Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Getreidenotierungen drehen ins Plus

16.02.2023 (AMI) – Die Fortsetzung der Exporte aus der Schwarzmeerregion bleiben im Fokus des Marktgeschehens.

Die Weizenkurse in Paris konnten sich in der zurückliegenden Berichtswoche etwas befestigten. Am15.02.2023 lag der Schlusskurs bei 296,50 EUR/t und damit 1,75 EUR/t über Vorwochenlinie. Wobei die Notierungen zwischen zwei Polen hin und her schwankte. Auf der einen Seite die günstigere Konkurrenz aus der Schwarzmeerregion, welche besonders die Wettbewerbsfähigkeit westeuropäischer Partien schmälerte, und auf der anderen Seite die Sorge bezüglich der Fortsetzung des Getreidekorridors. Ausgelöst durch die Intensivierung der Kämpfe sowie die Äußerungen Russlands, welche die Unzufriedenheit mit dem Abkommen zum Ausdruck brachte. Russland kritisiert, dass sich die westlichen Sanktionen, welche den Zahlungsverkehr und die Versicherungen betreffen, negativ auf die Agrarexporte ausüben würde. Auf der anderen Seite laufen die Exporte aus der Ukraine auf der Straße und der Schiene über die westlichen Nachbarn Ungarn, Polen und Rumänien weiter.

Indes wurden von dem auf Russland spezialisierte Agrarberatungsunternehmen Sovecon, die Prognose bezüglich der russischen Weizenexporte für das Wirtschaftsjahr 2022/23 um 0,1 auf 44,2 Mio. t nach oben korrigiert. Damit würden die Exporte das Vorjahresergebnis von 33 Mio. t deutlich übertreffen.

Die Maisnotierungen legten in der Berichtswoche deutlich zu. Am 15.02.2023 lag der Schlusskurs bei 297 EUR/t, ein Plus von 8 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche. Gestützt wurden die Notierung durch die anhaltenden Angebotssorgen. Indes ist Maisernte in der Ukraine nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums zu 93 % abgeschlossen. Insgesamt konnten bisher 26,4 Mio. t Mais eingefahren werden. Damit dürfte das Vorjahresergebnis von 42,1 Mio. t deutlich verfehlt werden, was auf die Kampfhandlungen zurückgeführt wird.

Weizenvorräte der EU-27 dürften steigen

Das in Frankreich ansässige Analystenhaus Tallage prognostiziert zum Ende der Saison Weizenvorräte von 14,2 Mio. t, zuvor waren 12,6 Mio. t avisiert gewesen. Auch die Maisvorräte werden jetzt bei 6,5 Mio. t gesehen, 0,3 Mio. t mehr als noch in der vorherigen Schätzung. Ausschlaggebend ist die starke Konkurrenz auf dem Exportmarkt, insbesondere aus der Schwarzmeerregion und Australien sowie die geringere Nachfrage des Futtermittelsektors. In der Folge dürfte die Maisbilanz mit etwa 75 Mio. t recht ausgeglichen sein, trotz der deutlich geschmälerten Ernte in der EU. Vor diesem Hintergrund rechnet Tallage mit sinkenden Getreidepreisen in der laufenden Saison.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Weizen in Paris? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis unter Vorjahr

06.09.2017 (AMI) – Das Angebot und die Nachfrage nach Schweinen standen sich bis zuletzt knapp ausgeglichen gegenüber. Regional wird Druck auf die Schweinepreise von Seiten führender Schlachtereien aufgebaut, in dem angemeldete Partien an Schlachtschweinen storniert werden.   Mehr

Deutschland | Schweine | Verbrauch

Schweinekoteletts verlieren immer mehr an Nachfrage

05.09.2017 (AMI) – Ein positives Ergebnis im Juni 2017 hat dem Fleischmarkt eine ausgeglichene Halbjahresbilanz beschert. Den Daten des GfK-Haushaltspanels zufolge haben die privaten Haushalte in Deutschland zwischen Januar und Juni 2017 insgesamt zwar etwas weniger (Rot-)Fleisch eingekauft als im Vorjahr.   Mehr

