Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Raps im Aufwind

07.06.2023 (AMI) – Die Notierungen verzeichnen auf Wochensicht ein dickes Plus. Insbesondere der schwache Euro sowie die steigenden Rohöl- und US-Sojakurse stützten.

In Paris geht es für Raps kräftig aufwärts. Am 06.06.2023 schloss Fronttermin bei rund 430 EUR/t und damit 45 EUR/t über Vorwochenniveau.

Unterstützung erhielten die Kurse insbesondere von der schwachen Euro-Dollar-Parität. Der Euro gab gegenüber der 22. KW deutlich nach und erreichte jüngst den niedrigsten Stand seit Ende März 23. Bei schwacher Handelswährung werden EU-Exporte für Abnehmer aus anderen Währungsländern attraktiver, wodurch das Kaufinteresse steigt.

Zusätzlich profitiert der europäischen Raps von festen Rohöl- sowie US-Sojakursen. Zum einen wird bei steigenden Rohölkursen Raps als Rohstoff für Biokraftstoffe attraktiver – die Nachfrage aus dem Biokraftstoffsektor steigt, zum anderen schüren die nicht überall optimalen Vegetationsbedingungen in wichtigen US-Sojaanbaugebieten Angebotssorgen. Aber nicht nur in den USA, auch in weiten Teilen Europas verschlechtern sich die Bedingungen für Raps. Insbesondere in Frankreich und Deutschland ist es derzeit teils zu heiß und teils zu trocken. Trotzdem erhöhte Frankreichs Analyst Tallage seine Prognose zur EU-Rapsernte um 400.000 t auf 20,4 Mio. t, gut 1 Mio. t über dem Vorjahr, wegen günstiger Wachstumsbedingungen bis dato in Deutschland, Polen, Frankreich und Rumänien. Die Ernteprognose für Sonnenblumen stieg um 100.000 t auf den Rekordwert von 11,3 Mio. t, gut 2,1 Mio. t über Vorjahr, da gute Aussichten in Rumänien und Ungarn voraussichtlich die negativen Auswirkungen der Dürre in Spanien ausgleichen werden.

Die Lage am Schwarzen Meer spitzt sich indes erneut zu. Russland soll den Kachowka-Staudamm gesprengt haben. Entlang des Dnipro dürften 1.123 Quadratkilometer überschwemmt werden. Auch wenn damit nur ein sehr kleiner Teil landwirtschaftlicher Flächen zerstört wurde, der Krieg in der Ukraine rückt wieder in den Fokus der Marktteilnehmer, die die Angebotssorgen abwägen.

Wie entwickeln sich die Ölsaaten-Märkte und was sind die relevanten Einflussfaktoren? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Ölsaaten. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Lebensmittelpreise lagen im Januar knapp über dem Vorjahr

27.02.2024 (AMI) – Das neue Jahr startete mit einer moderaten Teuerungsrate. Dem AMI-Frischeindex zufolge zahlten die Verbraucher für frische Lebensmittel 1,2 % mehr als im Januar 2023.   Mehr

Deutschland | Futtermittel | Marktversorgung

Deutlicher Preisrutsch für Mischfutter

26.02.2024 (AMI) – Die bis auf wenige Ausnahmen reichlich verfügbaren Komponenten und der Preisdruck vom Weltmarkt vergünstigen Mischfutter teils deutlich. Futtergetreide, außer Hafer, geben aufgrund der massiven Lieferungen aus Osteuropa im Preis nach und auch die Ölschrote sind deutlich billiger als noch im Vormonat. Raufutter haben sich im Preis indes kaum bewegt. Die Nachfrage ist dort noch nicht angesprungen.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

USDA: Mehr Raps in Indien 2023/24

26.02.2024 (AMI) – Nach jüngster Schätzung des USDA beläuft sich die weltweite Rapserzeugung im laufenden Wirtschaftsjahr auf 87,44 Mio. t.   Mehr

Deutschland | Getreide | Angebot

Mischfutterproduktion nahezu stabil

26.02.2024 (AMI) – In der ersten Hälfte des laufenden Wirtschaftsjahres 2023/24 wurden nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung BLE mit 10,8 Mio. t rund 1,1 % weniger Mischfutter hergestellt als im Vorjahreszeitraum.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais und Weizen rutschen ab

22.02.2024 (AMI) – Sowohl die Mais- als auch die Weizenkurse an der Börse in Chicago rutschen aufgrund der Aussicht auf ein großes globales Angebot ab. Zudem erwartet das USDA deutlich steigende Vorräte in der kommenden Saison.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Bundesweiter Anstieg der Milchmenge

22.02.2024 (AMI) – Im Jahr 2023 erfassten die deutschen Molkereien rund 1,4 % mehr Milch von inländischen Erzeugern als im Vorjahr.   Mehr

Deutschland | Käse | Angebot

Schnittkäse bleibt gefragt

22.02.2024 (AMI) – Mitte Februar wurde Schnittkäse vom Handel auf einem stabilen Niveau bei den Molkereien abgerufen. Die Nachfrage aus der Industrie bewegte sich im kontrahierten Rahmen, während der GV-Bereich noch zögerte. Die Notierung blieb unverändert.   Mehr

Deutschland | Rinder | Import

Deutschland reduziert Rindfleischeinfuhren

22.02.2024 (AMI) – Im Zeitraum von Januar bis Dezember 2023 entwickelten sich die Importe von Rindfleisch gegenüber dem Vorjahr stark rückläufig. Mit knapp 366.000 t eingeführtem Rindfleisch lag die nach Deutschland transportierte Menge rund 11,6 % unter der des Vorjahres.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis bleibt unverändert

21.02.2024 (AMI) – Im Handel mit Schlachtschweinen werden die angebotenen Stückzahlen als eher gering bewertet. Auf der Nachfrageseite gibt es regionale Unterschiede. Teilweise kann die Nachfrage nicht komplett bedient werden, in anderen Regionen passen Angebot und Nachfrage zusammen.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Rapskurse über Vorwoche

21.02.2024 (AMI) – Die Notierungen profitieren von den steigenden Rohölkursen. Der feste Eurokurs sowie die steigende Konkurrenz aus Südamerika begrenzen den Anstieg.   Mehr