Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais rutscht ab, Weizen legt zu

17.05.2023 (AMI) – Vor dem Hintergrund einer schnellen US-Maisaussaat geraten die Notierungen unter Druck, während die Angebotssorgen aufgrund der ungewissen Situation in der Schwarzmeerregion die Weizennotierungen treiben.

Die Maisnotierungen an der Börse in Chicago haben in der zurückliegenden Berichtswoche deutlich schwächer tendiert. Am 16.05.2023 lag der Schlusskurs bei umgerechnet 210,31 EUR/t, ein Minus von fast 20 EUR/t innerhalb von 5 Handelstagen. Wobei der Wechsel des Fronttermins von Mai 2023 auf Juli 2023 am 15.05.2023 zu berücksichtigen ist.

Belastet wurden die Kurse durch die Aussicht auf eine Rekordmaisernte in den USA. Das USDA prognostiziert die Ernte 2023 auf 387,8 Mio. t, was ein Plus zur Ernte 2022 von fast 40 Mio. t gleichkommen würde. Zudem begünstigt die aktuelle Witterung in den US-Anbaugebieten eine zügige Aussaat. Nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums haben die US-Farmer aktuell die Aussaat auf rund 65 % der avisierten Fläche beendet, ein Plus von 16 Prozentpunkten im Vergleich zur Vorwoche und über dem 5-Jahresdurchschnitt von 59 %. Zudem schwindet die Nachfrage nach US-Partien am Weltmarkt zugunsten von Mais südamerikanischer Herkunft. Die zeigt auch die jüngste südamerikanische Ausschreibung über rund 133.000 t Futtermais, welcher ausschließlich aus Südamerika stammen soll.

Anders die Weizennotierungen – diese konnten sich befestigen. Der Fronttermin schloss am 16.05.2023 bei umgerechnet 218,63 EUR/t, ein Plus von rund 7 EUR/t. Im Fokus der Marktteilnehmer sind weiterhin die Verhandlungen zwischen der Ukraine, Russland, der UN sowie der Türkei bezüglich einer möglichen Fortführung der Getreideinitiative. Bisher kam es zu keiner Einigung zu dem ab 18.05.2023 auslaufenden Abkommen. In der Folge konnten sich die Kurse befestigen. Zudem stützten die ungünstigen Vegetationsbedingungen in den US-Anbaugebieten. In der Folge prognostiziert das USDA für die Sorte Hard Red Winter die kleinste Ernte seit 1957.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Weizen in Paris? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Verarbeitungsware | Markttrends

Knapp versorgte Kartoffelmärkte

22.04.2024 (AMI) – Ein weiteres Hochpreisjahr läuft bei Speisekartoffeln sehr bald und bei Verarbeitungsrohstoff wohl auch früher als gewünscht aus. Hersteller von Kartoffelprodukten fürchten erneute Versorgungslücken beim Rohstoff bis zur neuen Ernte. In Westeuropa wurde bisher zu wenig gepflanzt. Dabei ist die Produktnachfrage groß.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

Ukraine: Flächenplus bei Raps und Soja

22.04.2024 (AMI) – Sowohl die Anbaufläche für Raps als auch für Soja dürfte zur Ernte 2024 ausgedehnt werden.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Pro-Kopf-Verbrauch von Molkereiprodukten reduziert

19.04.2024 (AMI) – In Deutschland nahm der Pro-Kopf-Verbrauch von Molkereiprodukten im Jahr 2023 überwiegend ab. Insbesondere Frischmilcherzeugnisse waren davon betroffen.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Fester Dollar kompensiert Kursminus

18.04.2024 (AMI) – Ungünstige Bedingungen in den südamerikanischen Maisanbaugebieten können die Kurse nicht stützen, denn die Prognosen zu den Ernten sind widersprüchlich. Weizen verliert angesichts des festen US-Dollars sowie umfangreicher US-Vorräte.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Preise

Uneinheitliche Preisentwicklung

18.04.2024 (AMI) – Den Höchstpreisen im Jahr 2022 folgte Anfang 2023 zunächst eine Preiskorrektur. Eine Erholung ließ lange auf sich warten.   Mehr

Deutschland | Käse | Angebot

Markt für Käse ausgeglichen

18.04.2024 (AMI) – Die Abrufe von Schnittkäse zogen Mitte des Monats leicht an. Dabei hielten sich Angebot und Nachfrage die Waage. Dies führte zu stabilen Preisen.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Druck der Schlachtunternehmen nimmt zu

17.04.2024 (AMI) – Wie in der Vorwoche wird der Schlachtschweinemarkt mehrheitlich als ausgeglichen eingestuft. Regional sind die Mengen etwas zu umfangreich, teilweise drosseln die Schlachtunternehmen ihre Aktivitäten und erhöhen den Druck.   Mehr

Deutschland | Rinder | Marktversorgung

Leichte Ausweitung der Erzeugung von Rindfleisch erwartet

17.04.2024 (AMI) – Besonders im Jahr 2022 war eine rückläufige Produktion von Rindfleisch zu beobachten. In den vorläufigen Zahlen für die erzeugte Menge 2023 und in der Schätzung für das laufende Jahr deutet sich eine geringfügige Erhöhung an.   Mehr

Deutschland | Schweine | Marktversorgung

Leicht rückläufige Schweinefleischproduktion erwartet

17.04.2024 (AMI) – Das Aufkommen an Schlachtschweinen dürfte auch im Jahr 2024 sinken. Entsprechend wird bei der Erzeugung von Schweinefleisch eine erneute Verringerung prognostiziert.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Schwacher Euro stützt Raps

17.04.2024 (AMI) – Während die Befürchtungen um eine noch kleinere EU-Rapsernte aufgrund der aktuell ungünstigen Witterungsbedingungen kaum Kurswirkung erzielen, stützt der sehr schwache Eurokurs.   Mehr