Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Exportkonkurrenz drückt Kurse

15.02.2024 (AMI) – Weizen und Mais tendieren an der Pariser Börse schwächer. Das global reichliche Angebot bei einer geringen Nachfrage und die Dominanz des Schwarzmeergetreides am Exportmarkt drückt auf die EU-Kurse.

An der Euronext in Paris können sowohl die Weizen- als auch die Maiskurse das Vorwochenniveau erneut nicht halten. Am 14.02.2024 lag der Schlusskurs für Weizen bei 207,50 EUR/t, ein Rückgang gegenüber der vorigen Woche um 1,50 EUR/t. Mais verliert hingegen binnen fünf Handelstagen 3,25 EUR/t auf 175,75 EUR/t.

Für Kursdruck sorgt wie auch in den Wochen zuvor der enorme Wettbewerb am Exportmarkt. Russland und die Ukraine können noch auf volle Lager zurückgreifen, aber auch auf EU-Ebene sind die Vorräte noch gut gefüllt. Das sorgt für wenig Handelsaktivität am Weltmarkt. Große Importeure aus dem Nahen Osten oder Nordafrika ordern derzeit sehr verhalten, jüngst kehrte einzig Jordanien als einer der wenigen Importeure auf den Markt zurück. Neben dem ohnehin mehr als ausreichenden globalen Angebot an Getreide drücken die weiter sinkenden russischen Preise die EU-Kurse. So wird auch noch der russische Weizen, wenn Ware gesucht wird, oftmals bevorzugt. Auch aus der Ukraine kommt immer mehr Getreide, der Export über das Schwarze Meer nahm in den zurückliegenden Wochen immer weiter zu. Und das ging unter anderem auch in EU-Mitgliedsstaaten wie Italien oder Spanien, was zusätzlich die EU-Binnennachfrage drückt. Hinzu kommt, dass die asiatische Nachfrage in den vorigen Handelstagen aufgrund des Mondneujahrsfestes schwindend gering war.

Der rückläufige Eurokurs gegenüber dem US-Dollar kann dabei nur wenig Unterstützung bieten. EU-Getreide wird somit zwar für Abnehmer aus anderen Währungsländern attraktiver, allerdings besteht derzeit ohnehin kaum Kaufinteresse.

Unterdessen halten sich Landwirte aus der EU bei den rückläufigen Preisen mit den Verkäufen zurück. Normalerweise würden Landwirte zu dieser Jahreszeit bei den regenreichen Tagen in weiten Teilen Westeuropas deutlich mehr zum Verkauf anbieten, da die Feldarbeiten aufgrund der nassen Bedingungen unterbrochen werden müssen.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Mais in Chicago? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Preise für Bio-Milch setzen leichten Anstieg fort

03.05.2024 (AMI) – Bei den Preisen für ökologisch erzeugte Milch in Deutschland haben sich im März die leicht steigenden Tendenzen fortgesetzt.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Angebot

Milchanlieferung weitgehend stabil

02.05.2024 (AMI) – Das bundesweite Rohstoffaufkommen hat sich Mitte April auf hohem Niveau stabilisiert, der saisonale Anstieg setzte sich in begrenztem Umfang fort.   Mehr

Deutschland | Käse | Verbrauch

Pro-Kopf-Verbrauch von Käse nimmt ab

02.05.2024 (AMI) – Im Schnitt konsumierte jeder Bundesbürger im Jahr 2023 rund 23,8 kg Käse und damit 3,3 % weniger als ein Jahr zuvor.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Weizen verliert, Mais legt moderat zu

02.05.2024 (AMI) – Die Wettermärkte haben die Getreidekurse fest im Griff. Weizen verliert, da günstige Niederschläge in Russland sowie in Teilen der US-Anbaugebiete die Sorgen abschwächen. Mais kann das Niveau der Vorwoche gut behaupten.   Mehr

Welt | Rinder | Tierbestand

Indien ist der größte Rinderhalter der Welt

30.04.2024 (AMI) – Im globalen Vergleich befindet sich Indien im Jahr 2023 auf der Führungsposition unter den größten Rinderhaltern. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen Brasilien und China.   Mehr

Welt | Schweine | Tierbestand

Weltweit in China die meisten Schweine gehalten

30.04.2024 (AMI) – Der größte Teil der auf der Erde gehaltenen Schweine stehen in China. Mit einem Anteil von über der Hälfte aller Schweine belegt China den ersten Platz in der Liste der TOP 10 Schweinehalter in der Welt.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis weiterhin unverändert

30.04.2024 (AMI) – Der deutsche Schlachtschweinemarkt wird aktuell als sehr ausgeglichen beschrieben. Wegen des fehlenden Schlachttages kommt es weder zu Knappheiten noch zu Überhängen. Regional wird von einer Belebung der Nachfrage berichtet.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Deutlicher Unterschied zwischen den Kontrakten

30.04.2024 (AMI) – Vor dem nahenden Ende gibt der Mai-24-Kontrakt deutlich nach, während die nachfolgenden Kontrakte fester tendieren. Marktteilnehmer blicken weiterhin besorgt auf die Wetterkarten der EU.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Marktprognose

EU-Hülsenfruchtanbau dürfte 2024 wachsen

29.04.2024 (AMI) – Nach erster Schätzung der EU-Kommission dürfte die mit Hülsenfrüchten bestellte Fläche in der Union zur Ernte 2024 um gut 3,5 % auf knapp 2,8 Mio. ha wachsen und damit das bislang größte Areal erreichen.   Mehr

Welt | Getreide | Angebot

Ukraine: Absehbar kleinere Getreideernte 2024

29.04.2024 (AMI) – Zur Ernte 2024 wird ein Rückgang der ukrainischen Getreideproduktion und -exporte erwartet.   Mehr