Deutschland | Lebensmittel | Haushaltsnachfrage

AMI Web-Seminar: Der Verbraucher in Corona-Zeiten

28.07.2020 Gegessen wird immer. Das gilt auch während der aktuellen Coronavirus-Pandemie. Allerdings hat diese nicht nur auf das „Wo“ sondern auch auf das „Was“ massiven Einfluss genommen.

Ende Februar begannen die Menschen, sich mit Lebensmitteln und anderen Gütern des täglichen Bedarfs zu bevorraten, nachdem ein sprunghafter Anstieg der Zahl der Corona-Infektionen bekannt geworden war. Diese Hamsterkäufe waren eine kurzfristige Reaktion auf die Gefährdung der eigenen Gesundheit durch Corona und die Sorge vor Versorgungsengpässen.

Zunehmend wurden die Auswirkungen der Bevorratungskäufe jedoch von einem anderen Effekt überlagert. Spätestens der infolge des ab Mitte März wirksam gewordenen Lockdown zur Reduzierung der sozialen Kontakte führte zu drastischen Einbrüchen in der Außer-Haus-Verpflegung. Kurzarbeit und Homeoffice sowie die angeordnete Schließung von Restaurants und Gaststätten sorgten dafür, dass auch mangels Alternative zu Hause gegessen wurde. Das bedeutete zusätzlichen Bedarf, der über den Lebensmitteleinzelhandel, Fachgeschäfte und andere Einkaufstätten gedeckt wurde. Doch nicht alle profitierten gleich von der gestiegenen Nachfrage.

Gleichzeitig wuchs die Sorge, dass infolge der Pandemie die Verbraucherpreise für Lebensmittel explodieren würden. Angesichts fehlender Erntehelfer im In- und Ausland und einer erschwerten Logistik drohten womöglich Angebotsengpässe. Im April zahlten die Verbraucher in Deutschland bereits fast 10 % mehr für frische Nahrungsmittel als ein Jahr zuvor. Frisches Gemüse kostete insgesamt rund ein Viertel mehr als im April 2019. Die Preise einzelner Gemüsearten hatten sich zwischenzeitlich fast verdoppelt.

Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sind seit Mitte Mai sukzessive gelockert worden. Die Ausgaben der privaten Haushalte für Nahrungsmittel blieben jedoch auch im Mai und Juni hoch. Wichtigster Treiber dürfte ein weiterhin schwacher Außer-Haus-Markt gewesen sein, der sich offensichtlich nur langsam erholt. Dem Statistischen Bundesamt zufolge lag der Umsatz in der Gastronomie im Mai 2020 noch mehr als 50 % unter dem Niveau des Vorjahres.

Wie haben sich die Verbraucherpreise für frische Lebensmittel bis in den Juli hinein entwickelt? Welche frischen Lebensmittel sind während des Corona-Lockdown besonders intensiv nachgefragt worden? Haben sich drohende wirtschaftliche Konsequenzen der Pandemie auf die Qualität der Einkäufe der privaten Haushalte ausgewirkt? Antworten liefert Ihnen die Markt Chart-Sammlung "Der Verbraucher in Corona-Zeiten“. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern Sie sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen.

Beitrag von Thomas Els
Bereichsleiter Verbraucherforschung

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Exportkonkurrenz drückt Kurse

15.02.2024 (AMI) – Weizen und Mais tendieren an der Pariser Börse schwächer. Das global reichliche Angebot bei einer geringen Nachfrage und die Dominanz des Schwarzmeergetreides am Exportmarkt drückt auf die EU-Kurse.   Mehr

Deutschland | Butter | Nachfrage

Rege Nachfrage nach Butter

15.02.2024 (AMI) – Die Abrufe von Formbutter verliefen Mitte Februar, bei stabilen Preisen, auf einem saisonüblichen Niveau. Am Markt für Blockbutter kam es zu einer Belebung des Geschäftsverlaufes.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis steigt weiter

14.02.2024 (AMI) – Das Angebot an Schlachtschweinen fällt in der laufenden Woche mehrheitlich kleiner aus, der Bedarf der Schlachtunternehmen kann kaum gedeckt werden. Dabei werden Tiere zurückgehalten, viele Mäster hoffen auf weiter steigende Preise.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Sojabohnenkurse unter Druck

14.02.2024 (AMI) – Bessere Witterungsbedingungen in den argentinischen und brasilianischen Anbaugebieten sowie die Aussicht auf ein großes globales Angebot in der laufenden Saison haben die Kurse in Chicago deutlich unter Druck gesetzt.   Mehr

Europa | Getreide | Marktprognose

Exporte der Ukraine lasten auf Weizen- und Maispreisen

12.02.2024 (AMI) – Seit Ende 2023 laufen die Getreideexporte der Ukraine recht problemlos. Dadurch könnten 2023/24 noch mehr Weizen und Mais exportiert werden als bislang erwartet. Viel Ware geht vor allem in die EU und nach Nordafrika. Das setzt die Weizen- und Maispreise zusätzlich unter Druck.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Erzeugung

USA: Milchanlieferung nahezu auf Vorjahresniveau

09.02.2024 (AMI) – Im Jahr 2023 lieferten die Landwirte in den USA in etwa so viel Milch an die Molkereien wie im Vorjahr. Der angediente Rohstoff wurde dabei hauptsächlich in die Käseproduktion gelenkt, welche im Jahr 2023 leicht ausgebaut wurde.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais verliert, Weizen gewinnt

08.02.2024 (AMI) – Während die Maisnotierungen aufgrund günstiger Vegetationsbedingungen in Argentinien und schwacher US-Exporte nachgaben, legten die Weizennotierungen zu, da die Marktteilnehmer im Vorfeld der Veröffentlichung mehrerer Berichte ihre Positionen anpassten.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Betriebsstruktur

Liquidität auf Milchviehbetrieben sinkt 2023

08.02.2024 (AMI) – Das Jahr 2023 war für die Milchviehhalter in Deutschland ein durchwachsenes. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich nach einer Modellrechnung der AMI die Marge aus Erlösen und variablen Kosten um rund ein Drittel reduziert.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Angebot

Milchmengen steigen saisonal leicht an

08.02.2024 (AMI) – Trotz saisonal steigender Anlieferungsmengen, erfassten die deutschen Molkereien Ende Januar nach wie vor weniger Milch als ein Jahr zuvor. Am Markt für Magermilchkonzentrat und Magermilch standen sich Angebot und Nachfrage relativ ausgeglichen gegenüber, bei Industrierahm stellte sich die Lage uneinheitlich dar.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schweinepreis zieht an

07.02.2024 (AMI) – Bundesweit wird von einem deutlich rückläufigen Angebot an Schlachtschweinen berichtet, während die Nachfrage gleichzeitig flott ist. Teilweise werden zwar auch Tiere in Erwartung steigender Preise zurückgehalten, dennoch wird für die kommenden Wochen mit anhaltend kleinen Mengen gerechnet.   Mehr