Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais und Weizen verlieren

21.12.2023 (AMI) – Trübe US-Exportaussichten belasten die Weizen und Maisnotierungen in Chicago. Zudem dürften die jüngsten Niederschläge im US-Weizengürtel sich positiv auf die Winterung auswirken.

Die Maiskurse am Chicago Board of Trade haben in der zurückliegenden Berichtswoche nachgegeben. Am 20.12.02023 schloss der neue Fronttermin März 2024 bei umgerechnet 168,99 EUR/t, ein Minus im Vergleich zur Vorwoche von 7,84 EUR/t, wobei der Wechsel des Fronttermins am 14.12.2023 zu berücksichtigen ist. Belastet wurden die Kurse von der jüngsten Entscheidung der US-Regierung, zwei wichtige Grenzübergänge zwischen Mexiko und den USA vorerst zu schließen, um nach eigenen Angaben „das Personal umzuverteilen, um die Abfertigung von Immigranten besser gewährleisten zu können“. Mexiko ist einer der wichtigsten Abnehmer von Mais aus den USA. Die beiden betroffenen Eisenbahnbrücken in Eagle Pass und El Paso, werden auch für die Lieferung landwirtschaftlicher Erzeugnisse genutzt. Des Weiteren bewerteten die Marktteilnehmer die jüngsten Niederschläge in den von Dürre geplagten Anbaugebieten Brasiliens und Argentiniens. Zwar dürfte diese den dortigen Feldbeständen etwas Erholung bringen, aber nicht ausreichend sein, um die Wasserkapazitäten des Bodens wieder aufzufüllen. Limitiert wurden die Verluste durch höhere US-Maislieferungen in der zurückliegenden Woche. Nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums wurden 947.418 t Mais für den Export inspiziert, was einem Anstieg von 31 % gegenüber der Vorwoche entspricht. Allerdings dürfte diese in der kommenden Woche zurückgehen, da Teile der Lieferungen die normalerwiese nach Mexiko gehen aufgrund der Grenzsperrungen nicht erfolgen werden.

Auch die Weizenkurse konnten das Niveau der Vorwoche nicht halten. Am 20.12.2023 lag der Schlusskurs des neuen Fronttermins März 24 bei umgerechnet 204,78 EUR/t, einem Minus gegenüber Vorwoche von 7,92 EUR/t. Belastet wurden die Kurse durch die Aussicht auf ein größeres Weizen- beziehungsweise Getreideangebot aus der Schwarzmeerregion. Demnach könnte Russland eine Weizenernte von 2024 von 91,3 Mio. t einfahren so SovEcon, ein auf Russland spezialisiertes Agrarberatungsunternehmen. Zuvor waren noch 89,9 Mio. t avisiert gewesen. APK Inform hob indes seine Getreideprognose für die Ukraine von zuvor 54,7 Mio. t auf nun 56,3 Mio. t an. Zudem unterstreicht die Tatsache, dass bei der jüngsten ägyptischen Ausschreibung über 480.000 t Weizen, Russland den Zuschlag erhielt. Auch bei einer kürzlich geschlossenen Ausschreibung Saudi-Arabiens über 1,4 Mio. t Weizen dürfte nach Angaben von Marktakteuren Russland bevorzugt worden sein. Die rückläufigen US-Exporte in der zurückliegenden Woche setzten den Kursen ebenfalls zu. So wurden vom USDA 284.792 t US.-Weizen für den Export inspiziert, 10 % weniger als eine Woche zuvor.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Weizen in Paris? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück
Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI Rohstoffindex hat im Februar weiter nachgegeben

01.03.2019 (AMI) – Der Index der AMI für deutsche Agrarrohstoffe hat im Februar mit 130,2 Punkten leicht um 0,6 % nachgegeben. Dabei setzten insbesondere die schwächeren Getreidepreise den Index unter Druck. Die Preise für Schlachtschweine und -rinder tendierten hingegen leicht fester.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Agrarrohstoff-Index im Januar erneut gesunken

25.01.2019 (AMI) – Zu Jahresbeginn zeigte der AMI Rohstoff-Index leicht schwächere Tendenzen. Er verbuchte mit 131,3 Punkten ein Minus von 0,6 % im Vergleich zum Dezember. Zurückzuführen ist der Rückgang insbesondere auf die weiter nachgebenden Erzeugerpreise für Rohmilch. Auch Raps tendierte schwächer. Gerste und Mais haben sich hingegen preislich befestigt. Am Markt für Schlachtrinder sind die Preise indes aufgrund einer geringeren Nachfrage leicht gesunken.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI Rohstoff-Index im Dezember etwas schwächer

