Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Getreidekurse unter Druck

27.04.2023 (AMI) – Die Situation am Schwarzen Meer, die Erwartungen eines reichlichen Angebots sowie günstige Vegetationsbedingungen drücken die Kurse.

An der Börse in Paris geht es für die Getreidekurse abwärts. Am 26.04.2023 schlossen die Notierungen für Weizen bei 243,50 EUR/t, auf Wochensicht ist das ein Minus von 10,50 EUR/t. Hingegen verlieren die europäischen Maiskurse binnen 5 Handelstagen 6,25 auf 239 EUR/t.

Die Entwicklungen am Schwarzen Meer beschäftigen weiterhin die Marktteilnehmer, rücken jedoch etwas in den Hintergrund. Das Abkommen über die sichere Handelspassage über das Schwarze Meer läuft in den kommenden Wochen aus. Die Erwartungen eines weltweit reichlichen Angebots sorgen jedoch dafür, dass viele Marktteilnehmer die Drohungen Russlands, sich aus dem Abkommen zurückzuziehen, nicht sonderlich interessieren. Das mögliche Aus des Abkommens würde für die Marktteilnehmer demnach nicht mehr überraschend kommen. Hinzu kommt, dass sich die östlich gelegenen EU-Mitgliedsstaaten mit der Europäischen Kommission zu einer Einigung fanden, so ist der Transit von ukrainischem Getreide und Ölsaaten durch die Gebiete vor dem Weitertransport in Drittländer oder andere EU-Länder wieder möglich. Da das Auslaufdatum des Exportkorridors immer näher rückt, schauten sich insbesondere Importeure aus dem Nahen Osten und Nordafrika seit Ende des Zuckerfestes vermehrt nach Alternativen zum ukrainischen Getreide um. Hierbei rücken die Agrarrohstoffe der EU, trotz festeren Eurokurs gegenüber dem US-Dollar, in den Fokus. Ein möglicher Kauf von 75.000 t Weizen Tunesiens könnte in den kommenden Tagen vollständig mit westeuropäischer Ware gedeckt werden. Zudem werden in Frankreich derzeit 60.000 t Weizen für die Lieferungen nach China verladen, Marktteilnehmer erwarten jedoch nicht, dass weitere Ausfuhren nach China folgen werden, denn Frankreichs Exportkampagne läuft aus.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Mais in Chicago? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Marktversorgung

Leicht rückläufige Schweinefleischproduktion erwartet

17.04.2024 (AMI) – Das Aufkommen an Schlachtschweinen dürfte auch im Jahr 2024 sinken. Entsprechend wird bei der Erzeugung von Schweinefleisch eine erneute Verringerung prognostiziert.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Schwacher Euro stützt Raps

17.04.2024 (AMI) – Während die Befürchtungen um eine noch kleinere EU-Rapsernte aufgrund der aktuell ungünstigen Witterungsbedingungen kaum Kurswirkung erzielen, stützt der sehr schwache Eurokurs.   Mehr

Europa | Getreide | Marktprognose

Reichliche Niederschläge reduzieren Areal der Winterungen

15.04.2024 (AMI) – Der EU-Branchenverband Coceral erwartet im März 24 für die EU-27 eine Getreideernte 2024 von insgesamt 275,2 Mio. t.   Mehr

Europa | Getreide | Außenhandel

Erste Hürden gegenüber ukrainischen Importen

15.04.2024 (AMI) – Die Verhandlungsführer des Ratsvorsitzes und des Europäischen Parlaments haben sich vorläufig darauf geeinigt, die Aussetzung der Einfuhrzölle und -kontingente für ukrainische Ausfuhren in die EU um ein weiteres Jahr bis zum 05.06.2025 zu verlängern.   Mehr

Deutschland | Getreide | Angebot

Jetzt anmelden zum AMI Web-Seminar Ölsaaten

15.04.2024 (AMI) – Die Rapspreise klettern langsam aus dem Keller während bei Sojabohnen wenig Luft nach oben ist. Hier drückt das reichliche Angebot auf die Kurse. Bei Raps sieht es mit der Marktversorgung knapper aus und auch bei Palmöl geht es aufgrund eines limitierten Angebots aufwärts.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Strukturdaten

Neu erschienen: Die Markt Bilanz Milch 2024

15.04.2024 (AMI) – Der Milchmarkt 2023 war von erheblichen Preisschwankungen gekennzeichnet. Zu Jahresbeginn dominierten im Zuge der hohen Anlieferungsmengen Preisrückgänge das Bild. Erst im Herbst mit dem sinkenden Rohstoffaufkommen erfolgte eine Trendwende und die Preise zogen auf Erzeuger- und Verarbeiterebene erneut an.   Mehr

Welt | Rohmilch | Angebot

2024: Leicht erhöhtes Angebot erwartet

12.04.2024 (AMI) – Für 2024 wird am globalen Milchmarkt mit einem stagnierenden bis leicht erhöhten Milchaufkommen gerechnet. Der internationale Bedarf, vor allem aus China, schwächelt hingegen weiter. Auch im Hinblick auf die globalen Krisenherde wird sich der Milchmarkt 2024 einigen Herausforderungen stellen müssen.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Kaum große Weizenimporteure am Markt

11.04.2024 (AMI) – Große Importeure aus Nordafrika oder dem Nahen Osten hielten sich aufgrund des Fastenmonats Ramadan vom Markt fern. Unterdessen stützten mögliche Ausfuhrbeschränkungen Russlands die Notierungen.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Preise

Weltmarktpreise mit leichtem Plus

11.04.2024 (AMI) – Beim ersten GlobalDairyTrade-Tender des Monats April zogen die Preise in Neuseeland überwiegend an.   Mehr

Deutschland | Butter | Angebot

Buttermärkte zeigen sich uneinheitlich

11.04.2024 (AMI) – Die Nachfrage nach abgepackter Butter war je nach Absatzkanal unterschiedlich bei stabilen Preisen. Bei Blockbutter zeigte sich dagegen erneut eine leichte Belebung, dies führte zu steigenden Preisen.   Mehr