Deutschland | Rinder | Erzeugung

Rinderschlachtungen niedriger als im Vorjahr

17.06.2021 (AMI) – Wie schon in den vergangenen Jahren haben sich auch im ersten Drittel 2021 die Schlachtzahlen bei den Rindern weiter rückläufig entwickelt. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des vorangegangenen Jahres sind die Rinderschlachtungen dabei insgesamt um 1,2 % gesunken.

Bei der Betrachtung der einzelnen Monate wird jedoch deutlich, dass diese sinkende Tendenz maßgeblich durch die niedrigen Schlachtzahlen von Januar bestimmt wird. Die Zahl der im Januar 2021 geschlachteten Rinder lag 16,2 % unterhalb der Werte des Vorjahresmonats und somit auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Auswirkungen hierauf hatten unter anderem die Folgen der Corona-Pandemie wie beispielsweise die verminderte Nachfrage nach Rindfleisch seitens der Gastronomie sowie auch temporäre Einschränkungen im Schlachtbetrieb von Schlachthöfen. Allerdings hat sich die Situation inzwischen gedreht, seit Februar 2021 werden die Vorjahreswerte wieder durchgehend leicht überschritten. Der Grund hierfür liegt unter anderem in der Witterung, aufgrund der kühleren Temperaturen war die Nachfrage nach Rindfleisch bis in den Frühsommer 2021 hinein fortlaufend hoch. Von Januar bis April 2021 ist die private Nachfrage nach Fleisch und Wurst vom Rind gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,9 % gestiegen.

Rückläufige Rinderschlachtungen durch Bestandsdezimierung

Wenngleich sich die Schlachtzahlen in einzelnen Monaten gegenüber den Vorjahren wieder etwas erhöhen, entwickeln sich die Rinderschlachtungen seit einigen Jahren insgesamt fortlaufend rückläufig. Der Grund dafür liegt überwiegend in der Abnahme der deutschen Rinderbestände. Durch die starke Trockenheit der vergangenen Jahre kam es in Deutschland zu Bestandsverringerungen, wodurch sich das Schlachttieraufkommen deutlich reduziert hat. Im ersten Jahresdrittel 2021 von dem Rückgang am stärksten betroffen waren die Bullenschlachtungen, diese sind gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5 % gesunken. Bei den weiblichen Tieren hingegen haben sich die Zahlen teilweise erhöht. So wurden von Januar bis April 2021 4,2 % mehr Färsen der Schlachtung zugeführt als noch 2020.

Sinkende Schlachtzahlen erwartet

Bedingt durch die kühle Witterung war die Nachfrage nach Rindfleisch im ersten Jahresdrittel 2021 vergleichsweise hoch, mit steigenden Temperaturen sinkt diese jedoch fortlaufend. Entsprechend kann in den Sommermonaten mit abnehmenden Schlachtzahlen gerechnet werden. Zwar liefert die Öffnung des gastronomischen Betriebs kleinere Impulse, dennoch sind größere Auswirkungen auf die Schlachtungen nicht zu erwarten. Auch langfristig wird sich der Trend der zurückgehenden Rinderschlachtungen weiter fortsetzen, schon jetzt wird das zur Verfügung stehende Angebot als gering beschrieben. Das wird auch an der Preisentwicklung für Schlachtrinder ersichtlich, aufgrund der knappen Angebotslage bewegen sich die Preise derzeit auf einem hohen Niveau.


Neue Meldungen und Analysen zum deutschen und zu den europäischen Schlachtrindermärkten in englischer Sprache finden Sie in unserem neuen Online-Dienst Market Monitor Livestock and Meat. Nutzen Sie unser Angebot.

Beitrag von Judith Wolfer
Junior-Produktmanagerin Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: US-Kassamarkt stützt Maiskurse

13.06.2024 (AMI) – Während die Maiskurse angesichts fester Kassapreise und einer heranrollenden Hitzewelle in den US-Anbaugebieten zulegt, verlieren die Weizenkurse. Ausschlaggebend ist die derzeit schwache Nachfrage sowie die Aussicht auf eine große US-Ernte.   Mehr

Deutschland | Butter | Verbrauch

Markt für Butter im Jahr 2023 ausgeglichen

13.06.2024 (AMI) – Im Jahr 2023 lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Butter, bezogen auf den Butterwert, bei rund 5,6 kg und damit auf dem Niveau des Vorjahres.   Mehr

Deutschland | Käse | Angebot

Schnittkäse leicht fester

13.06.2024 (AMI) – Die Nachfrage nach Schnittkäse blieb Anfang Juni konstant hoch. Dabei standen sich Angebot und Nachfrage ausgeglichen gegenüber. Die Notierung für Brotware wurde leicht nach oben korrigiert.   Mehr

Europa | Schweine | Export

Ausfuhren von europäischem Schweinefleisch gesunken

12.06.2024 (AMI) – Insgesamt deutlich verringert haben sich die europäischen Exporte von Schweinefleisch in Drittländer. Im Zeitraum von Januar bis März dieses Jahres wurden mit 1,04 Mio. t Schweinefleisch 7,8 % weniger in Länder außerhalb der EU transportiert.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugung

Verringerte Schweinezahlen wirken sich auf Schlachtunternehmen aus

12.06.2024 (AMI) – In der Schlachtbranche setzt sich die Konsolidierung fort. Durch die geringeren Schweinebestandszahlen kommt es zu weiteren Standortschließungen, so bauen die größeren Unternehmen in der Branche ihre Marktanteile aus.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Fleischmarkt bremst den Handel aus

12.06.2024 (AMI) – Das Angebot an Schlachtschweinen fällt in der laufenden Woche wieder etwas kleiner aus, gleichzeitig wird aber auch die Nachfrage mehrheitlich als ruhig eingestuft. Die Impulse vom Fleischmarkt fehlen, die Schlachtunternehmen ordern nur verhalten.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Rapskurse stabil

12.06.2024 (AMI) –Impulse gab es in den vorigen Handelstagen kaum. Die Pariser Rapsnotierungen wurden insbesondere von den Entwicklungen der Rohöl- und US-Sojakurse beeinflusst.   Mehr

Deutschland | Ölsaaten | Preise

Rapspreise legen zu

11.06.2024 (AMI) – Am heimischen Rapsmarkt wurden die Gebote im Zuge der festen Rapsnotierungen nach oben korrigiert.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

Erzeugung von Sonnenblumenkernen verfehlt Vorjahr

11.06.2024 (AMI) – Der Internationale Getreiderat (IGC) stellt für 2024/25 eine globale Ernte an Sonnenblumenkernen von 57,1 Mio. t in Aussicht.   Mehr

Welt | Getreide | Marktprognose

Reisproduktion könnte Bedarf erstmals wieder decken

11.06.2024 (AMI) – Die weltweite Reisproduktion könnte in der Saison 24/25 Prognosen zufolge ein Rekordniveau erreichen. Damit könnte das Angebot nach vier Jahren dann erstmals wieder die Nachfrage decken.   Mehr