Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Frische Bio-Lebensmittel teurer

18.07.2022 (AMI) – Frische Lebensmittel aus ökologischer Erzeugung sind in den ersten sechs Monaten des Jahres teurer geworden. Dem AMI-Verbraucherpreisspiegel zufolge lag das Niveau der Verbraucherpreise in diesem Zeitraum durchschnittlich 5,2 % höher als im 1. Halbjahr 2021. Insbesondere für Bio-Kartoffeln, Bio-Geflügel und Bio-Rindfleisch zahlten die Verbraucher in Deutschland deutlich mehr. Verglichen mit der Entwicklung bei konventionellen Lebensmitteln war der Preisauftrieb jedoch moderat. Hier sprang die Teuerungsrate – gemessen im AMI-Frischeindex – immerhin auf 8,0 %.

Bio-Kartoffeln mit den höchsten Preisaufschlägen

Den höchsten Preisanstieg verzeichneten Bio-Speisekartoffeln. Diese kosteten im 1. Halbjahr 2022 rund 22 % mehr als im Jahr zuvor. Ein witterungsbedingt verspäteter Start in die Kampagne und eine kleinere Bruttoernte hatten dazu geführt, dass die Erzeugerpreise für deutsche Bio-Kartoffeln zu Saisonbeginn 2021/22 über dem Vorjahrsniveau lagen und sich der Abstand im weiteren Verlauf noch vergrößerte. Auch nach dem Ende der deutschen Saison und dem Wechsel auf importierte Bio-Frühkartoffeln behauptete sich das höhere Preisniveau. Im Juni 2022 zahlten die Verbraucher für Bio-Frühkartoffeln in 1 bis 2,5 kg-Gebinden rund 15 % mehr als ein Jahr zuvor.

Bio-Obst und -Gemüse schwächen Teuerung ab

Frisches Obst aus ökologischem Anbau entwickelte sich weitgehend analog zur konventionellen Ware. Die Verbraucherpreise bewegten sich im 1. Halbjahr nur leicht über dem Vorjahresniveau. Teurer als vor einem Jahr waren vor allem Zitronen. Dagegen kosteten Trauben, Erd- und Strauchbeeren aus ökologischem Anbau weniger.

Innerhalb der Warengruppe Bio-Gemüse zahlten die Verbraucher vor allem für Zucchini und Tomaten mehr. Günstiger als vor einem Jahr waren dagegen Möhren und Paprika. Der inflationsdämpfende Effekt der geringen Preissteigerungen von frischem Obst und Gemüse wurde durch die höhere Bedeutung, die diese beiden Warengruppen im Bio-Warenkorb haben, noch verstärkt.

Informationen zu den Preisentwicklungen bei Fleisch, Geflügel, Eier, Molkereiprodukten und Speiseöl aus ökologischer Erzeugung finden Sie in unserem Online-Dienst Markt Aktuell Ökolandbau.


Beitrag von Thomas Els
Bereichsleiter Verbraucherforschung

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Speisekartoffeln | Verbrauch

LEH zieht weitere Absatzanteile bei Kartoffeln an sich

30.03.2017 (AMI) – Die Absatzmengen von Speisekartoffeln schwinden langfristig in allen Einkaufsstätten. 2016 behauptete sich allerdings die Menge in den Vollsortimentern gut. Ihre Bedeutung für die Kartoffelvermarktung wächst.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Preise

Entgegengesetzte Preisentwicklungen an den Produktmärkten

30.03.2017 (AMI) – Der Milchmarkt entwickelte sich im März weiter zweigeteilt. Dabei drifteten die Verwertungen von Fett und Eiweiß zunehmend auseinander.   Mehr

Deutschland | Öle | Marktversorgung

Kein Interesse an Pflanzenölen

29.03.2017 (AMI) – Pflanzenöle stoßen derzeit auf sehr geringes Kaufinteresse. Die Schwäche an den Terminbörsen und der feste Euro haben die Großhandelspreise nach unten gedrückt. In Erwartung weiterer Preisrücknahmen ordern Käufer derzeit so gut wie nichts.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis auf 1,68 EUR/kg geklettert

29.03.2017 (AMI) – Die Nachfrage nach Schlachtschweinen ist von Seiten der Schlachtbranche sehr lebhaft bei gleichzeitig deutlich unterdurchschnittlichen Angebotszahlen. Für den neuen Abrechnungszeitraum steht bei vielen befragten Erzeugergemeinschaften ein sehr kleines Angebot in den Anmeldungen.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Frische Nahrungsmittel: Preisauftrieb im März 2017 abgeschwächt

29.03.2017 (AMI) – Mit der kalten Witterung endete im März die Preisrallye bei frischem Gemüse. In der Folge verlangsamte sich die Teuerung frischer Nahrungsmittel spürbar. Gleichzeitig rückte die Entwicklung bei den Milchprodukten wieder stärker in den Fokus.   Mehr

Welt | Getreide | Terminkontrakte

US-Getreidekurse fallen deutlich

23.03.2017 (AMI) – Günstige Vegetationsbedingungen in den US-Anbaugebieten und eine anhaltend üppige globale Versorgung bieten derzeit kaum Potenzial für steigende Getreidekurse in Chicago.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Preise

Verwertungsschere öffnet sich weiter

23.03.2017 (AMI) – In der ersten Märzhälfte ist die Milchanlieferung in Deutschland stetig gestiegen. Dabei fiel das Milchaufkommen noch deutlich niedriger aus als vor Jahresfrist und bewegte sich leicht über den Mengen von 2015.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Rege Nachfrage lässt Schlachtschweinepreis steigen

22.03.2017 (AMI) – Die Nachfrage nach Schlachtschweinen hat sich im Vergleich zu den Vorwochen belebt. Im Verhältnis dazu fällt das Angebot eher knapp aus.   Mehr

Deutschland | Schrote | Handel

Wenig Umsatz mit Rapsschrot in Deutschland

22.03.2017 (AMI) – An den deutschen Ölschrotmärkten geht es weiterhin ruhig zu. Nur sehr vereinzelt gehen Anfragen bei den Herstellern ein, umgesetzt wird wenig. Für Rapsschrot konnten sich die Preise dennoch stabilisieren.   Mehr

Deutschland | Braugerste | Marktversorgung

Bringt die kommende Aussaat den Gerstenmarkt in Schwung?

22.03.2017 (AMI) – Braugerste wird in Deutschland nach wie vor wenig umgesetzt, Ware der alten Ernte stößt kaum noch auf Kaufinteresse, sodass die Preise bereits seit Wochen wie festgefroren scheinen. Jedoch dürften Landwirte in Deutschland noch im März vielerorts mit der Aussaat beginnen, was den Markt beleben könnte.   Mehr