Welt | Getreide | Terminkontrakte

Weizennotierungen legen Rally hin

16.02.2017 (AMI) – Aktuelle USDA-Zahlen senken überraschend US-Weizenendbestände. Spekulanten erhöhen ihre Kaufpositionen auf Weizen und Mais in Chicago. Feste Kursentwicklung kann kaum mit fundamentalen Marktdaten erklärt werden.

Die USDA-Zahlen vom vergangenen Donnerstag haben für deutlich festere Weizenkurse in Chicago gesorgt. Die US-Agrarbehörde hat nämlich überraschend die US-Endbestände an Weizen deutlich niedriger geschätzt als die meisten Analysten erwartet haben. Mit fast 1,3 Mio. t weniger als in der Januarprognose geht das USDA allerdings immer noch von rekordverdächtigen 31 Mio. t an Endbeständen 2016/17 für die USA aus. Die Kurse reagierten prompt und stiegen im Anschluss an die Veröffentlich des Reports um 2,5 %. Damit ging die Hausse allerdings erst los. Obwohl sich an der mehr als komfortablen weltweiten Weizenversorgung nichts dramatisch geändert hat, schraubten sie die Weizennotierungen zum Ende der vergangenen und zu Beginn der laufenden Woche immer weiter nach oben. Zwar senkte das USDA die globale Weizenerzeugung leicht, der Bedarf dürfte jedoch spielend gedeckt werden. Mit den fundamentalen Marktdaten können die Steigerungen nicht schlüssig begründet werden. Für viele Börsenspekulanten stellt derzeit ein Engagement in Agrarrohstoffen eine kalkulierbarere und vermeintlich sicherere Anlagemöglichkeit dar als Branchen oder Sektoren, die von der eher sprunghaften Politik der neuen US-Regierung betroffen sind. Entsprechend haben die großen Fonds ihre Kaufpositionen auf Weizen deutlich ausgebaut. Zwar kam am vergangenen Dienstag zu einigen Gewinnmitnahmen, die aber am folge Tag durch neuerliche technische Käufe wieder wettgemacht wurden. Seit vergangenem Donnerstag sind Weizennotierungen in Chicago um über 7 % gestiegen und erreichte den höchsten Stand seit 17.06.2016.

US-Mais konnte in der vergangene nicht unmittelbar vom USDA-Report profitieren. Allerdings haben sich auch hier seit Ende der vergangenen Woche die Kurse deutlich befestigt. Die massiven Zukäufe der Fonds bei US-Weizen haben auch die Maisnotierungen beflügelt. Von den Zahlen des USDA ausgehend spricht ebenfalls viel für eine üppige globale Versorgung. Allerdings profitieren die Maiskurse von technischen Käufen und Anzeichen für eine rege Exportnachfrage nach US-Mais. Wobei auch hier fundamental mit den erwarteten Erntemengen in Südamerika fundamental eher bärische Impulse zu erwarten wären. Die auf Wochen-sicht um 2,5 % festeren Notierungen mit einem deutlichen Ausbau der Kaufpositionen durch die großen Börsenspekulanten spiegeln wie auch bei US-Weizen eher eine alternative Analagestrategie aufgrund der Unsicherheiten durch die neue US-Regierung wieder.

Sie wollen die Notierungen für Getreide in Chicago und Paris dauerhaft im Blick behalten? Dann ist die Markt Woche Getreide/Ölsaaten genau das richtige für Sie. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern Sie sich jetzt Zugang zum Expertenwissen.

Beitrag von Sebastian Kaltenecker

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Rapskurse über Vorwoche

21.02.2024 (AMI) – Die Notierungen profitieren von den steigenden Rohölkursen. Der feste Eurokurs sowie die steigende Konkurrenz aus Südamerika begrenzen den Anstieg.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugung

Deutschlandweit weniger Schweine geschlachtet

21.02.2024 (AMI) – Im Jahr 2023 wurden in Deutschland erneut weniger Schweine der Fleischerzeugung zugeführt. So wurden im vergangenen Jahr mit 43,9 Mio. Tieren 7,0 % weniger Schweine geschlachtet als im Vorjahr.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Erzeugung

Deutschland erzeugt deutlich weniger Fleisch

21.02.2024 (AMI) – Bereits das siebte Jahr in Folge reduzierte sich die in Deutschland hergestellte Fleischmenge. So sank die Fleischproduktion aus gewerblichen Schlachtungen im vergangenen Jahr gegenüber den Werten von 2022 um 4,0 % auf nun 6,8 Mio. t Fleisch.   Mehr

Deutschland | Getreide | Preise

Futtergetreidepreise setzen Abwärtsbewegung fort

20.02.2024 (AMI) – Die Erzeugerpreise für Futtergetreide sind gegenüber Januar 2024 bereits in den ersten zwei Februarwochen gesunken.   Mehr

Welt | Getreide | Marktprognose

Globale Weizenerzeugung kann Bedarf 2023/24 nicht decken

20.02.2024 (AMI) – Das US-Landwirtschaftsministerium schätzt die globale Weizenerzeugung 2023/24 auf rund 785,7 Mio. t.   Mehr

Welt | Rohmilch | Marktprognose

Fonterra hebt Preisprognose nochmals an

16.02.2024 (AMI) – Fonterra hat seine Milchpreisprognose für das laufende Wirtschaftsjahr ein weiteres Mal nach oben korrigiert.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Index

Ruhiger Start für den FAO-Milchpreisindex

15.02.2024 (AMI) – Der FAO-Milchpreisindex startete stabil in das Jahr 2024. Gegenüber Dezember 2023 stieg er um 0,1 Punkte (0,1 %) auf 118,9 Punkte.   Mehr

Deutschland | Rinder | Erzeugung

Schlachtungen von Rindern minimal verringert

15.02.2024 (AMI) – Von Januar bis Dezember 2023 kamen nur geringfügig weniger Rinder zur Schlachtung als im Jahr zuvor. Insgesamt wurden rund 3,01 Mio. Rinder geschlachtet.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugung

Erneut weniger Schweine geschlachtet

15.02.2024 (AMI) – Die Zahl der in Deutschland geschlachteten Schweine nahm wie in den zurückliegenden Jahren auch 2023 weiter ab. Mit insgesamt knapp 43,9 Mio. Schweineschlachtungen sanken diese um 7 %.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Exportkonkurrenz drückt Kurse

15.02.2024 (AMI) – Weizen und Mais tendieren an der Pariser Börse schwächer. Das global reichliche Angebot bei einer geringen Nachfrage und die Dominanz des Schwarzmeergetreides am Exportmarkt drückt auf die EU-Kurse.   Mehr