus Indien zuwenden. Denn in der 15. KW wurden diese Einfuhren genehmigt. Damit entwickelt sich auch Indien, neben Russland, zu einem weiteren Wettbewerber im Weizengeschäft mit Ägypten. Allerdings unterliegt die indische Weizenernte je nach Vegetationsverlauf hohen Schwankungen in Qualität und Menge, was den EU-Anbietern in die Hände spielen könnte.

Auch die Terminnotierungen in Paris unterliegen zunehmend dem Wettermarkt. So herrschte am Ende der Vorwoche noch Kursdruck, weil Regen in weiten Teilen Europas für Verbesserung gesorgt hatte. Aber der aktuelle Bericht des Prognosedienstes der EU-Kommission trieb die Notierungen wieder nach oben.

MARS hat in seiner aktuellen Schätzung die EU-Weichweizenerträge von 60,2 dt/ha auf 59,5 dt/ha reduziert. Für Wintergerste wird der Ertrag bei 57,9 dt/ha gesehen, nach 58,3 dt/ha in der Vormonatsschätzung. Für Sommergerste liegt die erste Ertragsschätzung bei 43,1 dt/ha. Die ungünstigen Witterungsbedingungen in mehreren Teilen Süd- und Südmitteleuropas führten zu der leichten Abwärtskorrektur für die Winterkulturen.


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Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness

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