20.12.2018 (AMI) – Zum Jahresende hat der deutsche Agrarrohstoff-Index leicht verloren. Er gab im Vergleich zum November um 0,6 Punkte auf 132,2 Zähler nach. Während Getreide zu steigenden Preisen gehandelt wird, verharren die Preise für Schlachtschweine seit Oktober auf unverändertem Niveau. Wieder leicht schwächere Tendenzen werden bei den Erzeugerpreisen für Rohmilch erwartet.   Mehr

Deutschland | Agrarwirtschaft | Strukturdaten

Rohstoffpreise überwiegend fester

10.12.2018 (AMI) – Die Preise für Agrarrohstoffe in Deutschland zeigten 2018 überwiegend nach oben. Die Getreidepreise haben ab der Jahresmitte, aufgrund schlechter Ernteerwartungen, deutlich zugelegt. Auch die Erzeugerpreise für Rohmilch konnten sich, nach rückläufigen Tendenzen in der ersten Jahreshälfte, wieder erholen.   Mehr

Deutschland | Agrarwirtschaft | Außenhandel

Deutscher Agrarhandel überwiegend innerhalb der EU

07.12.2018 (AMI) – Für die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft sind die Länder der EU die wichtigsten Partner im internationalen Handel.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Agrarrohstoff-Index im November unverändert

30.11.2018 (AMI) – Der Agrarrohstoff-Index für die wichtigsten in Deutschland erzeugten Agrarrohstoffe lag im November 2018 in etwa auf dem Niveau des Vormonats. Deutliche Korrekturen nach unten gab es bei den Preisen für Schlachtrinder. Auch die Maispreise standen zuletzt unter Druck. Die Märkte für Schlachtschweine und Raps präsentierten sich hingegen stabil und bei den Erzeugerpreisen für Rohmilch überwogen steigende Tendenzen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Agrarrohstoff-Index verzeichnet im Oktober wieder leichte Einbuße

26.10.2018 (AMI) – Die Preise für deutsche Agrarrohstoffe entwickelten sich im Oktober uneinheitlich. Am Markt für Getreide waren überwiegend festere Tendenzen zu erkennen, lediglich die Maispreise wurden nach unten korrigiert. Auch die Erzeugerpreise für Rohmilch haben weiter zugelegt. Dahingegen dämpften schwächere Preise für Schlachtschweine den AMI-Index. Insgesamt lag er mit 132,9 Punkten um rund 0,7 % unter dem Niveau des Vormonats.   Mehr

Welt | Agrarwirtschaft | Markttrends

So funktionieren Agrarmärkte

12.10.2018 (AMI) – Welchen Einfluss haben die Ernteausfälle und wie wirken sich diese auf die Angebots- und Nachfrageentwicklung aus? Wie verändern sich die Außenhandelsströme? Antworten zu den Funktionsweisen der Märkte für Getreide, Ölsaaten und Kartoffeln lieferte das AMI Markt Seminar Pflanzenbau für Einsteiger.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI Rohstoff-Index im September auf hohem Niveau behauptet

01.10.2018 (AMI) – Der Preisauftrieb für deutsche Agrarrohstoffe hat im September eine Verschnaufpause eingelegt. Gebremst von schwächeren Erzeugerpreisen für Getreide und Schlachtschweine verharrte der AMI-Index bei rund 134 Punkten. Weiter zugelegt haben die Auszahlungspreise der Molkereien für Rohmilch und auch Schlachtinder waren etwas teurer als im August. Für Oktober erwarten die AMI-Experten jedoch schwierige Geschäfte mit Getreide, Raps und Schlachttieren, was den Index insgesamt wieder ins Minus drücken könnte.   Mehr

Welt | Agrarrohstoffe | Markttrends

Wie geht es weiter an den Agrar- und Rohstoffmärkten?

12.09.2018 (AMI) – Die Beantwortung dieser Frage wird derzeit durch die anhaltende Dürre bestimmt, die zu Ernteausfällen und Futtermittelknappheit führt. Vor diesem Hintergrund diskutierten am 11. September Gäste und Marktexperten der AMI über die daraus resultierenden Konsequenzen für die gesamte Agrar- und Ernährungsbranche. Gelegenheit dazu bot das AMI Markt Seminar Kompakt.   Mehr