Europa | Rohmilch | Anlieferung

EU-Milchaufkommen 2017 deutlich gestiegen

27.02.2018 (AM) - Im Jahr 2017 lag das Rohstoffaufkommen in der EU über den angelieferten Mengen des Vorjahres. Dabei war der Jahresanfang von leicht rückläufigen Tendenzen geprägt, bevor die Milchanlieferung im weiteren Verlauf zunehmend über die Vorjahreslinie kletterte. Ausschlaggebend hierfür war im Wesentlichen die Erholung bei den Erzeugerpreisen.

Wie in vielen anderen Erzeugerländern, hat auch die Milchproduktion in der EU im Jahr 2017 auf die steigenden Erzeugerpreise reagiert. Nach dem starken Mengenrückgang im zweiten Halbjahr 2016 hat sich die Anlieferungsmenge recht schnell stabilisiert. Zu Beginn von 2017 lagen die von den europäischen Molkereien erfassten Rohstoffmengen nur noch leicht unter denen des Vorjahres. Bereits zum Ende des ersten Quartals wurde die Vorjahreslinie wieder leicht überschritten. Bis zum Jahresende vergrößerte sich der Vorsprung stetig. Im November war mit knapp 6 % der stärkste Anstieg gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, bevor sich das Wachstum im Dezember wieder auf rund 4 % verlangsamte.

Insgesamt wurden in der EU, nach teils noch vorläufigen Angaben, im Jahr 2017 rund 154,8 Mio. t Milch bei den Molkereien angeliefert. Das waren gut 2,7 Mio. t und im Tagesschnitt um 2,1 % mehr als 2016, was im vergangenen Jahr zu einem neuen europäischen Anlieferungsrekord geführt hat.

Wachstum bei den großen Produzenten zeitlich verzögert

Nach anfänglich noch leicht rückläufigen Tendenzen, setzten sich in den Mitgliedstaaten im zweiten Quartal 2017 vermehrt Mengenanstiege durch, die sich im weiteren Verlauf verstärkten. Zur Jahresmitte war die Milchanlieferung in den meisten Mitgliedstaaten wieder höher als ein Jahr zuvor. Der Anstieg gegenüber 2016 fiel insgesamt dennoch zunächst weiter moderat aus, da in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden, auf die knapp die Hälfte der Milchanlieferung in der Gemeinschaft entfällt, das Mengenwachstum erst zeitlich verzögert im September einsetzte. Im letzten Jahresdrittel haben dann die größten Erzeugerländer mit ihren Anstiegen das Wachstum auf EU-Ebene beschleunigt. In Folge dessen entwickelten sich die Milchmengen in der Gemeinschaft ab Herbst zunehmend expansiv.

Höchste Mengensteigerungen in Irland und dem Vereinigten Königreich

Die größten Mengenzuwächse waren 2017 in Irland, dem Vereinigten Königreich, Polen und Italien zu verzeichnen. In diesen Ländern lagen die Anlieferungsmengen nahezu durchgängig über dem Vorjahresniveau, zumeist sogar deutlich. In der Summe wurden in den genannten Mitgliedstaaten knapp 2,2 Mio. t mehr Milch von den Molkereien erfasst als 2016. Das entspricht rund 80 % der gesamten Mehrproduktion in der EU im vergangenen Jahr.

Nennenswerte Zuwächse beim Milchaufkommen gab es auch in Belgien, Spanien, Österreich und Dänemark. Darüber hinaus wuchsen die Rohstoffmengen in Bulgarien und Rumänien, prozentual im europäischen Vergleich sogar mit Abstand am stärksten. Auch Frankreich beendete das Jahr 2017 mit einem Anlieferungsplus. Hier konnten die starken Anstiege ab September die zuvor rückläufigen Tendenzen überkompensieren.

In den Niederlanden und Deutschland setzten die Wachstumsimpulse erst im Spätsommer ein. In der Gesamtbetrachtung dominierten in diesen beiden Ländern jedoch mengenmäßig rückläufige Tendenzen. Mengenrückgänge waren auch in Schweden und Finnland sowie in Ungarn, Litauen, Lettland, Griechenland, Malta und Kroatien zu verzeichnen.

Wenn Sie die Entwicklung der Milchanlieferung in Deutschland, Europa und weiteren wichtigen Erzeugerländern weltweit dauerhaft im Blick behalten wollen, dann ist der Markt aktuell Milchwirtschaft genau das Richtige für Sie. Bestellen Sie jetzt Ihr Abonnement.

Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück
Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI Rohstoffindex hat im Februar weiter nachgegeben

01.03.2019 (AMI) – Der Index der AMI für deutsche Agrarrohstoffe hat im Februar mit 130,2 Punkten leicht um 0,6 % nachgegeben. Dabei setzten insbesondere die schwächeren Getreidepreise den Index unter Druck. Die Preise für Schlachtschweine und -rinder tendierten hingegen leicht fester.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Agrarrohstoff-Index im Januar erneut gesunken

25.01.2019 (AMI) – Zu Jahresbeginn zeigte der AMI Rohstoff-Index leicht schwächere Tendenzen. Er verbuchte mit 131,3 Punkten ein Minus von 0,6 % im Vergleich zum Dezember. Zurückzuführen ist der Rückgang insbesondere auf die weiter nachgebenden Erzeugerpreise für Rohmilch. Auch Raps tendierte schwächer. Gerste und Mais haben sich hingegen preislich befestigt. Am Markt für Schlachtrinder sind die Preise indes aufgrund einer geringeren Nachfrage leicht gesunken.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI Rohstoff-Index im Dezember etwas schwächer

20.12.2018 (AMI) – Zum Jahresende hat der deutsche Agrarrohstoff-Index leicht verloren. Er gab im Vergleich zum November um 0,6 Punkte auf 132,2 Zähler nach. Während Getreide zu steigenden Preisen gehandelt wird, verharren die Preise für Schlachtschweine seit Oktober auf unverändertem Niveau. Wieder leicht schwächere Tendenzen werden bei den Erzeugerpreisen für Rohmilch erwartet.   Mehr

Deutschland | Agrarwirtschaft | Strukturdaten

Rohstoffpreise überwiegend fester

10.12.2018 (AMI) – Die Preise für Agrarrohstoffe in Deutschland zeigten 2018 überwiegend nach oben. Die Getreidepreise haben ab der Jahresmitte, aufgrund schlechter Ernteerwartungen, deutlich zugelegt. Auch die Erzeugerpreise für Rohmilch konnten sich, nach rückläufigen Tendenzen in der ersten Jahreshälfte, wieder erholen.   Mehr

Deutschland | Agrarwirtschaft | Außenhandel

Deutscher Agrarhandel überwiegend innerhalb der EU

07.12.2018 (AMI) – Für die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft sind die Länder der EU die wichtigsten Partner im internationalen Handel.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Agrarrohstoff-Index im November unverändert

30.11.2018 (AMI) – Der Agrarrohstoff-Index für die wichtigsten in Deutschland erzeugten Agrarrohstoffe lag im November 2018 in etwa auf dem Niveau des Vormonats. Deutliche Korrekturen nach unten gab es bei den Preisen für Schlachtrinder. Auch die Maispreise standen zuletzt unter Druck. Die Märkte für Schlachtschweine und Raps präsentierten sich hingegen stabil und bei den Erzeugerpreisen für Rohmilch überwogen steigende Tendenzen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Agrarrohstoff-Index verzeichnet im Oktober wieder leichte Einbuße

26.10.2018 (AMI) – Die Preise für deutsche Agrarrohstoffe entwickelten sich im Oktober uneinheitlich. Am Markt für Getreide waren überwiegend festere Tendenzen zu erkennen, lediglich die Maispreise wurden nach unten korrigiert. Auch die Erzeugerpreise für Rohmilch haben weiter zugelegt. Dahingegen dämpften schwächere Preise für Schlachtschweine den AMI-Index. Insgesamt lag er mit 132,9 Punkten um rund 0,7 % unter dem Niveau des Vormonats.   Mehr

Welt | Agrarwirtschaft | Markttrends

So funktionieren Agrarmärkte

12.10.2018 (AMI) – Welchen Einfluss haben die Ernteausfälle und wie wirken sich diese auf die Angebots- und Nachfrageentwicklung aus? Wie verändern sich die Außenhandelsströme? Antworten zu den Funktionsweisen der Märkte für Getreide, Ölsaaten und Kartoffeln lieferte das AMI Markt Seminar Pflanzenbau für Einsteiger.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI Rohstoff-Index im September auf hohem Niveau behauptet

01.10.2018 (AMI) – Der Preisauftrieb für deutsche Agrarrohstoffe hat im September eine Verschnaufpause eingelegt. Gebremst von schwächeren Erzeugerpreisen für Getreide und Schlachtschweine verharrte der AMI-Index bei rund 134 Punkten. Weiter zugelegt haben die Auszahlungspreise der Molkereien für Rohmilch und auch Schlachtinder waren etwas teurer als im August. Für Oktober erwarten die AMI-Experten jedoch schwierige Geschäfte mit Getreide, Raps und Schlachttieren, was den Index insgesamt wieder ins Minus drücken könnte.   Mehr

Welt | Agrarrohstoffe | Markttrends

Wie geht es weiter an den Agrar- und Rohstoffmärkten?

12.09.2018 (AMI) – Die Beantwortung dieser Frage wird derzeit durch die anhaltende Dürre bestimmt, die zu Ernteausfällen und Futtermittelknappheit führt. Vor diesem Hintergrund diskutierten am 11. September Gäste und Marktexperten der AMI über die daraus resultierenden Konsequenzen für die gesamte Agrar- und Ernährungsbranche. Gelegenheit dazu bot das AMI Markt Seminar Kompakt.   Mehr