Deutschland | Butter | Verbraucherpreise

Neuer Höchstpreis für Butter

05.09.2017 (AMI) – Die Preise für Butter kannten in den vergangenen Monaten nur eine Richtung und zwar nach oben. Diese Entwicklung setzt sich im September auf einem erhöhten Preisniveau fort. Seit einigen Tagen gelten wieder neue Kontrakte für Butter zwischen den Molkereien und dem Lebensmitteleinzelhandel.   Mehr

Deutschland | Braugerste | Angebot

Sorge um Qualität deutscher Braugerste

04.09.2017 (AMI) – Zu hohe Proteingehalte bereiten besonders im Süden Probleme und könnten das diesjährige Inlandsangebot an Braugerste schmälern. Stärker als sonst könnte Deutschland daher auf Zufuhren aus dem nahen Ausland angewiesen sein. Von besonders guten Qualitäten wird aus Dänemark berichtet.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI Rohstoff-Index auf Drei-Jahres-Hoch gestiegen

01.09.2017 (AMI) – Angetrieben von einem verstärkten Preisanstieg für Rohmilch ist der Index für Agrarrohstoffe in Deutschland auf knapp 137 Punkte geklettert. Unterstützt wurde der Aufschwung im August durch deutlich steigende Preise für Jungbullen und stabile Preise für Schlachtschweine. Dagegen stehen die Märkte für Getreide und Ölsaaten aufgrund der weltweit reichlichen Versorgung weiterhin unter Druck.   Mehr

Welt | Zucker | Angebot

Steigende Zuckerproduktion 2017/18 erwartet

01.09.2017 (AMI) – Das Auslaufen der EU-Zuckerquote dürfte in den Mitgliedsländern zu Produktionsanstiegen führen, auch in Deutschland. Denn hier haben Landwirte mit einer deutlichen Anbauflächenausdehnung reagiert.   Mehr

Deutschland | Kartoffeln | Marktprognose

Die Ernte ist fast drin, was wird nun daraus?

01.09.2017 (AMI) – So könnte das Motto des AMI-Markt Seminar Kartoffeln, Wurzelgemüse und Zwiebeln am 05. Oktober 2017 lauten. Erste Experten haben sich bereits angemeldet, was einen Austausch auf hohem Niveau verspricht.   Mehr

Europa | Rohmilch | Anlieferung

EU-Milchanlieferung mengenmäßig am Wendepunkt?

31.08.2017 (AMI) – Die Milchanlieferung in der EU entsprach im ersten Halbjahr 2017 in etwa den Mengen des Vorjahres. Nach zunächst noch rückläufigen Tendenzen wurde die Vorjahreslinie im weiteren Verlauf bis Juni zunehmend überschritten. In der zweiten Hälfte sind wieder umfangreichere Mengen zu erwarten.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Preise

Preise für Molkenpulver im Jahrestief

31.08.2017 (AMI) – Am Markt für Molkenpulver standen die Preise Ende August weiter unter Druck. Ausschlaggebend hierfür war im Wesentlichen das im Zuge der umfangreichen Käseproduktion zunehmende Angebot an Molke. Das drückte auf die Rohstoffpreise, was Auswirkungen sowohl auf den Produktmärkten für Derivate als auch für Molkenpulver hatte.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Seit 8 Wochen unveränderter Schlachtschweinepreis

30.08.2017 (AMI) – Das Angebot und die Nachfrage nach Schweinen stehen sich gut ausgeglichen gegenüber. Es wird auf relativ hohem Niveau geschlachtet. Einkäufer der Schlachtereien fragen nicht nach zusätzlichen Tieren, nehmen aber auch alles auf, was angemeldet wird.   Mehr