Welt | Milch & Milchprodukte | Nachfrage

Weltmarkt vom Nachfrageverhalten Chinas dominiert

22.09.2021 (AMI) – Die rasant wachsenden Importe Chinas haben im ersten Halbjahr 2021 zu einer Verknappung des globalen Angebotes und zu steigenden Preisen für Milchprodukte geführt. Zuletzt fiel der Bedarf im Reich der Mitte geringer aus. Zeichnet sich damit ein dauerhafter Nachfragerückgang ab?

China ist mit Abstand der weltweit größte Importeur von Milchprodukten mit einem Anteil von gut einem Fünftel am Gesamtmarkt - und das mit stark steigender Tendenz. Chinas Dominanz und Einfluss auf den Milchmarkt werden damit immer größer. Der Schwerpunkt der Importe liegt auf Milch- und Molkenpulver. Bei diesen Produkten ist China weltweit der größte Käufer, wie auch bei Butter. Bei Laktose und Kasein liegt das Reich der Mitte auf dem zweiten Platz.

Konsum von Milchprodukten steigt

In China ist die Milchproduktion mit rund 34 Mio. t im Jahr 2021 in etwa so hoch wie in Deutschland. Dem steht im Reich der Mitte allerdings eine Bevölkerung von rund 1,4 Mrd. Menschen gegenüber- und ein, ausgehend von einem vergleichsweise niedrigen Niveau, steigender Konsum an Milchprodukten, die dort als sehr gesund und wichtiger Lieferant von Calcium gelten. Die Verwestlichung der Verzehrsgewohnheiten und intensive Bewerbung von Milchprodukten durch die Regierung beflügeln den Verbrauch. Die jüngere Generation ist mit Milchprodukten aufgewachsen, wodurch die Laktoseintoleranz in der Bevölkerung stetig abnimmt. Gleichzeitig steigen die Einkommen, wodurch mehr Geld für Nahrungsmittel zur Verfügung steht. Dadurch hat sich Konsum von Trinkmilch in den vergangenen zehn Jahren in etwa verdoppelt.

Bedarf wächst schneller als die Produktion

China produziert viel Konsummilch, aber auch Frischprodukte und Vollmilchpulver. Teils erfolgt dies aus dem selbst erzeugten Rohstoff. Importe von Ingredienzien, die zumeist im Land verarbeitet werden, ergänzen jedoch das Angebot. Seit dem Melamin-Skandal im Jahr 2008 ist das Vertrauen der Bevölkerung in heimische Produkte noch immer nicht wieder vollständig hergestellt. Die Verbraucher greifen daher immer noch auf vermeintlich sichere Ware aus der westlichen Welt zurück. Das beflügelte die Importaktivitäten Chinas über viele Jahre.

Im ersten Halbjahr 2021 haben Chinas Importe nochmals einen kräftigen Schub bekommen. Zuvor hatte sich bereits 2020 ein deutlicher Anstieg eingestellt, vor allem durch den erhöhten Bedarf an Molkenpulver im Zuge der Erholung der Tierbestände von der Schweinepest. Im ersten Halbjahr 2021 wurden nahezu alle Produkte deutlich umfangreicher eingeführt als im Vorjahr. Insgesamt stiegen die Importe gegenüber dem Vorjahr um rund ein Drittel. In etwa gleichem Umfang lagen die Zuwächse beim Vollmilchpulver. Magermilch- und Molkenpulver legten gegenüber 2020 um knapp die Hälfte zu. Deutliche Zuwächse gab es zudem bei Butter, Käse, Kondensmilch und Kasein. Zuletzt fiel der Bedarf im Reich der Mitte jedoch geringer aus.

Zeichnet sich damit ein dauerhafter Nachfragerückgang ab oder setzt sich der Sog aus China fort? Welcher Importbedarf ist in den einzelnen Produktbereichen zu erwarten? Antworten auf diese Fragen finden Sie in einer ausführlichen Analyse im Markt aktuell Milchwirtschaft. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern Sie sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Juliane Michels
Marktexpertin Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück
Europa | Agrarwirtschaft | Außenhandel

Das Vereinigte Königreich importiert vor allem Gemüse aus der EU

18.01.2021 (AMI) – Seit dem 1. Januar ist es amtlich: Das Vereinigte Königreich ist nicht mehr Mitglied der EU. Gerade noch rechtzeitig kurz vor dem Jahreswechsel wurde ein Partnerschaftsvertrag unterschrieben, der im Kern auf einem Freihandelsabkommen beruht. Damit wurden zumindest Zölle beim Handel mit Obst, Gemüse und Kartoffeln verhindert. Dennoch häufen sich zu Jahresbeginn Nachrichten von fehlenden Unterlagen, schleppender Grenzabfertigung und leeren Supermarktregalen. Wie stark ist eigentlich die Abhängigkeit des Vereinigten Königreichs von Importen aus der EU?   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Deutscher Agrarrohstoffindex zum Jahresende 2020 stabil

