Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais auf 8-Monatshoch

27.01.2022 (AMI) – Die bedrohliche Situation in Osteuropa stützt die US-Getreidekurse. Hinzu kommt, dass die festen Rohölnotierungen die Maiskurse mit nach oben ziehen. Die Weizenkurse profitieren hingegen zusätzlich von den kalten und trockenen Witterungsbedingungen in den USA.

In der letzten Januar-Woche schlossen die Weizenkurse nur knapp über Vorwochenniveau. Der Russland-Ukraine-Konflikt beeinflusst auch das Kurgeschehen jenseits des Atlantiks. Die zuletzt zunehmende Spannung zwischen Russland und der Ukraine könnte dazu führen, dass es zu erheblichen Unterbrechungen der Getreidelieferungen aus der Schwarzmeer-Region kommt. So könnten sich Importeure an Alternativen aus der Europäischen Union oder den USA wenden. Russland hatte Anfang dieser Woche 100.000 Soldaten Richtung ukrainische Grenze geschickt, was die Marktteilnehmer befürchten lässt, dass sich der größte Weizenexporteur auf einen neuen militärischen Angriff vorbereitet.

Jenseits des Atlantiks beflügeln indessen die kalten und trockenen Bedingungen in den US-Ebenen die Kurse zusätzlich. Die Witterungsbedingungen begrenzen das Erntepotential in einer der wichtigsten Anbaugebiete der USA. Laut US-Landwirtschaftsministerium sind die Zustandsnoten für Winterweizen in den meisten US-Bundesstaaten gesunken. Auch das knappe Angebot an proteinreichem Weizen treibt die Notierungen nach oben. Jüngst bot aber die dringend benötigte Schneedecke der schlafenden Ernte Schutz, was die Kurse wieder etwas drückte. Auch Anzeichen einer Deeskalation in Osteuropa begrenzten jüngst die Kursgewinne. Die erhöhten Preise dämpfen die Nachfrage von Seiten Chinas. Im laufenden Wirtschaftsjahr wird die Verwendung von Weizen als Futtermittel wahrscheinlich nicht einmal die Hälfte der vergangenen Saison betragen.

Hingegen schlossen die Notierungen für Mais an der Börse in Chicago mit umgerechnet knapp 219 EUR/t immerhin gut 7 EUR/t über Vorwoche. Die Kurse profitierten ebenfalls von der angespannten Situation an der russisch-ukrainischen Grenze, denn nach Angaben des Internationalen Getreiderates ist die Ukraine voraussichtlich der weltweit drittgrößte Maisexporteur. Ende der vorangegangenen Woche stützten die Befürchtungen über die Witterungsbedingungen in Südamerika zusätzlich. Die aktuellen Wetterprognosen bessern jedoch die Ernteaussichten, die Kulturen können sich dank der dringend benötigten Regenfälle nun besser entwickeln und die Ernteverluste dürften begrenzt sein. Auch der Anstieg der Rohölnotierungen stützt die Kurse, da Mais als einer der wichtigsten Rohstoffe für die Herstellung von Biokraftstoffen gilt.


Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Mais in Paris? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Anlieferung

Milchspitze in diesem Jahr eher ein Plateau

22.06.2017 (AMI) – Das Milchaufkommen in Deutschland hat sich Anfang Juni anhaltend auf hohem Niveau bewegt. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr verkürzte sich dadurch auf den niedrigsten Stand seit August 2016.   Mehr

Deutschland | Schrote | Marktversorgung

Sojaschrotkäufer warten auf weitere Preisnachlässe

21.06.2017 (AMI) – Am Sojaschrotmarkt stehen die Zeichen unverändert auf Preisrückgang – das lässt die Käufer abwarten.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis bleibt stabil bei 1,81 EUR/kg

21.06.2017 (AMI) – Regional berichten befragte Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaften von einem leicht rückläufigen Aufkommen an Schlachtschweinen. Teils passt das Aufkommen zur Nachfrage der Schlachtereien, teils könnten aber auch problemlos mehr Schweine verkauft werden.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

AMI schätzt Erzeugerpreis für Milch im Juni auf 34,0 Ct/kg

21.06.2017 (AMI) – Informationen zu den Milcherzeugerpreisen stehen normalerweise erst mit großer zeitlicher Verzögerung zur Verfügung. Mit dem neuen AMI Markt aktuell Preisprognose Rohmilch schließt die AMI diese Lücke.   Mehr

Europa | Getreide | Ernte

Vegetationsbedingungen für Getreide verbessert

20.06.2017 (AMI) – Mit 45,8 Mio. t taxiert der Deutsche Raiffeisenverband DRV die diesjährige Getreideernte in Deutschland aktuell rund 400.000 t höher als im Vormonat. Auslöser für das Plus waren die Regenfälle in der ersten Junihälfte.   Mehr

Welt | Getreide | Import

Ägypten mit erneutem Tender

14.06.2017 (AMI) – Ägypten ordert ungewöhnlich viel Weizen während der sonst üblichen Pause im April/Juni.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis unverändert bei 1,81 EUR/kg

14.06.2017 (AMI) – Im Handel mit Schlachtschweinen halten sich Angebot und Nachfrage nach schlachtreifen Tieren die Waage. Ein ausgeglichener Markt und eine reibungslose Vermarktung der zur Verfügung stehenden Mengen führen zu unveränderten Schweinepreisen.   Mehr

Deutschland | Schrote | Großhandelspreise

Kaum noch promptes Rapsschrot verfügbar

14.06.2017 (AMI) – Zunehmende Sojabohnenverkäufe brasilianischer Landwirte erhöhen das Weltmarktangebot und drücken die Kurse und die Schrotpreise in Europa. Das Rapsschrotangebot ist auf den vorderen Positionen verschwindend gering, Ware zugleich jedoch gesucht.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Preise

Produktübergreifender Preisanstieg ins Stocken geraten

14.06.2017 (AMI) – Nach zuvor durchgängig steigenden Preisentwicklungen hat sich das Bild am Milchmarkt Mitte Juni wieder uneinheitlicher dargestellt. Zuletzt gingen die Verwertungen von Fett und Eiweiß erneut auseinander.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

April bringt saisonale Preiskorrekturen bei Bio-Milch

09.06.2017 (AMI) – Auf den ersten Blick sieht es bei den Preisen für ökologisch erzeugte Milch im April nach einem Rückgang aus. Ursache hierfür sind jedoch vornehmlich saisonale Effekte. die Auszahlungsleistung der Bio-Molkereien blieb zumeist konstant. Auch in den kommenden Monaten ist mit wenig Veränderung zu rechnen.   Mehr