Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Wettermärkte treiben Sojanotierung

24.04.2024 (AMI) – Prognostizierte Niederschläge in den USA stützen die Sojakurse, da die Aussaat verzögert werden könnte. Unterstützung bieten zudem lebhafte Kontraktkäufe nach dem 7-Wochentief.

Die Sojanotierungen an der Chicagoer Börse schlossen am 23.04.2024 bei umgerechnet 401,85 EUR/t und damit um 6,37 EUR/t höher als in der Vorwoche. Dabei profitierten die Kurse insbesondere von Schnäppchenkäufen, nachdem die Notierung in der Vorwoche auf den tiefsten Stand seit Anfang März dieses Jahres gefallen war. Zudem kam es im Vorfeld des auslaufenden Fronttermins zu einer Reihe von technischen Käufen.

Des Weiteren bewertet der Markt die Möglichkeit, dass die für die kommende Woche gemeldeten Niederschläge in Teilen der Anbaugebiete des Mittleren Westens der USA, die Aussaat verzögern könnte. Bisher schreitet die Aussaat, auch wenn es noch früh in der Saison ist, überdurchschnittlich schnell voran. Bis zum 21.4.2024 war die Aussaat nach Angaben des USDA auf 8 % der avisierten Fläche abgeschlossen, ein Fortschritt innerhalb einer Woche von 5 Prozentpunkten und deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von 4 %. Darüber hinaus wurden die US-Kurse durch die zuletzt gestiegenen Preise für brasilianische exportfähige Sojabohnen, gestützt.

Begrenzt wurden die Gewinne durch den anhaltenden harten Wettbewerb am Weltmarkt. Besonders da die Nachfrage Chinas, der global größte Importeur, zuletzt stark abebbte. Im März 24 sanken die Importe der Volksrepublik auf 5,5 Mio. t, was einem Vierjahrestief entspricht. Nach Angaben der chinesischen Behörden beliefen sich die Sojalieferungen von Januar bis März aus den USA auf 7,1 Mio. t, rund 50 % weniger als im Vorjahreszeitraum, während Brasilien fast 10 Mio. t Sojabohnen nach China exportierte und damit 155 % mehr als noch in den ersten drei Monaten des Vorjahres. Damit stieg der Marktanteil brasilianischer Sojabohnen im ersten Quartal auf 54 %. Die USA kommen auf knapp 38 %.

Brasilianische Sojabohnenernte auf der Zielgeraden

In Brasilien neigt sich die Ernte dem Ende entgegen. Am zurückliegenden Wochenende waren auf rund 90 % der Fläche die Arbeiten abgeschlossen, 7 Prozentpunkte mehr als eine Woche zuvor. Für den Südwesten und Teile des Zentrums werden teils heftige Niederschläge prognostiziert, welche die Erntearbeiten in den betroffenen Gebieten nochmals verzögern könnten.

Wie entwickeln sich die Ölsaaten-Märkte und was sind die relevanten Einflussfaktoren? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Ölsaaten & Bioenergie. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Milchdauerwaren | Preise

Preise für Milchpulver tendieren fester

24.05.2017 (AMI) – Am Markt für Magermilchpulver hat sich in der zweiten Maihälfte die Preiserholung fortgesetzt.   Mehr

Deutschland | Brotgetreide | Marktversorgung

Kaum noch Geschäfte mit alterntigem Getreide

24.05.2017 (AMI) – Die Ernte 2016 ist nahezu komplett verkauft. Restpartien an Brotweizen gehen vor allem als Futter weg, da die Preise attraktiver sind als im Exportgeschäft. Mühlen sind gut versorgt und ordern kaum. Trockenheit bereitet im Norden und Westen Sorgen.   Mehr

Welt | Öle | Export

Rege Exporte stützen Palmölkurse

24.05.2017 (AMI) – Obgleich die Palmölproduktion steigt, befestigen sich die Palmölkurse, denn der Export nimmt Fahrt auf.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Lebensmittelpreise steigen weiter

24.05.2017 Der Preisabstand zum Vorjahr ist im Mai weiter gestiegen. Basierend auf den ersten drei Maiwochen kosten frische Lebensmittel dem AMI-Frischeindex zufolge 6,2 % mehr als das Jahr zuvor. Nicht nur die aktuellen Preisänderungen in der Warengruppe Milch und Milchprodukte führten zu dieser Entwicklung, sondern auch die Anpassungen aus dem vergangenen Jahr.   Mehr

Welt | Rohmilch | Export

Exportangebot wieder auf Wachstumskurs

23.05.2017 (AMI) – Am globalen Milchmarkt hat das Angebot Anfang 2017 wieder zugenommen. Zuvor bestimmten bei den wichtigen Exporteuren seit der Mitte des Vorjahres rückläufige Mengenentwicklungen den Marktverlauf. Auch in den übrigen bedeutenden Erzeugungsregionen waren zum Jahresbeginn vermehrt steigende Tendenzen zu verzeichnen.   Mehr

Europa | Getreide | Preise

Frankreichs Weizen verliert an Wettbewerbsfähigkeit

18.05.2017 (AMI) – Die Befestigung des Euro und die damit einhergehenden Auswirkungen auf die verschiedenen Getreidepreise ist in dieser Woche am französischen Kassamarkt deutlich sichtbar. Exportgetreide verlieren aufgrund der schwindenden Wettbewerbsfähigkeit an Wert.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Aktionspreise

Aktionen mit Grillfleisch nehmen zu

18.05.2017 (AMI) – Nach einem kurzen Zwischenhoch gestaltete sich der Handel mit Grillfleisch zuletzt verhalten. Die wärmeren Temperaturen machen nun aber Hoffnung. Der Lebensmitteleinzelhandel fährt wieder umfangreichere Aktionen mit Grillfleisch.   Mehr

Deutschland | Schrote | Nachfrage

Umfangreiche Sojaernten halten Schrotpreise im Zaum

18.05.2017 (AMI) – Bärische Einflüsse vom internationalen Sojamarkt reichen bis an die deutschen Kassamärkte: Sojaschrotkäufer hoffen auf weitere Preisnachlässe und agieren mit Zurückhaltung.   Mehr

Deutschland | Butter | Preise

Milchfett setzt preislichen Höhenflug fort

18.05.2017 (AMI) – Milchfett wird bei knapper Verfügbarkeit rege nachgefragt. Das hat auf allen Verarbeitungsstufen weitere Preisanstiege zur Folge.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweine auf 1,80 EUR/kg erhöht

17.05.2017 (AMI) – Ein kleiner werdendes Angebot an Schlachtschweinen trifft auf eine flotte Nachfrage seitens der Schlachtereien. Etliche befragte Erzeugerorganisationen könnten mehr Schweine verkaufen als verfügbar sind. Für den neuen Abrechnungszeitraum wird das Aufkommen von 99 % kommend auf 96 % beziffert. Die Schlachtgewichte haben sich zuletzt im Schnitt um 200 g vermindert.   Mehr