Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: EU-Weizen unter hohem Konkurrenzdruck

02.02.2023 (AMI) – Nicht nur Russland und die Ukraine erhöhen den Angebotsdruck am Weltmarkt, auch Bulgarien und Rumänien bieten vermehrt Ware an. Weizen aus Frankreich und Deutschland rückt in die zweite Reihe.

In Paris können die Weizenkurse den Abwärtstrend der vorangegangenen Wochen beenden. Am 01.02.23 schlossen die Notierungen bei rund 285,25 EUR/t und gewinnen damit auf Wochensicht immerhin 0,75 EUR/t. Auch die Maiskurse schlossen verglichen mit der Vorwoche höher, mit 276,75 EUR/t liegen diese jüngst rund 2 EUR/t darüber.

Die Nachfrage am Weltmarkt scheint in den vorangegangenen Handelstagen lebhafter geworden zu sein. Viele Importeure sind am Markt und schauen sich nach Weizen um, dabei ist auch Weizen aus der EU hin und wieder gefragt, dessen Ware jedoch oftmals in zweiter Reihe steht. Zusätzlich deckelt der feste Eurokurs gegenüber dem US-Dollar den Preisspielraum nach oben. Zahlreiche Importeure wägen die preisteurere EU-Ware mit der deutlich günstigeren russischen oder ukrainischen Ware ab. Die Konkurrenz zur Schwarzmeerregion ist weiterhin deutlich spürbar. Jüngst veröffentlichte Ägypten eine neue Ausschreibung über Weizen. Hierbei erwarten Marktteilnehmer, dass EU-Ware wieder mal in starker Konkurrenz zur osteuropäischen Ware steht. Die höheren Kosten für Schiffsversicherungen scheinen kein Hindernis zu sein.

In den vergangenen Wochen lag der Fokus insbesondere auf preisgünstiger russischer und ukrainischer Ware. Aber auch Rumänien und Bulgarien bieten Weizen günstig an, was sich an den Angeboten für Jordaniens Ausschreibung von rund 60.000 t Mahlweizen bemerkbar macht. Denn der Großteil soll mit Weizen rumänischen Ursprungs gedeckt werden. Hierbei wurden jedoch auch stark russischer und bulgarischer Weizen angeboten.

Die anhaltende Nachfrage Marokkos über französischen Weizen bot allerdings etwas Unterstützung. Das Land ist bedingt durch eine von Trockenheit geprägte Ernte auf umfangreichere Importe angewiesen. Gleichzeitig ist das nordafrikanische Land in der laufenden Saison bisher das wichtigste Zielland für EU-Weizen.

An Frankreichs wichtigstem Verladepunkt, dem Hafen von Rouen, verlangsamt sich aber dennoch die Aktivität. Transporte werden durch die anhaltenden Streiks der Hafenarbeiter beeinträchtigt. In der Woche bis zum 25.01 wurden lediglich gut 100.000 t Weizen verladen, ein Drittel weniger als in der Woche zuvor.

Derweil herrscht indes bei den deutschen Verladetätigkeiten für Weizen Flaute. Der Konkurrenzdruck zur osteuropäischen Ware ist zu groß.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Weizen in Chicago? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Angebot

Uneinheitliche Entwicklungen für Milchprodukte in Deutschland

19.12.2018 (AMI) – Milchprodukte in Deutschland starteten 2018 schwach ins neue Jahr. Insbesondere die Preise für Butter und Käse waren zuvor stark gesunken. Im Laufe des Jahres kam es bei allen Produkten zu einer Erholung der Preise.   Mehr

Deutschland | Rinder | Handel

Angebot nimmt zum Jahresende wieder ab

19.12.2018 (AMI) – Die zunehmende Futterknappheit verschärfte sich im Juli und August wegen der extremen Hitze, gepaart mit einer Rekorddürre, stetig. Angebotsüberhänge und Preisdruck bei Schlachtkühen waren am Rindermarkt die Folge.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugung

Leistungen in der deutschen Schweinemast steigen

19.12.2018 (AMI) – Mittelfristig ist ein ständiger Anstieg der Leistungen in der deutschen Schweinemast zu beobachten. Mit 834 g täglichen Zunahmen stiegen im Wirtschaftsjahr 2017/2018 die biologischen Leistungen in der Schweinemast im Vergleich mit dem Vorjahr um 2 % an.   Mehr

Deutschland | Sauen | Erzeugung

Biologische Leistung der deutschen Sauenherde ausgebaut

19.12.2018 (AMI) – Nachdem in der Ferkelerzeugung im Wirtschaftsjahr 2016/2017 die biologische Leistung in Deutschland stagnierte, konnte nun im abgelaufenen Wirtschaftsjahr wieder eine Steigerung der Zahl der abgesetzten Ferkel je Sau und Jahr festgestellt werden.   Mehr

Deutschland | Rinder | Verarbeitung

2018 leicht weniger Rinder geschlachtet

19.12.2018 (AMI) – Im laufenden Jahr sind in den bisher ausgewerteten Zeitraum von Januar bis Oktober 1,0 % weniger Rinder geschlachtet worden als noch 2017. Dabei entwickelten sich die Schlachtzahlen bei den Kühen und den Jungbullen gegenläufig.   Mehr

Deutschland | Schweine | Verarbeitung

Schweineschlachtungen liegen 2018 unter Vorjahr

19.12.2018 (AMI) – Bei den deutschen Schweineschlachtungen ist 2018 eine rückläufige Entwicklung zu beobachten. So wurden von Januar bis Oktober 2018 mit 47,2 Mio. Schweinen 2,3 % weniger Tiere geschlachtet als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.   Mehr

Europa | Rohmilch | Anlieferung

EU-Milchanlieferung: Zunächst expansiv, dann gedämpft

18.12.2018 (AMI) – Dem expansiven Wachstum der EU-Milchanlieferung im ersten Halbjahr folgte ab August ein gedämpfter Verlauf. Dabei wurde die Vorjahreslinie wieder leicht unterschritten. Der Mengenzuwachs gegenüber 2017 hat sich dadurch in der Summe bis Oktober weiter verringert.   Mehr

Europa | Öle | Preise

Rapsöl deutlich teurer als Palmöl

17.12.2018 (AMI) – Für Rapsöl wurden im November 751 EUR/t fob Hamburg genannt, für Palmöl indes bloß 418 EUR/t cif Rotterdam – so weit haben die Forderungen für die beiden Pflanzenöle seit 10 Jahren nicht auseinandergelegen.   Mehr

Deutschland | Schrote | Handel

Rapsschrotmarkt zum Jahresende ruhig

17.12.2018 (AMI) – Am Rapsschrotmarkt hat sich die Nachfrage abgekühlt. Mischfutterhersteller sind auf den vorderen Positionen nun erst einmal ausreichend mit Ware versorgt.   Mehr

Deutschland | Kartoffeln | Marktversorgung

Herausforderung Kartoffelernte 2018

14.12.2018 (AMI) – Mit 8,7 Mio. t gibt es in Deutschland eigentlich zu wenig Kartoffeln. Das zeigt die Bilanzierung der Menge über die verschiedenen Verwertungen. Teilweise gibt es Ausweichmöglichkeiten. Wo, zeigt die brandneue AMI-Marktbilanz Kartoffeln.   Mehr