Der Markt für Beerenobst bleibt in Bewegung
Die weltweite Heidelbeer-Produktion hat allein in den vergangenen zehn Jahren jedes Jahr rein rechnerisch um 9 % zugelegt, so dass mittlerweile weltweit rund 1,3 Mio. t Heidelbeeren für den Frischmarkt produziert werden. Himbeeren (+5 % p.a.) und Erdbeeren (+3 % p.a.) sind ebenfalls Gewinner, auch wenn bei diesen die Steigerungsraten in diesem Zeitraum nicht ganz so stark ausgeprägt sind wie die der Heidelbeeren. Welche Entwicklungen kristallisieren sich auf dem Weltmarkt heraus?
Bei Heidelbeeren, die durch ihre gesundheitlichen Vorzüge, schon seit Jahren zu den Trendprodukten im Obstsortiment zählen, galt es, den weltweit rasanten Bedarf zu stillen. Durch ihre gute Lagereigenschaften sind sie das einzige Beerenobst, das in großem Stil in frischer Form global gehandelt wird. Hierbei ist der amerikanische und der europäische Frischmarkt in der Offseason seit Jahren heiß umkämpft. Während vor zehn Jahren Chile in den Wintermonaten Toplieferant war, wurde es mit der Investitionsfreude Perus innerhalb weniger Jahre vom Thron gestoßen. Auch weitere Länder Südamerikas müssen sich aus demselben Grund am Markt neu positionieren und die Warenströme umlenken. Die deutsche Produktion bekommt seit Jahren die stärkere Präsenz der Importe zu spüren. Zum Saisonstart durch Südeuropa bzw. Marokko, in der Hochphase durch Osteuropa und zum Ende durch Heidelbeeren aus Peru. Schon vor Jahren haben in Deutschland Heidelbeeren ihren Saisoncharakter verloren. Himbeeren stehen den Heidelbeeren in dieser Hinsicht in nichts nach. Die Einkaufsmengen der Verbraucher verteilen sich gleichmäßig über das Jahr ohne Ausschläge in den Sommermonaten. In der Offseason bekommt Spanien durch Marokko immer stärkere Konkurrenz. Ein Effekt, der sich in den kommenden Jahren noch verstärken könnte, wenn Marokko seine ambitionierten Ziele erreicht.
Deutsche Strauchbeerenimporte stagnieren
Was die deutschen Importe betrifft, zeigt sich seit 2020 eine Stagnation bei den Strauchbeeren. Erdbeeren wurden in den Jahren 2022 und 2023 dem deutschen Markt in geringeren Mengen zugeführt. Dies lag einzig und allein an den Folgen der Schlechtwetterperioden in Form von Regen oder Hitzewellen in Spanien. Griechenland, der Newcomer am europäischen Erdbeermarkt, konnte die Lücke nicht schließen.
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Eva Würtenberger
Marktanalystin Gartenbau
Tel. (0228) 33805-253
Beste Kontakte zu Anbau und Beratung, Autorin von Fachartikeln und Produktstudien zum Beerenmarkt, Referentin auf Fachveranstaltungen.