Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Weizen auf 1-Jahrestief

02.03.2023 (AMI) – Die Notierungen standen weiterhin unter Druck des wettbewerbsfähigen Schwarzmeerweizens.

An der Pariser Börse geht es für die Weizen- und Maisnotierungen weiter abwärts. Am 01.03.2023 schlossen die Weizenkurse bei rund 271,50 EUR/t und verzeichnen auf Wochensicht einen Rückgang von 9,50 EUR/t. Gleichzeitig befinden sich die Notierungen damit auf dem niedrigsten Stand seit Vorkriegszeit in der Ukraine. Die Maisnotierungen verlieren hingegen binnen 5 Handelstagen 10,50 auf 281,25 EUR/t.

Der weltweite Exportmarkt stand auch in den vergangenen Tagen im Fokus der Marktteilnehmer. Hierbei wird erwartet, dass der deutlich wettbewerbsfähigere russische und auch ukrainische Weizen die EU-Ware für den anstehenden Importbedarf Nordafrikas und des Nahen Ostens in den Schatten stellt. So gehen Marktteilnehmer davon aus, dass der Großteil des türkischen Einkaufs von 790.000 t mit russischer Ware gedeckt wird. Zum Ende der vorherigen Handelswoche hatte Ägypten bereits 240.000 t an russischem Weizen gekauft. Der ägyptische Importbedarf dürfte jedoch Anfang April etwas abebben, denn dann beginnt in dem Land die Weizenernte. Die russische Dominanz wird wohl auch in den nächsten Wochen nicht abbrechen, dank der Rekordernte an Weizen im Vorjahr kann das Land auf umfangreiche Vorräte zurückgreifen. Demgegenüber verschiffte Deutschland in den vorangegangenen Tagen jeweils rund 30.000 t nach Marokko und Guinea sowie 35.000 t nach Spanien.

Zum Ende des laufenden Monats läuft das Abkommen über die sichere Handelsroute über das Schwarze Meer aus. Wie die Verhandlungen verlaufen, ob es zu einer Verlängerung des Abkommens kommt oder nicht, wird sich maßgeblich auf die Getreidekurse an der Euronext auswirken.

Nicht nur die Zukunft des Getreideabkommens war im Fokus der Marktteilnehmer. Auch die Witterungsbedingungen in weiten Teilen Westeuropas. Für die kommenden Wochen ist weiterhin mit Trockenheit zu rechnen, was vor allem Frankreich, dem Vereinigten Königreich und auch Teilen Deutschlands zu schaffen macht. Derzeit sind die Auswirkungen der Feldbestände noch nicht besorgniserregend. Allerdings wachsen die Sorgen bezüglich der Grundwasserstände, die das ganze Jahr über keine regelmäßigen und ausreichenden Niederschläge erhielten.

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Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
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