Europa | Lebensmittel | Handel

Verpackung bleibt ein Thema!

08.07.2020 (AMI) - Verpackungen schützen unser Obst und Gemüse vor mechanischen Belastungen, sie vermindern die Verdunstung und erleichtert den Transport nach Haus. Tendenziell verlängern sie also die Haltbarkeit und können so zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung beitragen. Gleichzeitig hinterlassen sie Verpackungsmüll, und das nicht zu knapp.

Dies ist das Spannungsfeld, in dem sich die Vermarktung von frischem Obst und Gemüse in den vergangenen Jahren bewegt hat. Bis zum Jahr 2018 hat der Anteil von vorverpackter Ware bei Frischgemüse zugenommen, 2019 ist er aber zum ersten Mal seit langem leicht gesunken.

Dabei folgt der Anteil der Vorverpackung einem festen jahreszeitlichem Rhythmus. Von Dezember bis Februar ist der Verpackungsanteil am höchsten und beträgt nach Daten aus dem GfK-Panel 60 - 65 % der eingekauften Menge. Ab März sinkt der Anteil und erreicht im Juni mit etwas über 50 % sein Minimum, um dann erst langsam, aber dann ab Oktober schnell wieder zu steigen. Hier ergeben sich wohl nicht ganz zufällig Parallelen zur Entwicklung des Importangebotes. Denn längere Transportwege verlangen einen höheren Schutz der Ware.


Welche Veränderungen ergeben sich durch Corona?

Doch wie hat sich der Anteil verpackter Ware in der Corona Pandemie entwickelt? Immerhin ist Hygiene in der Pandemie ein wichtiges Thema und nicht nur bei einem Supermarkt wurde das Mitbringen eigener Verpackungen (z.B. an der Käsetheke) untersagt. Dennoch sieht man in den Monaten von März bis Mai keine Trendwende, der Anteil unverpackter Ware ist weiter gestiegen. Das mag vielleicht etwas untergegangen sein, weil auch deutlich mehr verpackte Ware verkauft wurde. Von März bis Mai 2020 wurde im Vergleich zum Vorjahr immerhin 15 % mehr verpacktes Gemüse verkauft, bei loser Ware betrug das Mengenplus aber 24 %.

Diese Entwicklung passt auch zum guten Abschneiden der Einkaufsstätten außerhalb des LEH von März bis Mai. Wochenmarkt, Fachgeschäft, Erzeuger & Co. konnten den Umsatzanteil beim Frischgemüseeinkauf gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Prozentpunkte auf gut 19 % steigern. Damit wurde der höchste Anteil der letzten 5 Jahre erreicht. Diese Einkaufstätten bieten überwiegend nicht verpackte Ware an.

Der Diskussionsstoff wird auf dem European Packaging Forum am 2./3. November 2020 in Düsseldorf also nicht ausgehen.

Beitrag von Dr. Hans-Christoph Behr
Marktexperte Verbraucherforschung & Ökolandbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Getreide | Verarbeitung

Anstieg verlangsamt

04.03.2019 (AMI) – Auch im Wirtschaftsjahr 2018/19 soll mehr Getreide zu Biokraftstoff verarbeitet werden, aber die hohen Marktpreise limitieren den Zuwachs.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI Rohstoffindex hat im Februar weiter nachgegeben

01.03.2019 (AMI) – Der Index der AMI für deutsche Agrarrohstoffe hat im Februar mit 130,2 Punkten leicht um 0,6 % nachgegeben. Dabei setzten insbesondere die schwächeren Getreidepreise den Index unter Druck. Die Preise für Schlachtschweine und -rinder tendierten hingegen leicht fester.   Mehr

Deutschland | Schrote | Preise

Ölschrotpreise unter Druck

01.03.2019 (AMI) – Die Sojaschrotpreise tendieren schwächer und auch die Rapsschrotpreise konnten das hohe Niveau aus Dezember 2018 nicht halten.   Mehr

Welt | Getreide | Ernte

USA: Ausblick 2019/20 mit höheren Preisen

28.02.2019 (AMI) – Das US-Landwirtschaftsministerium rechnet in den USA mit einem Rückgang der Weizen- und Sojaanbauflächen und einem Anstieg des Maisareals zur Ernte 2019.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Milchmengen erreichen das Vorjahresniveau

28.02.2019 (AMI) – Rohstoffaufkommen saisonal zunehmend, Vorjahreslinie nach zuvor abnehmendem Rückstand zuletzt leicht überschritten. Ein Rückgang der Milchmengen, als Folge fehlenden Grundfutters durch die Dürre 2018, ist bislang nicht zu beobachten.   Mehr

Deutschland | Öle | Preise

Raps- und Palmöl geben nach

28.02.2019 (AMI) – Rapsöl hat in der Berichtswoche fast 5 % an Wert verloren. Grund ist die saisonal schwächere Biodieselnachfrage. Palmöl folgt vor allem den internationalen Terminkursen, die zuletzt auf ein 3-Monastief abrutschten.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Marktprognose

Vorschau auf die Vieh- und Fleischmärkte im März 2019

28.02.2019 (AMI) – Seit Beginn des neuen Jahres standen die Preise für Jungbullen länger unter Druck. Dabei bereitete insbesondere die schwache Nachfrage Probleme. Im Februar hat sich die Lage allerdings zeitweise entspannt. Das Angebot an schlachtreifen Tieren war klein, selbst die nicht unbedingt flotte Nachfrage reichte aus, um die angebotenen Mengen abzusetzen.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Ausgeglichener Schlachtschweinemarkt

27.02.2019 (AMI) – Angebot und Nachfrage nach Schweinen halten sich die Waage. Die Nachfrage von Seiten der Schlachtbranche ist normal, zusätzliche Stückzahlen sind nicht gefragt.   Mehr

Deutschland | Düngemittel | Nachfrage

Düngersaison 2019 startet hochpreisig

27.02.2019 (AMI) – Auch wenn die Forderungen für einige Düngemittel, vor allem für Stickstoffdünger, gegenüber Vormonat zurückgenommen wurden, liegen die Preise immer noch deutlich höher als vor einem Jahr. Das gilt besonders für AHL-Lösung, Harnstoff sowie Phosphatdünger.   Mehr

Deutschland | Schweine | Verarbeitung

Schweineschlachtung gehen in ganz Deutschland zurück

27.02.2019 (AMI) – Im vergangenen Jahr 2018 sind in Deutschland 56,7 Mio. Schweine der Fleischerzeugung zugeführt worden.   Mehr