Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Raps dreht ins Plus

05.04.2023 (AMI) – Im Windschatten festere Rohölnotierungen legen auch die Rapsnotierungen auf Wochensicht deutlich zu. Begrenzt werden die Kursgewinne durch die regen Mengen importierter Rapssaat aus der Ukraine.

In der zurückliegenden Berichtswoche konnten sich die Rapsnotierungen an der Euronext in Paris befestigen. Am 04.04.2023 lag der Schlusskurs des Fronttermins bei 478 EUR/t und damit 6 EUR/t über Vorwochenlinie.

Getrieben wurde die Notierung durch die überraschende Kürzung der täglichen Ölfördermenge des Ölkartells Opec+. Diese sieht eine Kürzung von 1 Mio. bbl täglich bis Ende 2023 vor. In der Folge befestigte sich der gesamte Ölsaatensektor. Des Weiteren wird der Ausgang der Gespräche zwischen der EU sowie den osteuropäischen Mitgliedstaaten erwartet. Seit Beginn des Krieges im Februar 2022 sind große Mengen günstiger landwirtschaftlicher Erzeugnisse auf dem Landweg über die Ostgrenze der EU gelangt. Diese haben besonders in Polen und Bulgarien die Preise für heimische Erzeugnisse belasten. Des Weiteren mehrt sich die Sorge, dass die Lagerkapazitäten nicht ausreichen könnten, um die in wenigen Monaten beginnenden Ernten aufzunehmen. Daher werden Beschränkungen gefordert, um die Einfuhren zu limitieren. In der laufenden Vermarktungssaison belaufen sich die Rapsimporte der EU aus der Ukraine auf rund 2,9 Mio. t, das sind fast 1,3 Mio. t mehr als zum selben Zeitpunkt ein Jahr zuvor.

Begrenzt werden die Gewinne durch den anhaltend festen Euro, welcher die Wettbewerbsfähigkeit des EU-Rapses gegenüber Importsaatgut deutlich schmälert.

Indes könnten die Landwirte in der EU in der kommenden Erntesaison voraussichtlich mehr Raps von den Feldern holen. Die Europäische Kommission schätzt die Rapsernte 23 in den Mitgliedsstaaten auf 19,79 Mio. t, das wären 200.000 t mehr als noch 2022 und ein Plus zum langjährigen Durchschnitt von 14,7 %. Ausschlaggebend ist die Erwartung einer ausgeweiteten Anbaufläche von 6,0 Mio. ha.

Wie entwickeln sich die Ölsaaten-Märkte und was sind die relevanten Einflussfaktoren? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Ölsaaten. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Schweine | Export

EU führt deutlich weniger Schweinefleisch aus

06.03.2024 (AMI) – Im vergangenen Jahr fielen die Exporte an Schweinefleisch in Ländern außerhalb der EU sehr viel geringer aus. So wurden von Januar bis Dezember 2023 gegenüber dem Vorjahr mit einem Minus von 18 % stark gesunkene Mengen an Schweinefleisch und Nebenerzeugnisse seitens der EU ausgeführt.   Mehr

Europa | Rinder | Export

Europäische Exporte von Rindern und Rindfleisch gestiegen

06.03.2024 (AMI) – Im Jahr 2023 führte die EU gegenüber dem Vorjahr mehr Rinder und Rindfleisch aus. Insgesamt wurde 3,4 % mehr in Drittländer exportiert. Im europäischen Vergleich bleibt Irland unangefochten der größte Rindfleischexporteur mit einem Marktanteil von 28 %.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Außenhandel

Deutschland exportierte 2023 mehr Milchprodukte

05.03.2024 (AMI) – Im Kalenderjahr 2023 hat Deutschland überwiegend mehr Milchprodukte ausgeführt.   Mehr

Europa | Rohmilch | Anlieferung

EU-Milchanlieferung konstant

01.03.2024 (AMI) – Im Jahr 2023 blieb die Milchanlieferung in der EU gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert. Sowohl zwischen den als auch innerhalb der Mitgliedstaaten war die Entwicklung dagegen uneinheitlich. Deutschland, Frankreich und die Niederlande waren weiterhin die drei größten Milcherzeuger.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Weizenkurs rutscht weiter ab

29.02.2024 (AMI) – Die Weizenkurse tendieren unter dem Druck einer entspannten Versorgungslage sowie der großen Konkurrenz zu Schwarzmeergetreide die fünfte Woche in Folge schwächer. Die Maiskurse können hingegen ins Plus drehen.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Nachfrage

Ruhiger Verlauf an den Pulvermärkten

29.02.2024 (AMI) – An den Märkten für Milch- und Molkenpulver hat sich die Nachfrage Ende Februar wieder beruhigt. Das Neugeschäft verlief zumeist verhalten und Abschlüsse kamen vorrangig am Binnenmarkt zustande.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis steigt

28.02.2024 (AMI) – Das Angebot an Schlachtschweinen fällt in der laufenden Woche häufig etwas kleiner aus, wobei regional durchaus auch von bedarfsdeckenden Mengen berichtet wird.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Sojabohnenkurse auf Talfahrt

28.02.2024 (AMI) – Die starke Konkurrenz aus Brasilien sowie die schwindende Nachfrage lastet aktuell auf den US-Sojabohnenkursen an der Börse in Chicago. Eine Trendwende ist derzeit nicht in Sicht.   Mehr

Deutschland | Schweine | Export

Deutschland verringert die Ausfuhren von Schweinefleisch

28.02.2024 (AMI) – Im vergangenen Jahr sind die Exporte von Schweinefleisch zum wiederholten Male gesunken. Im Zeitraum von Januar bis Dezember 2023 führte Deutschland mit 2,1 Mio. t Schweinefleisch und Nebenprodukten 13,4 % weniger aus als im Vorjahreszeitraum.   Mehr

Deutschland | Rinder | Import

Rindfleischimporte nach Deutschland reduziert

28.02.2024 (AMI) – Von Januar bis Dezember 2023 hat Deutschland seine Einfuhren an Rindfleisch verringert. Gegenüber dem Vorjahr kam 11,6 % weniger an Menge in unser Land. Dabei blieben die Importe aus Drittländern nahezu stabil, während die Menge aus europäischen Staaten sich deutlich reduzierte.   Mehr