18.12.2020 (AMI) – Der AMI-Rohstoffindex hielt sich im Dezember nahezu unverändert auf dem Niveau des Vormonats und erzielte durchschnittlich 123,7 Punkte. Während die Getreidepreise ein kräftiges Plus verzeichneten, verblieben die Milchpreise zum Jahresende auf dem Vormonatswert. Die erneut rückläufige Preisentwicklung bei Schlachtschweinen sorgte für einen Rückgang des Teilindex für Fleisch.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Ein turbulentes Jahr für Agrarrohstoffe

10.12.2020 (AMI) - Die Preisentwicklung für Agrarrohstoffe in Deutschland war 2020 vor allem durch einen Abwärtstrend in Folge der globalen Covid-19-Pandemie gekennzeichnet. Zum Jahresbeginn 2021 könnten sich an den Getreidemärkten die Tendenzen ins Positive drehen, der Schachtschweinemarkt wird allerdings weiter mit den Auswirkungen der Pandemie und der Afrikanischen Schweinepest zu kämpfen haben. Auch am Milchmarkt sind Preisrückgänge Anfang 2021 nicht auszuschließen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex im November stabil

27.11.2020 (AMI) – Der deutsche Index für Agrarrohstoffe erreichte im November 124,0 Punkte und lag damit nahezu unverändert auf dem Niveau des Vormonats. Die Getreidepreise verzeichneten weiterhin feste Tendenzen. Auch die Milchpreise konnten leicht zulegen, die Aussichten zum Jahresende sind allerdings gedämpft. Erneute Preisrückgänge zeichneten den Verlauf am Schlachtschweinemarkt.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Agrarrohstoffindex im Oktober mit leichten Einbußen

30.10.2020 (AMI) – Der AMI-Rohstoffindex verzeichnete im Oktober einen erneuten Rückgang. Der Index für deutsche Agrarrohstoffe verlor rund 0,3 % gegenüber September und erreichte durchschnittlich 123,3 Punkte. Feste Getreidepreise konnten die Rückgänge bei Schlachtschweinen und -rindern nicht kompensieren. Der Subindex für Milch blieb unverändert auf dem Niveau des Vormonats.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex im Zuge von ASP in Abwärtsbewegung

25.09.2020 (AMI) – Im September verzeichnete der deutsche Agrarrohstoffindex einen leichten Rückgang um rund 0,4 % auf 124,4 Punkte. Preiszuwächse an den Getreidemärkten und dem Milchmarkt überwogen durch die Preisrückgänge am Schlachtschweinemarkt im Zuge des eingestellten Drittlandhandels, der aufgrund des Auftretens von Fällen der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland zum Stillstand gebracht wurde.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex: Wenig Bewegung im August

28.08.2020 (AMI) – Der deutsche Agrarrohstoffindex konnte im August das Preisniveau halten und legte leicht um 0,1 % im Vergleich zum Juli auf rund 124,7 Punkte zu. Die erwartete Stabilisierung an den Milchmärkten überwog die leichten Verluste an den Fleisch- und Getreidemärkten. Bei den Schlachtschweinen sind die Folgen der COVID-19 Pandemie weiterhin zu spüren.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex: Erneute Verluste im Juli

31.07.2020 (AMI) – Der deutsche Agrarrohstoffindex konnte im Juli das Preisniveau nicht halten und erzielte im Durchschnitt rund 124,3 Punkte, was einen Rückgang um 3,0 % im Vergleich zum Vormonat darstellt. An den Getreide- und Fleischmärkten wurden im Mittel Verluste eingefahren und auch die Milchmärkte mussten, wenn auch nur geringfügig, Einbußen hinnehmen. Für die kommenden Monate zeichnet sich in Teilen eine Besserung ab.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Deutscher Agrarrohstoffindex im Juni mit leichten Verlusten

26.06.2020 (AMI) – Der AMI-Rohstoffindex erzielte im Juni rund 127,4 Punkte und verzeichnete somit einen Rückgang um 0,2 % im Vergleich zum Vormonat. Der Preiszuwachs an den Fleischmärkten wurde durch die Verluste an den Milchmärkten und geringfügiger an den Getreidemärkten übertroffen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex verzeichnet im Mai erneute Rückgänge

29.05.2020 (AMI) – Der deutsche Index für Agrarrohstoffe verlor im Mai 2020 4,7 % im Vergleich zum Vormonat und erreichte im Monatsmittel somit rund 126,8 Punkte. Preisrückgänge an den Fleisch- und Milchmärkten konnten von den leichten Zuwächsen an den Getreidemärkten nicht kompensiert werden.   Mehr