Europa | Zitrusfrüchte | Ernte

Spanien - Ein Fünftel weniger Zitrusfrüchte

16.10.2019 (AMI) – Mit Beginn der dunklen Jahreszeit rücken Zitrusfrüchte wieder stärker in den Fokus der Verbraucher. Vor kurzem wurde in Südeuropa die diesjährige Saison eingeläutet. Die Ausgangslage ist jedoch eine komplett andere als vor einem Jahr. Spanien wie auch Marokko werden die Rekordernten des vergangenen Jahres weit verfehlen.

Für Spanien, Europas Zitruslieferant schlechthin, begann die Saison 2019/20 mit einer herben Überraschung. Anfang September setzte das in Spanien bekannte Wetterphänomen Gota fria durch unwetterartige Regenfälle ganze Landstriche im Südosten unter Wasser. In Valencia, Murcia wie auch Andalusien, also den drei größten Anbaugebieten von Zitrusfrüchten, gab es nach den Unwettern Pressemitteilungen über entstandene Ernteverluste an landwirtschaftliche Kulturen. Wie stark Zitrusfrüchte davon betroffen waren, konnte zunächst nicht gesagt werden. Dass damit die vom Landwirtschaftsministerium Anfang September veröffentlichte Ernteprognose von 6,27 Mio. t Zitrusfrüchten (-17 % gg. 2018/19) nicht erreicht werden dürfte, war offensichtlich.

In der Zwischenzeit haben alle drei Regionen eigene Schätzungen veröffentlicht, und diese bestätigen einen etwas stärkeren Rückgang. Nach Addition der Ernteprognosen dieser drei Regionen klafft gegenüber dem Vorjahr eine Lücke von rund 19 %. Sollte sich diese Schätzungen bewahrheiten, dürfte sich die spanische Zitrusernte auf rund 6,11 Mio. t belaufen. Neben den Ausfällen durch die Unwetter, zeigen die Bäume nach der Rekordernte im vergangenen Jahr nun auch Alternanz-Erscheinungen.

Schwächere Ernte auch in Marokko und Israel

Aber nicht nur Spanien, sondern auch Marokko und Israel erwarten Ernteeinschnitte. In Marokko sind die Erträge durch die Alternanz schwächer. Die Hitze in diesem Sommer hat diesen Effekt nochmals verstärkt. In der zurückliegenden Saison produzierte Marokko mit rund 2,6 Mio. t Zitrusfrüchte eine Rekordmenge. In den Jahren zuvor lag die durchschnittliche Erntemenge etwas niedriger bei rund 2,4 Mio. t. Nach ersten Schätzungen dürften die Einschnitte gegenüber dem Vorjahr zwischen 40 und 50 % liegen. Besonders stark sollen die Ertragseinbußen bei der Clementinensorte Nour sein. Bei Nadorcott dürfte Marokko an die Vorjahresernte anknüpfen. Denn hier machen die sich Flächenexpansionen der vergangenen Jahre bemerkbar.

Pressemeldungen zufolge rechnet Israel bei Orri Clementinen mit einem Minus von 10 % gegenüber dem Vorjahr, während die Grapefruiternte eine ähnliche Größe wie in der vergangenen Saison haben dürfte.

Werden die Preise steigen?

Mit den kürzer werdenden Tagen und kühleren Temperaturen stehen Zitrusfrüchte bei den deutschen Verbrauchern wieder stärker im Fokus. Im Laufe des Jahres isst jeder Bundesbürger rund 12 kg Zitrusfrüchte – 80 % davon im Winterhalbjahr (Oktober bis März). Erste Zitronen wie auch kleine Zitrusfrüchte der neuen Ernte sind aus Spanien bereits in Deutschland eingetroffen und wurden vermarktet.

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Beitrag von Eva Würtenberger
Marktexpertin Obst

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