Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Getreidekurse gewinnen

30.03.2023 (AMI) – Die europäischen Weizen- und Maiskurse legen auf Wochensicht zu. Die jüngsten Äußerungen global wichtiger Getreidehändler, die russischen Getreideexporte ab kommender Saison einzustellen, stützten die Notierungen.

An der Euronext in Paris können die Getreidekurse ins Plus drehen. Am 29.03.2023 schlossen die Weizennotierungen bei rund 266,25 EUR/t und verzeichnen damit gegenüber Vorwoche ein Plus von 12,75 EUR/t. Die Maiskurse legen hingegen auf Wochensicht um 17 auf 261,75 EUR/t zu. Nach eigenen Äußerungen will Cargill, ein weltweit bedeutsamer Händler von Getreide und Ölsaaten, die Verschiffungen von Getreide aus Russland nach der laufenden Saison einstellen. Kurz darauf gab auch Viterra, ebenfalls globaler Getreidehändler, bekannt, seine Exportaktivitäten in Russland einzustellen. Marktteilnehmer erwarten, dass noch weitere wichtige Getreidehändler folgen werden. Das verlieh den europäischen Getreidekurse kräftig Aufwind. Die günstigen Witterungsbedingungen in weiten Teilen Westeuropas sowie jenseits des Atlantiks drückten hingegen etwas auf die europäischen Getreidekurse. Seit Anfang des laufenden Monats haben gewünschte und reichliche Niederschläge wichtige Anbaugebiete von Weizen und Mais in Westeuropa und den USA erreicht. Zudem steigt der Eurokurs gegenüber dem US-Dollar seit dem 15.03 wieder kräftig an. Das mindert die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Getreides auf dem Weltmarkt, wobei der Konkurrenzdruck ohnehin schon enorm ist.

Marokko etabliert sich in dem laufenden Wirtschaftsjahr als wichtigster Weizenempfänger der EU. Das Land importierte in den ersten knapp neun Monaten der laufenden Saison rund 3,6 Mio. t aus der EU. Marokko macht damit einen Anteil der gesamten EU-Weizenexporte von rund 15,7 % aus. Auf Platz zwei folgt Algerien. Weiter abgeschlagen auf dem dritten Platz ist Nigeria. Demgegenüber ist für die EU das Vereinigte Königreich am Maismarkt wichtigster Empfänger. Die britischen Importe belaufen sich kumuliert bis zum 27.03.2023 auf rund 378.397 t, hierbei macht das Vereinigte Königreich einen Anteil der Gesamt-EU-Exporte von rund 21,1 % aus. Korea und China folgen.

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Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
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