Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Getreidekurse schwächeln

16.11.2023 (AMI) – USDA hebt Prognose für globale Weizenerzeugung an und erwartet Rekordmaisernte in den USA. In der Folge geben sowohl Weizen als auch Mais an der CBoT nach.

Die Maisnotierungen an der Börse in Chicago haben auf Wochensicht nachgegeben. Am 15.11.2023 schloss der Fronttermin bei umgerechnet 170,53 ein Minus von rund 5,10 EUR/t. Belastet wurden die Kurse, insbesondere von der Aussicht auf eine Rekordmaisernte in den USA. Nach Angaben des USDA könnte die diesjährige Maisernte sich auf 386,9 Mio. t belaufen, was einem Plus von 38,6 Mio. t gegenüber der Vorjahresernte entspräche. Zudem neigt die Maisernte in den USA sich dem Ende zu. Anfang dieser Woche waren rund 88 % der Flächen bereits geräumt.

Des Weiteren wurden die Vegetationsbedingungen in Südamerika von den Marktakteuren bewertet. Die jüngst prognostizierten Regenfälle in Zentral- und Südbrasilien dürften der dortigen Maisaussaat zur 1. Ernte zugutekommen. Derzeit sind nach Angaben von AgRual dort bereits 76 % der Aussaat abgeschlossen gegenüber 66 % in der Vorwoche und 70 % zur selben Zeit im Vorjahr. In der wichtigen Getreideregion Mato Grasso herrscht derzeit Hitze und Trockenheit. Zwar folgt die Maisaussaat dort erst auf die derzeit laufende Sojabohnenkampagne, aber die Sorge wächst, dass es zu Verzögerungen kommt, die sich auf die dortige Maisernte im kommenden Jahr auswirken könnte.

Auch die Weizenkurse standen nach dem USDA-Bericht zu Angebot und Nachfrage unter Druck, da das Ministerium seine Prognose für die globale Weizenerzeugung anhob. Zudem entspannte sich die Lage am Schwarzen Meer, nachdem eine Woche zuvor ein Luftangriff auf ein ziviles Transportschiff die Sorge bezüglich der Umsetzbarkeit des Getreidekorridors aufflammen gelassen hatte. Mittlerweile wurden die Risikoprämien für Schiffe, die den alternativen Exportkorridor passieren, wieder gesenkt. Begrenzt wurden die Verluste durch die besorgniserregende Trockenheit in Teilen der wichtigen US-Anbaugebiete für Wintergetreide, darunter Kansas. Das USDA stufte am Montag 46 % der Winterweizenbestände als überdurchschnittlich ein, 3 Prozentpunkte weniger als eine Woche zuvor. Dies entspricht aber immer noch dem höchsten Wert zu diesem Zeitpunkt in der Saison seit 2019.

Vor diesem Hintergrund schloss der Fronttermin Dezember 23 am 15.11.2023 bei umgerechnet 189,48 EUR/t und damit 14,43 EUR/t unter Vorwochenniveau.

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Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
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